Beim Weltcup in L'Alpe d'Huez gewinnt Daniel Bohnacker, Heidi Zacher verteidigt die Führung im Gesamt-Weltcup. In Ruhpolding feiern 13.000 Zuschauer den Biathleten Michael Greis. Wo im Sommer die besten Radfahrer der Welt die berühmten 21 Kehren hinaufstrampeln auf der vielleicht schwersten Bergfahrt der Tour de France, stürzten sich diesmal die Ski-Crosser den Hang hinunter: im französischen L'Alpe d'Huez. Bei blauem Himmel rasten die wagemutigen Skifahrer im direkten Duell nach unten.
Wer es noch nicht weiß: Vier Fahrer stürzen sich beim Ski-Cross gleichzeitig einen Kurs mit Sprüngen, Wellen und Kurven hinunter, wer verliert scheidet aus, die Sieger kommen eine Runde weiter bis zum Finale. Während aber noch nie ein deutscher Radfahrer als Erster in dem Gebirgsort ankam, ...
... feierte diesmal ein deutscher Ski-Crosser seinen ersten Weltcup-Sieg: Daniel Bohnacker aus Gerhausen im Regierungsbezirk Tübingen. Der 20-Jährige setzte sich in allen Rennen durch ...
... bestand den Zweikampf-Test im Endlauf (Bohnacker in der Mitte) ...
... und gewann auch das Finale vor Andreas Matt und Patrick Koller aus Österreich.
"Das hat schon Zeit gebraucht, dass ich es im Kopf realisiert habe. Es lief von Heat zu Heat einfach immer besser, heute hat alles zusammengepasst", sagte ein euphorischer Bohnacker. "Die Saison läuft. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll. Dass wir mitfahren können, habe ich gewusst, aber das es so aufgeht - sensationell", kommentierte der sportliche Leiter Heli Herdt.
Seit den Olympischen Spielen in Vancouver erfährt Ski-Cross einen erheblichen Zuwachs an Popularität. Die spektakulären Abfahrten Mann gegen Mann und Frau gegen Frau faszinieren.
Bekannte Flugobjekt in geduckter Haltung mit Brettern unter den Füßen sind beliebte Motive auch für die Fotografen. Im roten Trikot fliegt Simon Stickl aus Tegernsee, der am Ende Siebter wurde.
Bisweilen wirft es die Athleten auch windschief über die Wellen. Stürze sind da keine Seltenheit.
Mit Bohnacker feierte nun ein dritter Starter des Deutschen Ski-Verbands einen Weltcup-Sieg, nach Stickl in der vergangenen Saison und Heidi Zacher vor einer Woche. Zacher stand auch diesmal wieder im Finale, ...
... in dem sie allerdings als Letzte ins Ziel kam. "Es war wieder ganz gut heute, leider musste ich im Finale von der schlechtesten Startposition ins Rennen gehen", sagte Zacher (2.v.l.). Immerhin verteidigte sie durch ihren Finaleinzug die Führung im Gesamt-Weltcup.
Etwas weniger spektakulär, dafür mit wesentlich mehr Zuschauern: Biathlon in Ruhpolding. Die oberbayerischen Gastgeber begrüßten die Sportler mit Tracht und Musik.
Für die WM 2012 hat Ruhpolding seine Chiemgau-Arena über dem Schießstadion für 16 Millionen Euro vergrößert. Jetzt können 28.000 Zuschauer zu den Rennen kommen, am Mittwochnachmittag beim Weltcup-Rennen der Männer über 20 Kilometer waren es immerhin 13.000.
Die meisten unter ihnen bejubelten Michael Greis.
Der beste deutsche Läufer kam auf Platz sechs. "Ich bin ganz zufrieden. Es war ein gutes Rennen", sagte Greis. "Ich habe versucht, Gas zu geben, aber die Spritzigkeit hat etwas gefehlt", meinte der Allgäuer. Nach der Premiere im neuen Stadion gab er zu: "Ich war etwas nervös."
Sieger wurde der Norweger Emil Hegle Svendsen (Bild) vor dem Franzosen Martin Fourcade und Dominik Landertinger aus Österreich.
Die weiteren Deutschen: 20. Arnd Peiffer (Clausthal-Zellerfeld), 21. Christoph Stephan (Oberhof), 40. Alexander Wolf (Oberhof, im Bild), 54. Daniel Böhm (Buntenbock), 58. Toni Lang (Hauzenberg).