Wettmanipulation:Bundesgerichtshof hebt Urteil gegen Milan Sapina auf

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Urteil im Fußball-Manipulationsskandal: Das Landgericht Bochum hebt die Gefängnisstrafe gegen Milan Sapina laut einem Medienbericht auf. Seinem Bruder Ante droht dagegen eine lange Haftstrafe.

Der Bundesgerichtshof (BGH) hat das Urteil gegen Milan Sapina weitgehend aufgehoben. Die Richter entschieden laut einem Bericht von Spiegel Online bereits Anfang März, dass Sapinas Urteil unwirksam sei. Das Landgericht Bochum hatte Sapina im vergangenen Jahr zu zehn Monaten Freiheitsstrafe verurteilt.

Sapina wurde damals zur Last gelegt, für zwei verurteilte Wettbetrüger Geld gewechselt und damit Beihilfe zum Wettbetrug geleistet zu haben. Zudem soll der Berliner 2008 auf manipulierte Spiele gewettet haben. 2005 hatte Sapina bereits eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten erhalten. Der Besitzer des Berliner Café Kings war in den Skandal um den ehemaligen Schiedsrichter Robert Hoyzer verwickelt.

Prozess gegen Ante Sapina kurz vor Abschluss

Die Neuauflage des Prozesses gegen Milan Sapinas Bruder Ante steht derweil kurz vor dem Ende. Das Bochumer Landgericht will am 14. April gegen Ante Sapina eine neue Strafe aussprechen. Auch in seinem Fall war das erste Urteil aus 2011 in Teilen aufgehoben worden. Sapina war ursprünglich zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Die Staatsanwaltschaft fordert nun sieben Jahre Haft. Sapina hofft, dass ihn das Gericht als Kronzeugen ansieht und milder bestraft.

Die Strafen von drei weiteren angeklagten Wettbetrügern aus dem Prozess in Bochum wurden bereits am vergangenen Donnerstag reduziert. Das Bochumer Landgericht verurteilte Stevan R. zu dreieinhalb Jahren Haft, Tuna A. zu drei Jahren und drei Monaten Haft sowie Nürretin G. zu zwei Jahren und neun Monaten Haft. Das neue Urteil bedeutet für Stevan R. eine Reduzierung der Strafe um fünf Monate, gegen Tuna A. und Nürretin G. wurden jeweils drei Monate weniger verhängt. Grund für die Milderung: Für das aktuelle Urteil wurden weniger Spiele berücksichtigt.

Der neue Prozess war nötig geworden, weil das erste Urteil auch in diesem Fall vom BGH in Teilen aufgehoben worden war. Die drei Angeklagten hatten gestanden, Fußballspiele manipuliert und anschließend hohe Wettgewinne kassiert zu haben. Im Prozess ging es um 13 Partien in den Jahren 2008 und 2009, darunter das Europa-League-Spiel zwischen dem FC Basel und ZSKA Sofia. Den höchsten Wettgewinn der drei Angeklagten soll Nürretin G. mit insgesamt knapp 330 000 Euro eingestrichen haben.

© SZ.de/jkn/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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