Die Menschen schwimmen momentan so schnell wie nie zuvor. Weltrekord um Weltrekord wird verbessert, ach was, pulverisiert. Hilfreich dabei ist ein Gewand aus Plastik, das zum Beispiel den Deutschen Paul Biedermann antreibt.Foto: ddp
Oder den Kollegen Steffen Deibler. Beide schwammen in Berlin Bestmarken, Deibler über 50 Meter Schmetterling, Biedermann über 200 und 400 Meter Freistil. Eine extreme Kompression der Muskeln und wasserabweisendes Polyurethan bewirken, dass die Körper ohne viel Zutun gerade im Wasser liegen. Das führt dazu, dass der Athlet nicht mehr auf Technik, sondern nurmehr auf seine Kraftwerte achtgeben muss.Foto: Getty
Was dazu führt, dass in Berlin ganz schön dicke Fische ins Wasser gesprungen sind. Etwa der Südafrikaner Cameron van der Burgh, ...Foto: Reuters
... der die Weltrekorde über 50 und 100 Meter Brust erzielte.Foto: AP
Oder der Russe Jewgeni Korotyschkin, bei diesen Muskeln selbstredend Weltrekord-Schwimmer. In Berlin über 100 Meter Schmetterling. 16 Weltrekorde bestaunten die Zuschauer im Becken des ausverkauften Europasportparks. Nur einer entzog sich der Anzug-Show.Foto: AP
Nanu? Ein Fisch ohne Kleid? Michael Phelps, erfolgreichster Schwimmer aller Zeiten trat in Berlin in Badehose an. Der Anzug sei ohnehin ab Jahresende verboten, also bereite er sich schon mal auf die Zeitenwende vor, sagte er.Foto: dpa
Und so sah der Amerikaner zwischen all den Anzuträgern aus wie ein bärtiger Nacktfisch, der zudem etwas gemütlicher durch das Wasser taucht.Foto: ddp
Auf seiner Paradestrecke 200 Meter Lagen wurde er immerhin noch Zweiter, über 200 Meter Freistil schied er bereits im Vorlauf aus.Foto: Reuters
Die anderen teilten das Wasser förmlich mit ihrer Plastikhaut.Foto: Getty
Die Amerikanerin Jessica Harding schwamm über 50 Meter Brust zu neuem Weltrekord.Foto: Reuters
Paul Biedermann sagte nach seinen Fabelzeiten: "Ich bin dicker geworden durch meine Pause, habe eine Dreiviertelstunde gebraucht, um in den Anzug zu kommen." Zudem habe ihn ein gerade erst überstandener Muskelfaserriss im Oberschenkel am Morgen noch gezwickt.Foto: AP
Ein etwas dicklicher, etwas untrainierter Anzugfisch ist nun also der schnellste Mensch der Welt.Foto: AP
Neben der Rekordfarce bot das Berliner Schwimmen aber auch ein paar schöne Bilder. Wie vom österreichischen Rückenschwimmer Markus Rogan, der seinen Mund hoffentlich noch schnell genug geschlossen hat.Foto: Reuters
Oder von der Chinesin Zhao Jing, die irgendwie eins ist mit dem Wasser.Foto: Reuters
Michael Phelps zeigte immerhin, wie man fachgerecht eine Badekappe aufsetzt.Foto: Reuters
Und der Deutsche Helge Meeuw verdeutlichte, um wie viel schneller das Plastikgewand den Menschen im Wasser macht. Vor dem Rennen über 100 Meter Rücken riss ihm sein Anzug in Fetzen, mit Badehose schwamm Meeuw dann 51,71 Sekunden. Später stieg er wieder ins Wasser, mit einem neuen Anzug, und schwamm noch einmal. Die Zeit: 49,94 Sekunden, schneller als sein Deutscher Rekord.Foto: Getty
Von 1. Januar an sind die Anzüge verboten und man darf wieder die Oberkörper und die Beweglichkeit der Schwimmer bewundern (hier: Michael Phelps). Biedermann kündigte an: "Ich muss Gewicht verlieren, damit ich nicht absaufe. Der Anzug hat mich schon oben gehalten."Und vielleicht kommt dann zum Vorschein, dass neben Training und Plastikanzug noch andere, unerlaubte Mittel die Schwimmer momentan derartig schnell machen.Foto: AP