Der Argentinier Lionel Messi und die Brasilianerin Marta sind Weltfußballer des Jahres 2009. Die Deutsche Birgit Prinz und der Vorjahressieger Christiano Ronaldo gingen dieses Mal leer aus.
Die Trophäe für die weltbeste Spielerin durfte am Montagabend zum vierten Mal nacheinander Marta in Empfang nehmen. Star des Abends im Züricher Kongresshaus war jedoch Messi. Der 1,69 Meter kleine Dribbelkünstler vom FC Barcelona bekam von den Trainern und Spielführern von 147 Nationalteams 1073 Punkte. Er trat die Nachfolge von Cristiano Ronaldo (Real Madrid) an, der diesmal mit 352 Zählern Zweiter vor Xavi (FC Barcelona/196), Kaká (Real Madrid/190) und André Iniesta (FC Barcelona/134) an.
"Das ist ein schöner Abschluss eines wunderbaren Jahres. Ich danke vor allem meiner Familie. Wenn es ein Problem gibt, steht sie immer hinter mir", sagte der Argentinier. Marta triumphierte mit 833 Punkten vor Birgit Prinz, der Engländerin Kelly Smith, der Brasilianerin Cristiane und Inka Grings.
Zwei Tage nach dem historischen Sieg mit Barça bei der Club-WM, dem sechsten Titelgewinn der Katalanen innerhalb eines Jahres, erweiterte der erst 22-jährige Messi seine imposante Titelsammlung mit der höchsten Individual-Auszeichnung, die im Fußball vergeben wird. "Es war ein tolles Jahr, in dem ich viel erlebt habe. Das Schönste war der Gewinn der Champions League", sagte Messi. Anfang Dezember hatte "La Pulga" - der Floh - mit einem Rekordvorsprung bereits den Goldenen Ball als bester Spieler in Europa gewonnen.
Der Außenstürmer erzielte in der vergangenen Saison 39 Tore für den spanischen Meister und kaschierte mit seinen überragenden Leistungen im Barça-Trikot seine eher durchschnittlichen Auftritte mit der argentinischen Nationalmannschaft. "Ich habe versucht, auch dort gut zu spielen. Aber das ist nicht immer leicht. Wir hatten große Mühe, uns für die WM zu qualifizieren. Ich hoffe, bei der Endrunde läuft es besser", erklärte Messi.
"Barça macht mich groß"
In seiner Heimat, die er im Alter von 13 Jahren gen Barcelona verließ, stillt er seit Jahren die Sehnsucht nach einem legitimen Maradona-Nachfolger. In Barcelona reifte er zu einem Weltstar, der stets bescheiden auftritt. "Ich bin stolz, Argentinier zu sein. Aber ich hatte auch Glück, einen tollen Verein zu finden. Barça macht mich groß, ganz klar", meinte der begnadete Techniker.
Für Vorjahressieger Ronaldo gab es keinen Zweifel an der Wahl Messis zum neuen "König" des Weltfußballs. "Er hat eine super Saison gespielt und Barcelona viele Titel gewonnen. Ich bin nicht neidisch, er hat es verdient", sagte der teuerste Fußballspieler der Welt vom spanischen Renommierclub Real Madrid.
Weniger Glück hatten Prinz und Grings, die mit ihren Europameister-Kolleginnen am Sonntagabend in Baden-Baden noch ausgelassen die Wahl zu Deutschlands "Mannschaft des Jahres" gefeiert hatten. Prinz musste Montagvormittag krank die Heimreise antreten und ihre Teilnahme an der Gala schweren Herzens absagen. Und auch Grings, die wegen eines verspäteten Fluges erst auf den letzten Drücker kam, stand trotz des erfolgreichsten Jahres ihrer Karriere mit leeren Händen da.