Weitsprung bei Olympia:Als Bob Beamon auf Wolke neun sprang

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Olympische Sommerspiele, Mexico City, 18. Oktober 1968: Bob Beamon tritt zu seinem ersten Versuch im Weitsprung an - und fliegt 8,90 Meter weit. Der legendäre Weltrekord sollte 23 Jahre Bestand haben. (Foto: pixathlon / Action Images)
  • Mit einem riesen Satz schrieb Weitspringer Bob Beamon am 18. Oktober 1968 Sportgeschichte. Die Sports Illustrated sprach von dem vielleicht besten "Beispiel einer Adrenalin-getriebenen Überleistung, das die Sportwelt je gesehen hat".
  • Optimale Bedingungen verhalfen Beamon, den alten Rekord zu zertrümmern - er erreichte die Weite von 8,90 Metern. Ein halber Meter weiter als die alte Bestmarke.
  • Nur noch einmal konnte diese Weite überboten werden - allerdings nicht von Beamon selbst.

Von Joachim Mölter

Nie vorher und nie mehr danach waren so viele hohe Würdenträger des Weitsprungs zur selben Zeit am selben Ort wie am 18. Oktober 1968 im Stadion von Mexiko-Stadt. Ein Olympiasieger war da, der Brite Lynn Davies, der 1964 in Tokio gewonnen hatte; dazu ein Weltrekord-Inhaber, der Sowjetrusse Igor Ter-Owanesjan, der fast auf den Tag genau ein Jahr zuvor bei der Generalprobe für die Spiele in Mexiko 8,35 Meter weit gekommen war. Außerdem ein Amerikaner, der beides war, Olympiasieger und Weltrekordler: Ralph Boston, Goldgewinner von Rom 1960, hatte 1965 jene 8,35 vorgelegt, mit denen Ter-Owanesjan später gleichzog. Und über allen thronte der legendäre Jesse Owens, der bei seinen vier Weltrekorden an einem Mai-Nachmittag des Jahres 1935 sowie seinen vier Olympiasiegen in Berlin 1936 ja auch weit gesprungen war. Er saß mit dem Fernglas auf der Tribüne, er sollte das Geschehen fürs Radio kommentieren.

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