Volleyball:Die Rechnung geht auf

Lesezeit: 2 min

Sie ist zur Führungsspielerin geworden: Beta Dumancic, Dritte von links, bleibt nun auch für den Rest der Saison bei den Roten Raben Vilsbiburg. (Foto: Andreas Liebmann)

Vilsbiburgs Volleyballerinnen holen immerhin zwei Punkte gegen Münster und blicken nun zuversichtlich auf den Rest der Runde - auch weil die Kapitänin zurück ist und Mittelblockerin Beta Dumancic bleiben wird.

Von Katrin Freiburghaus

Als der Ball beim Stand von 17:16 an der Netzkante hängenblieb und von dort zurück ins Feld des USC Münster plumpste, mobilisierten die Roten Raben Vilsbiburg für den finalen Jubel noch einmal eine Energie, die einem nach dem über zweieinhalb Stunden langen Fünfsatzkrimi durchaus Respekt abnötigte. Mit 3:2 (25:19, 23:25, 17:25, 26:24, 18:16) setzten sich die Erstliga-Volleyballerinnen aus Niederbayern am Mittwochabend durch und kletterten in der Tabelle zurück in die Playoff-Ränge.

Der ersten Euphorie folgte eine eher nüchterne Einordnung von Trainer Florian Völker. "Der Idealfall wären neun Punkte aus drei Spielen gewesen, jetzt sind insgesamt acht drin", rechnete er vor. Gemeint waren damit die Spiele in Straubing (3:1), gegen Münster und das am fünften Januar anstehende gegen den punktlosen Aufsteiger Neuwied. Diese Rechnung ist seit Wochen dauerpräsent. Sie trug Vilsbiburg durch einen sehr durchwachsenen Herbst inklusive schwerer Ergebniskrise.

Völker hatte angesichts einer langen Verletztenliste immer wieder auf sie verwiesen. Trotz des zwischenzeitlichen Abrutschens auf Tabellenplatz neun blieb die Stimmung so zumindest nach außen betont gelassen. Er habe nie "schwarz gesehen, weil ich wusste, was mit dem Programm noch möglich ist", betonte Völker auch im Rückblick, "jetzt sind wir in einer Position, aus der wir in der Rückrunde noch mal angreifen können". Nervenzehrend sei das dennoch gewesen, "denn was möglich ist, ist ja immer nur das eine - man muss es dann auch umsetzen".

Was passiert, wenn das nicht gelingt, erleben aktuell Herrschings Erstliga-Volleyballer. Auch die WWK Volleys hatten nach dem verlorenen Pokalhalbfinale auf einen versöhnlichen Jahresausklang bei einem Gegner auf Augenhöhe gehofft, unterlagen am Dienstag jedoch mit 1:3 in Königs Wusterhausen. Sie sind nun Siebter zwischen den Randberlinern auf Platz sechs und dem punktgleichen Achten Giesen.

Herrschings Männer bekommen etwas Zeit, um das zuletzt Erlebte "abzuschütteln" und neu zu starten

Sportlich ist das weit weniger zufriedenstellend als in der Frauen-Staffel, da bei den Männern lediglich neun Mannschaften antreten, von denen Unterhaching schon vor Saisonbeginn von der Zwischenrunde zurücktrat. Es geht folglich einzig um eine gute Ausgangsposition vor der Zwischenrunde, die den Playoffs der Männer in dieser Saison erstmals vorausgeht - und dafür, stellte Herrschings Trainer Max Hauser zerknirscht fest, "war das leider ein wichtiges Spiel". Aus den beiden noch ausstehenden Partien der Hauptrunde beim Letzten Unterhaching und gegen den Dritten Frankfurt brauche sein Team "mindestens vier Punkte", sagt er. Die Mannschaft bekam ein paar Tage frei, "um das abzuschütteln und noch mal neu zu starten".

Völkers Spielraum ist in dieser Hinsicht wegen einer der kürzesten Spielpausen in der Liga über den Jahreswechsel äußerst begrenzt, einen "Mini-Break" bis zum Neujahrsabend räumte er den Spielerinnen trotzdem ein. Die Pause dürfte auch für das Management gelten, denn der Kader war gegen Münster nach der Rückkehr von Kapitänin Jodie Guilliams nicht nur wieder komplett - er wird es auch bleiben. Wie der Klub am Donnerstag mitteilte, verlängerte Mittelblockerin Beta Dumancic ihren bis zum Jahresende befristeten Vertrag. Die erfahrene Nachverpflichtung bleibt bis zum Saisonende. "Sie ist zu einer Führungsspielerin geworden und hilft uns", sagte Völker. Die Verlängerung war offenbar eine ähnlich spannende Angelegenheit wie das 3:2 gegen Münster. Der Verein beschäftigte sich laut Völker "sehr konkret" mit Alternativen, "es hätte auch passieren können, dass man sich nicht einig wird, obwohl beide Seiten wollten".

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: