Überraschung im Handball:DHB annuliert deutsche WM-Bewerbung

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Nationaltorwart Silvio Heinevetter. (Foto: dpa)

Präsidiumssteit im deutschen Handball eskaliert. Michael Stich will den Schwung des Auftritts von Sabine Lisicki in Wimbledon für das deutsche Tennis nutzen. Der MSV Duisburg erhält die Lizenz für die dritte Liga.

Handball, WM: Eklat im deutschen Handball: Die Spitze des Deutschen Handball-Bundes (DHB) um Präsident Ulrich Strombach hat die Bewerbung um die Austragung der WM 2019 annuliert. "Wir haben einstimmig beschlossen, dass wir der IHF schriftlich mitteilen, dass die bei ihr eingegangene Absichtserklärung nicht autorisiert und damit nicht wirksam ist, weil sie nicht vom DHB-Präsidium getroffen wurde", sagte Strombach der Handballwoche: "Es wurde so getan, als habe sich der DHB um die Männer-Weltmeisterschaft 2019 beworben, dem ist aber nicht so, das muss klargestellt werden."

Am vergangenen Dienstag war eine entsprechende Erklärung auf Wunsch des künftigen Präsidiums um Bernhard Bauer und Bob Hanning beim Weltverband abgegeben worden. Darüber hatte der DHB auf seiner Internetseite informiert. Die Neuwahlen des Präsidiums stehen gut drei Wochen nach Ablauf der WM-Bewerbunsgfrist (2. September) beim DHB-Bundestag an. Bauer gilt als designierter DHB-Präsident, Hanning als sein Vize. "Kein dafür befugtes Gremium hat diese Entscheidung getroffen. Es war kein Auftrag dafür vergeben worden", sagte Strombach nun. Niemand vom amtierenden Präsidium habe davon gewusst, dass eine Absichtserklärung an die Internationale Handball-Föderation (IHF) versandt wurde. Das entsprechende Schreiben sei von einem "nicht befugten und damit in diesem Fall nicht kompetenten Mitarbeiter des DHB" versandt worden.

Handball, Atlético Madrid: Der dreimalige spanische Champions-League-Sieger BM Atlético Madrid steht vor dem finanziellen Ruin und zieht sich zurück. "Leider stimmt das. Wir sind jetzt wohl alle freigestellt", sagte der deutsche Nationalspieler Christian Dissinger bei Handball-World. Der 21-Jährige, der sich nach einem Kreuzbandriss noch in der Reha befindet, war erst kürzlich von den Kadetten Schaffhausen (Schweiz) zu Atlético gewechselt und muss sich nun wohl einen neuen Verein suchen. Grund für den Rückzug des früheren spanischen Serienmeisters, der in den Jahren 2006, 2008 und 2009 unter dem Namen BM Ciudad Real die Champions League gewann, sollen finanzielle Probleme sein. Erst in der Saison 2011/12 war Ciudad Real wegen hoher Schulden unter das Dach von Atletico Madrid gewechselt. Nun steht auch der Nachfolgeklub vor dem Aus.

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Rasenallergie, Glutenallergie, schwere Verletzungen: Sabine Lisicki kämpft sich immer wieder zurück. In Wimbledon zeigt sie das Turnier ihres Lebens.Die Karriere von "Doris Becker" in Bildern.

Fußball, Hertha BSC: Der ehemalige Torwart-Trainer des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC, Christian Fiedler, geht gerichtlich gegen seine Entlassung vor. Der Hauptstadtclub hatte sich nach dem Erstliga-Aufstieg von seinem langjährigen Coach getrennt - trotz laufenden Vertrags. Am Freitag steht nun eine Güteverhandlung beim Landesarbeitsgericht Berlin-Brandenburg an, teilte die Justizbehörde am Montag mit. Seit dieser Saison ist Richard Golz für die Berliner Torhüter verantwortlich. 22 Jahre war Fiedler für Hertha aktiv, davon die vergangenen fünf Jahre als Torwarttrainer. "Ich bin enttäuscht, muss das alles jetzt erst mal sacken lassen", hatte Fiedler nach seiner Entlassung erklärt. Er absolvierte 234 Erst- und Zweitligaspiele für die Profis der Hertha und schaffte 1993 mit der zweiten Mannschaft der Berliner den Einzug in das DFB-Pokalfinale.

Tennis, Lisicki: Nach dem Final-Einzug von Sabine Lisicki hat Wimbledonsieger Michael Stich an die übrigen deutschen Profis appelliert, an den Erfolg der Berlinerin anzuknüpfen. Nur so könne eine nachhaltige Wirkung für das deutsche Tennis erreicht werden. "Es wäre schön, wenn bei den US Open wieder jemand über sich hinauswächst und das Halbfinale oder Finale erreicht", sagte Stich am Montag im Morgenmagazin des ZDF. Auch die Nationalmannschaften müssten in Davis Cup und Fed Cup daran anknüpfen. "Insgesamt ist ein Aufschwung zu spüren und auch eine Art Euphorie", sagte Stich. Dazu hätten in den vergangenen Jahren auch Angelique Kerber, Andrea Petkovic und Tommy Haas beigetragen. An die öffentlich-rechtlichen Sender appellierte Stich, wieder mehr Tennis zu übertragen. "Tennis ist ein schlafender Sport, den man wecken muss. Die Chancen sind da, das darf man nicht verpuffen lassen." Mit Lisicki gebe es nun wieder eine Spielerin, für die die Menschen auch nachts den Fernseher einschalten würden. Auch die Turniere in Deutschland würden von ihr profitieren. "Tennis wird wieder an Bedeutung gewinnen. Dafür müssen wir Sabine Lisicki dankbar sein", schrieb der Direktor des Hamburger ATP-Turniers in der Welt.

Bei einer Pressekonferenz in Berlin äußerte sich Lisicki nach der Rückkehr aus Wimbledon: "Die Top Ten sind nur ein Zwischenziel. Aber die Nummer eins ist auch weiterhin mein Ziel", sagte die 23-Jährige. Platz zwölf war in der Vergangenheit ihre beste Platzierung im WTA-Ranking.

Fußball, MSV Duisburg: Der MSV Duisburg wird in der nächsten Saison in der 3. Fußball-Liga spielen. Wie der Deutsche Fußball-Bund (DFB) am Montag mitteilte, erfüllt der Zweitliga-Zwangsabsteiger die wirtschaftlichen Kriterien für die kommende Saison. Zu diesem Ergebnis kam der Zulassungsbeschwerdeausschuss des DFB nach intensiver Prüfung der eingereichten Unterlagen bei seiner Sitzung in Stuttgart. Aufgrund dieser Entscheidung kann der DFB-Spielausschuss jetzt die formale Zulassung des MSV Duisburg zur 3. Liga beschließen.

Basketball: Basketball-Bundesligist ALBA Berlin hat sich die Dienste des deutschen Nationalspielers Alex King gesichert. Das teilte der Hauptstadtclub am Montag mit und bestätigte damit Medienberichte aus der Vorwoche. Der Zwei-Meter-Mann wechselt vom Liga-Konkurrenten Baskets Würzburg an die Spree und erhält in der Hauptstadt einen Dreijahresvertrag. King stand zuvor bereits in Frankfurt und Bonn unter Vertrag. Der 28-jährige Flügelspieler besitzt bereits elf Jahre Bundesliga-Erfahrung.

Mannschaftskapitän Steffen Hamann bleibt Basketball-Bundesligist Bayern München ein weiteres Jahr erhalten. Der 32-Jährige verlängerte seinen Vertrag beim Euroleague-Debütanten bis 2014. Hamann spielt bereits seit der Aufstiegssaison 2010/11 für die Münchner. "Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, dass der FC Bayern mein erster Ansprechpartner ist. Wir haben in den letzten Jahren viel erreicht, nun will ich mit dem Verein natürlich auch den nächsten Schritt gehen", sagte Hamann, der seine Karriere in der Nationalmannschaft nach 131 Einsätzen beendet hat und sich damit künftig voll und ganz auf den Verein konzentrieren kann.

Tischtennis, Ovtcharov: Tischtennis-Ass Dimitrij Ovtcharov fiebert seiner Premiere in der chinesischen Superliga entgegen. Der Olympia-Dritte aus Hameln schlägt am Mittwoch erstmals für das Team aus Guangdong auf. "Ich bin aufgeregt, gespannt und sehr motiviert", sagte Ovtcharov der Nachrichtenagentur dpa vor dem gemeinsamen Flug mit seinem Nationalmannschaftskollegen Timo Boll (Düsseldorf) in das Reich der Mitte. Ovtcharovs erster Einsatz für Guangdong ist ausgerechnet in einem Auswärtsspiel bei Bolls Mannschaft aus Jiangsu. Es kann also auch zu einem direkten Duell der Freunde kommen. Boll ist bereits im Juni in die stärkste Liga der Welt eingestiegen und hat unter anderem gegen Weltmeister Zhang Jike und den damaligen Weltranglistenersten Xu Xin gewonnen. Sein Team ist allerdings noch sieglos.

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