Turnen:Verletzungspech: Turner Nguyen mit Bänderdehnung im Finger

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Kienbaum (dpa) - Marcel Nguyen wird das Verletzungspech einfach nicht los. Fünf Tage vor der Abreise zu den Turn-Weltmeisterschaften in Glasgow ist der Olympia-Zweite erneut durch eine Verletzung gehandicapt.

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Kienbaum (dpa) - Marcel Nguyen wird das Verletzungspech einfach nicht los. Fünf Tage vor der Abreise zu den Turn-Weltmeisterschaften in Glasgow ist der Olympia-Zweite erneut durch eine Verletzung gehandicapt.

Beim Training in Kienbaum zog sich der Unterhachinger am Dienstag eine Bänderdehnung im linken Mittelfinger und eine Einblutung der Kapsel zu. „Wir sind gleich in die Charité gefahren, um das genau untersuchen zu lassen. Auf jeden Fall muss der Finger 48 Stunden ruhig gestellt werden“, berichtete Cheftrainer Andreas Hirsch.

Nguyen geht professionell mit der erneuten Verletzung um und lässt sich die Schmerzen am getapten Finger kaum anmerken. „Das Ausmaß der Verletzung hält sich in Grenzen. Der Finger ist ein bisschen blau geworden, und das stört mich natürlich beim trainieren“, räumte der 28-Jährige am Mittwoch aber ein. Er hofft weiter auf einen WM-Start an allen sechs Geräten. Doch Hirsch stellt sich auch auf Plan B ein: „Wir müssen jetzt sehen, ob es am Pauschenpferd für ihn reicht. Eigentlich hätten wir jede Trainingsstunde dringend gebraucht.“

Am Mittwoch teilte der Trainer mit, dass Philipp Herder aus Berlin als sechster Turner die deutsche WM-Riege komplettiert und der Cottbusser Christopher Jursch als Ersatzmann nach Glasgow reisen wird. „Unsere Sorgen sind nicht geringer geworden“, sagte Hirsch.

Nguyen hatte am vergangenen Samstag in Dessau seinen ersten Sechskampf nach über 13 Monaten Wettkampfpause wegen seines Kreuzbandrisses geturnt. In der Reha hatte ihn im Sommer zudem eine Gehirnerschütterung nach einem Fahrrad-Unfall gehandicapt.

Hirsch dämpfte daher die Erwartungen an Nguyen vor der WM. „Er ist ein anderer Mehrkämpfer als noch bei Olympia in London. Aber er stellt sich voll in den Dienst der Mannschaft und kann uns in Glasgow sehr helfen“, sagte der Chefcoach. Seine wichtigste Stütze im Kampf um die Olympia-Tickets ist Fabian Hambüchen, dessen Bizeps-Riss im wesentlichen verheilt ist. „Ich bin gut in Form, alles passt. Ich bin jetzt zwei Wochen in Kienbaum, es wird langsam Zeit: Von mir aus könnte die WM losgehen.“

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