Turnen:Hambüchen endlich schmerzfrei: Kein Gedanke an Titel 39

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Hamburg (dpa) - Die Zahl 39 spielt für Fabian Hambüchen keine Rolle. "Nein, auch nicht im Hinterkopf", bekräftigte der 28-jährige Ex-Weltmeister vor seinem lang ersehnten Comeback bei den deutschen Turn-Meisterschaften am Wochenende in Hamburg.

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Hamburg (dpa) - Die Zahl 39 spielt für Fabian Hambüchen keine Rolle. „Nein, auch nicht im Hinterkopf“, bekräftigte der 28-jährige Ex-Weltmeister vor seinem lang ersehnten Comeback bei den deutschen Turn-Meisterschaften am Wochenende in Hamburg.

38 nationale Titel hat der Wetzlarer in den zurückliegenden 13 Jahren gesammelt und ist mit klarem Abstand deutscher Rekordmeister. „Wenn ich richtig fit wäre, hätte ich mir sicher den 40. Titel zum Ziel gesetzt. So aber geht es erstmal darum, mich gut zu präsentieren. Ich will meine Chance auf ein Olympia-Ticket wahren“, sagte der Ex-Weltmeister der Deutschen Presse-Agentur.

„Ich bin beschwerdefrei und kann jetzt endlich wieder gut schlafen. Monatelang war das ja nicht der Fall“, sagte er. An drei Geräten - Reck, Sprung und Boden - stellt er sich vor. Damit hat er von vornherein keine Chance, zum fünften Mal in Serie deutscher Mehrkampfmeister zu werden.

Fast drei Monate Trainingsausfall aufgrund einer Schulter-Entzündung lassen ihn nach wie vor um den Start bei den Olympischen Spielen in Rio bangen. Erst seit knapp drei Wochen kann er voll trainieren, weil eine Bestrahlung der Sehne keine neuerlichen Reize zuließ. Zeitweise konnte Hambüchen nicht einmal die Gangschaltung seines Autos schmerzfrei bedienen.

Die Reduzierung des Trainings auf Jogging und Kraftelemente ließ ihn so manches Mal verzweifeln. „Das war schon mental nicht immer einfach. Wenn man im Training nichts machen kann und sich nachts nur im Bett herumwälzt, dann spielt man schon den Gedanken durch, ob das vielleicht das Ende der Karriere sein könnte“, gibt er zu. „Aber jetzt habe ich wieder Spaß, es geht Schritt für Schritt vorwärts.“

Der Kampf um die fünf Olympia-Plätze wird hart, ist Hambüchen klar. „Marcel Nguyen, Andreas Toba und Andreas Bretschneider sind die ersten Anwärter auf den Mehrkampf-Titel und die Olympia-Tickets“, prognostiziert Hambüchen, der nicht mit einem Bonus des Cheftrainers Andreas Hirsch aufgrund vergangener Erfolge rechnet. „Ich muss spätestens zur zweiten Qualifikation am 9. Juli in Frankfurt starke Übungen abliefern. Auf die Zeitschiene kann ich nicht hoffen. Herr Hirsch muss am 10. Juli die Olympia-Riege nominieren.“

An seinem Spezialgerät Reck hofft Hambüchen in Hamburg eine Schwierigkeit von 6,7 oder 6,8 anbieten zu können. Der Chemnitzer Andreas Bretschneider studiert indes gerade sein Olympia-Übung mit Ausgangswert 7,7 ein und will sie im DM-Finale möglicherweise schon präsentieren. „Da wird es ganz schwer, ihn zu schlagen“, sagte Hambüchen, der schon zehn Mal am Königsgerät den deutschen Titel holte. Am Boden und Sprung sei hingegen der Hallenser Matthias Fahrig favorisiert, der gleichfalls nach Verletzungspause zurückkehrt.

Ablenkung hatte Hambüchen in der trainingsfreien Zeit bei TV-Dreharbeiten gefunden. So wirkt er in zwei Teilen der RTL-Serie „Alles was zählt“ mit, die am 25. und 26. Juli ausgestrahlt werden. Bei einem Gastauftritt als Schauspieler startet er in einem Wettkampf zwischen zwei Firmen mit Laufen, Klettern oder Radfahren. „Das war ganz amüsant, es hat Riesenspaß gemacht“, meinte er zu der Abwechslung.

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