TSV 1860 München:Denksport

1860-Investor Hasan Ismaik. (Foto: Andreas Gebert/dpa)

Mit einer seltsam formulierten Mitteilung sorgt Investor Ismaik für Irritationen - sie wird umso merkwürdiger, je länger man darüber nachdenkt.

Von markus schäflein

Zur Erinnerung noch einmal der ganz akkurate Ablauf: Am Freitagabend besuchte der jordanische Investor Hasan Ismaik einen Landgasthof in Rudelzhausen und forderte dort vor einigen hundert Fans des TSV 1860 München die Entlassung der Geschäftsführer Markus Rejek und Noor Basha. Am Sonntag einigten sich die Vereinsvertreter, Präsident Peter Cassalette und Verwaltungsrats-Vorsitzender Karl-Christian Bay, in einer zähen Beiratssitzung im Hotel Mandarin Oriental dann doch noch mit Ismaik darauf, dass Rejek und Basha zumindest vorerst weitermachen dürfen. Verkündet wurde dies zwei Tage später; Ismaik drückte den im Hotel anwesenden Journalisten seinen Respekt und seine Dankbarkeit fürs Warten aus, die Pressemitteilung müsse aber erst an sein neues PR-Büro nach Berlin gehen und dort bearbeitet werden.

Als sie am Dienstagmittag fertig war, stand nicht explizit darin, dass die Geschäftsführer bleiben dürfen; das musste man sich hinzudenken. Stattdessen war zu lesen: In der Sitzung "wurden die Positionen der Geschäftsführung diskutiert und der Beirat hat diese aufgefordert, sich auf die derzeit drängenden Probleme des Klubs zu konzentrieren und sich nicht von der Medienberichterstattung ablenken zu lassen". Es gibt Sätze, die umso merkwürdiger werden, je länger man über sie nachdenkt.

© SZ vom 24.02.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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