Trainingsunfall von Rad-Olympiasieger:Bradley Wiggins kollidiert mit einem Transporter

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Britischer Radsport-Held liegt nach einem Trainingsunfall im Krankenhaus, den Olympischen Spielen droht in der Leichtathletik ein nachträglicher Dopingfall, Rudi Völler kritisiert die Wahl des DFB-Testspiel-Gegners Niederlande, Diego bestätigt, dass ihn Ex-Trainer Magath in Wolfsburg loswerden wollte.

in Kürze

Radsport, Unfall: Tour-de-France-Sieger Bradley Wiggins ist bei einer Trainingsfahrt im Norden Englands mit einem Auto kollidiert und mit mehreren Rippenbrüchen in ein Krankenhaus eingeliefert worden. "Seine Verletzungen sind relativ leicht, einer schnellen und vollständigen Genesung steht nichts im Wege", gab sein Rennstall Sky aber bereits in der Nacht auf Donnerstag Entwarnung. Die Nacht musste Wiggins dennoch zur Beobachtung in der Klinik verbringen. Der Unfall ereignete sich am frühen Abend, als ein Transporter beim Verlassen einer Tankstelle in Wrightington Wiggins übersah und mit dem Olympiasieger kollidierte.

"Ein Fahrradfahrer ist in einen Unfall mit einem weißen Vauxhall Astra Van verwickelt worden. Der Fahrer auf dem Rad, ein 32-jähriger Einwohner, ist mit nicht lebensbedrohlich erscheinenden Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht worden", hieß es in einer ersten Mitteilung der lokalen Polizei-Station. Wiggins hatte in diesem Sommer als erster Brite die Frankreich-Rundfahrt gewonnen. Anschließend sicherte er sich bei den Olympischen Spielen in London die Goldmedaille im Zeitfahren. Ende Oktober war er von Journalisten zum "Radsportler des Jahres" gewählt worden.

Olympia, Doping: Wegen einer positiven Dopingprobe droht der russischen Diskuswerferin Darja Pischtschalnikowa eine lebenslange Sperre. Bei der Silbermedaillengewinnerin der Olympischen Spiele von London seien Spuren von anabolen Steroiden entdeckt worden, teilte die Anti-Dopingbehörde Rusada in Moskau am Donnerstag der Agentur Itar-Tass zufolge mit. Der Präsident des russischen Leichtathletikverbandes WFLA, Valentin Balachnitschjow, sprach von einer "schockierenden Nachricht". Die 27-Jährige war wegen eines früheren Dopingvergehens bereits für zwei Jahre und neun Monate gesperrt gewesen. Sie hatte mit anderen russischen Sportlern vor den Olympischen Spielen 2008 Dopingproben manipuliert. Sollte sie ihre Silbermedaille von London verlieren, würde Nadine Müller (Halle/Saale) vom fünften auf den vierten Rang vorrücken.

Es ist bereits der zweite Dopingskandal um eine russische Top-Leichtathletin innerhalb von zwei Tagen. Die frühere 10-000-Meter-Europameisterin und Olympia-Vierte Inga Abitowa war am Vortag für zwei Jahre gesperrt worden. Grundlage waren Veränderungen ihres im Blutpass angegebenen Hämoglobin-Wertes.

Länderspiel gegen Holland: Rudi Völler hat harsche Kritik am Testspiel der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am kommenden Mittwoch gegen die Niederlande geäußert. "Auch im Fußball gilt: Was zu viel ist, ist zu viel", schrieb der Sportdirektor von Bayer Leverkusen in einem Kommentar für den Kicker. Völler monierte nicht den Termin, sondern die Gegnerauswahl für das Duell in Amsterdam. "Es müssen nicht immer die Niederlande sein, es kann auch mal ein Gegner sein, der es dem Bundestrainer erlaubt, auf Spieler zurückzugreifen, die nicht so sehr beansprucht sind", meinte Völler. Der frühere DFB-Teamchef sieht die Akteure der Spitzenclubs derzeit zu sehr beansprucht. "In dieser Phase der Voll- oder besser: Überbeschäftigung bedeutungslose, aber trotzdem brisante Länderspiele zu terminieren, halte ich für falsch", schrieb Völler. Joachim Löw nominiert seinen Kader für das letzte Länderspiel des Jahres an diesem Freitag.

Hans Meyer zum 70. Geburtstag
:"Für das bisschen Arschwackeln"

Als Spieler kam Hans Meyer beim FC Carl Zeiss Jena in der DDR-Oberliga lediglich zu 30 Einsätzen. Danach begann er als Trainer im Osten, ehe er in der Bundesliga wegen seiner selbstironischen, medienkritischen aber auch ordinären Sprüche zur Kultfigur heranreifte. An diesem Samstag wird Meyer 70 Jahre alt.

Seine besten Sprüche

VfL Wolfsburg, Diego: Mittelfeldspieler Diego stand beim VfL Wolfsburg vor der aktuellen Bundesligasaison offenbar auf der Verkaufsliste von Ex-Trainer Felix Magath. Mit den Worten "Diese Geschichte entspricht der Wahrheit. Es hat mich überrascht und sehr enttäuscht" bestätigte der Brasilianer im Kicker, dass Magath ihn vor der Saison unter dem Vorwand einer Verletzung nach Brasilien schicken wollte, um dort mit dem FC Santos zu verhandeln. Trotz der aktuellen Krise und Tabellenplatz 16 traut der 27-Jährige seinem Verein zu, "dass wir unter den ersten acht Teams landen können" und hegt keine Abwanderungsgedanken. "Ich bin jetzt in Wolfsburg und damit sehr zufrieden. Ich hoffe nur, dass diese Saison ein Happy End hat", sagte Diego.

Stimmen zur Champions League
:"Sie waren zehn Mal stärker als wir"

Der Torwart des OSC Lille beschreibt die Ohnmacht seiner Mannschaft. Arjen Robben weiß nun, warum er Fußballer geworden ist. Matthias Sammer spielt weiterhin den Euphorie-Bremser. Eine spanische Zeitung titelt nach dem Dortmunder Spiel in Madrid: "Das Beste war alles deutsch."

Champions League

Dallas Mavericks, NBA: Ohne den verletzten Basketball-Superstar Dirk Nowitzki haben die Dallas Mavericks ihren besten NBA-Saisonstart seit fünf Jahren geschafft. Die Texaner bezwangen am Mittwoch (Ortszeit) die Toronto Raptors mit 109:104 und feierten in der fünften Partie den vierten Sieg. Das gelang zum Auftakt in der nordamerikanischen Profiliga zuletzt in der Spielzeit 2007/08. Beste Werfer für die Mavericks waren der deutsche Nationalcenter Chris Kaman und O. J. Mayo mit jeweils 22 Punkten. Da die San Antonio Spurs mit dem 84:106 bei den Los Angeles Clippers ihre erste Niederlage kassierten, führt Dallas mit dem Divisionsrivalen die Western Conference an. Die Los Angeles Lakers kommen hingegen weiter nicht in Schwung und sind auf dem letzten Platz im Westen. Das All-Star-Ensemble aus Kalifornien verlor mit 86:95 bei den Utah Jazz und startete erstmals seit 1993 mit einer Bilanz von 1:4. Meister Miami Heat feierte einen lockeren 103:73-Erfolg über die Brooklyn Nets.

Andrea Petkovic, Karrierepläne: Die deutsche Tennisspielerin Andrea Petkovic will eine Fortsetzung ihrer aktiven Karriere nach den Olympischen Sommerspielen in Rio de Janeiro 2016 nicht ausschließen. "Ich habe mir immer gesagt, dass ich nach 2016 aufhören werde. Durch die Verletzungen haben sich meine Pläne aber etwas verschoben", schrieb die 25 Jahre alte Darmstädterin am Rande des WTA-Turniers im indischen Pune in einem Blogbeitrag auf der Webseite der Spielerorganisation. "Wenn dieser Zeitpunkt kommt und ich immer noch genug Kraft in mir habe, dann spiele ich weiter", schrieb Petkovic. Sollte dies nicht der Fall sein, gebe es für die ehemalige Top-10-Spielerin aber genügend Alternativen. "Dann werde ich etwas anderes tun. Es gibt Hunderte Sachen, die ich machen will. Wir werden sehen." Zuvor hatte Petkovic am Dienstag in Pune einen Erstrundensieg über Sofia Shapatava (Georgien) gefeiert.

Fifa, Weltrangliste: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bleibt in der Weltrangliste weiter auf dem zweiten Rang hinter Spanien und hat den Rückstand auf den Welt- und Europameister leicht verkürzt. Das geht aus dem neuen Ranking hervor, das der Weltverband FIFA am Mittwoch veröffentlichte. Nach dem 6:1-Erfolg in Irland und dem 4:4 gegen Schweden liegt das Team von Bundestrainer Joachim Löw 143 Punkte hinter Spanien, neun weniger als noch im Oktober. Argentinien wechselte mit Portugal die Plätze und ist Dritter. Italien verbesserte sich als Fünfter um drei Ränge. Ohne die Möglichkeit, in der WM-Qualifikation höherwertige Partien zu bestreiten, bleibt WM-Gastgeber Brasilien außerhalb der Top 10 und stieg um einen Rang auf Position 13. Die beste Platzierung in seiner Geschichte erreichte Algerien als 19.

Basketball, Europacup: Ratiopharm Ulm hat seine starke Form auch im Europacup bestätigt. Der Tabellenführer der Bundesliga gewann am Mittwochabend sein erstes Spiel beim französischen Club Cholet Basket mit 93:71 (51:36). Überragender Werfer war der Amerikaner Allan Ray, auf dessen Konto allein 25 Punkte gingen. Sein Landsmann John Bryant steuerte 16 Punkte zu diesem Auftaktsieg bei. Die Artland Dragons Quakenbrück sind hingegen mit einer Niederlage in den Europapokal gestartet. Die Mannschaft von Trainer Stefan Koch verlor ihr erstes Gruppenspiel gegen den lettischen Club VEF Riga mit 72:82 (32:37). In der ausgeglichenen ersten Halbzeit gingen die Niedersachsen kurz vor der Pause in Führung. Danach legten die Gäste zu und setzten sich am Ende phasenweise deutlich ab. Erfolgreichster Werfer der Dragons war Anthony King mit 16 Punkten. Am nächsten Mittwoch müssen die Dragons bei Triumph Ljubertsy aus Russland ran.

Handball, Bundesliga: Die Rhein-Neckar Löwen hat den ersten Angriff von Meister THW Kiel abgewehrt. Der ungeschlagene Tabellenführer gab sich auch beim HSV Hamburg keine Blöße und verteidigte dank des 30:23 (14:10)-Erfolges seine Spitzenposition. Somit läuft alles auf einen Zweikampf hinaus, denn auch die Kieler siegten im Nordderby gegen die SG Flensburg-Handewitt mit 34:27 (15:13) und bleiben mit einem Punkt Rückstand als Zweiter in Lauerstellung.

Ski alpin, Lindsey Vonn: Skirennfahrerin Lindsey Vonn verzichtet auf einen Start beim ersten Weltcup-Slalom dieser Saison im finnischen Levi. Die viermalige Gesamtweltcupsiegerin aus den USA werde das Rennen an diesem Samstag auslassen, bestätigte ein Sprecher des amerikanischen Verbands am Mittwochabend auf Anfrage. "Sie will ihre Aufmerksamkeit auf die Vorbereitung für die Rennen Ende November richten", sagte er. Am 24. November steht im amerikanischen Aspen zunächst ein Riesentorlauf, einen Tag später ein Slalom auf dem Programm. Eigentlich hatte die 28-Jährige an dem Wochenende bei der Abfahrt der Herren im kanadischen Lake Louise teilnehmen wollen, der Weltverband FIS untersagte ihr allerdings einen Rennstart.

Hannover 96, Verletzung: Der Bundesligist muss für unbestimmte Zeit auf Innenverteidiger Felipe verzichten. Der 25 Jahre alte Brasilianer muss sich wegen anhaltender Hüftprobleme operieren lassen und fällt mindestens für den Rest der Hinrunde aus. "Ich hoffe, dass er schnell wieder gesund wird", sagte Trainer Mirko Slomka vor der Europa-League-Partie gegen Helsingborgs IF (Donnerstag, 21.05 Uhr/Sky). Felipe war im Sommer für rund 2,5 Millionen Euro von Standard Lüttich nach Hannover gewechselt und bestritt bisher sieben Pflichtspiele für die Niedersachsen.

FC Schalke in der Einzelkritik
:Motorschaden erfolgreich abgewendet

Lars Unnerstall ist lange der unglücklichste Mann auf dem Feld und wird dann zum Retter, Atsuto Uchida düst mit dem Tempo eines Rennwagens über den Platz und Jefferson Farfán räumt den Hauptgewinn ab. Der FC Schalke beim 2:2 gegen Arsenal in der Einzelkritik.

Hendrik Buchheister

Arne Friedrich, Vertragsverlängerung: Ex-Nationalspieler Arne Friedrich hat seinen Vertrag bei Chicago Fire um ein Jahr bis Ende 2013 verlängert. Dies teilte der Klub aus der amerikanischen Fußball-Liga MLS am Mittwoch mit. "Arnes internationale Erfahrung und seine Führungsqualitäten sind wichtige Faktoren für unsere Defensive. Wir sind froh, auch nächste Saison auf ihn setzen zu können", sagte Fire-Präsident Javier Leon. In seiner zurückliegenden ersten Saison in der MLS hatte Friedrich 23 Spiele für Chicago bestritten, in denen er dazu beitrug, dass der Klub mit 41 Gegentoren die zweitbeste Bilanz aller Klubs der Eastern Conference vorweisen konnte. Für seine Leistungen zeichnete Fire ihn als "Abwehrspieler des Jahres" aus.

© Süddeutsche.de/dpa/sid/dapd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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