Tour de France: vorletzte Etappe:Martin gewinnt Zeitfahren - Evans vor Toursieg

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Der Kampf gegen die Uhr brachte die Entscheidung: Der Australier Cadel Evans entreißt dem Luxemburger Andy Schleck auf der vorletzten Etappe der Tour de France noch das Gelbe Trikot. Der Tagesschnellste im Zeitfahren ist jedoch ein Deutscher.

Tony Martin hat das Einzelzeitfahren der 98. Tour de France gewonnen und damit für den zweiten deutschen Etappensieg gesorgt. Der 26-Jährige fuhr auf dem 42,5 Kilometer langen Rundkurs in Grenoble in 55:33 Minuten die schnellste Zeit und verwies den Australier Cadel Evans (0:06 Minuten zurück) und Alberto Contador (1:06) auf die Plätze. Bei Evans hielt sich der Ärger über den knappen Rückstand jedoch in Grenzen: Er sicherte sich das Gelbe Trikot und steht damit unmittelbar vor dem Toursieg.

Tony Martin bei der Zieleinfahrt: Der gebürtige Cottbusser war beim Zeitfahren nicht zu schlagen. (Foto: dpa)

Der als Gesamtdritter ins Zeitfahren gegangene BMC-Profi Evans war 2:31 Minuten besser als der bisherige Führende Andy Schleck und holte sich damit am vorletzten Tag das Gelbe Trikot. Evans geht am Sonntag mit einem Vorsprung von 1:34 Minuten auf den zweitplatzierten Luxemburger Andy Schleck auf die abschließende Triumphfahrt am Sonntag nach Paris. Den dritten Gesamtrang belegt 2:20 Minuten zurück dessen Bruder Frank Schleck.

Für Martin war es der erste Tour-Etappensieg seiner Karriere, nachdem er in den vergangenen beiden Jahren bereits dreimal den zweiten Platz belegt hatte. "Die Freude ist grenzenlos, ich könnte die ganze Welt umarmen", sagte der gebürtige Cottbusser nach der Entscheidung. "Das ist die Erfüllung eines langgehegten Traums."

Der WM-Dritte ist der 23. Deutsche in der Geschichte der Frankreich-Rundfahrt, dem ein Tagessieg gelang. Zuvor hatte im Laufe der 98. Tour bereits Sprinter Andre Greipel die zehnte Etappe in Carmaux gewonnen.

Am Sonntag endet die Tour auf den Champs Élysées in Paris. Auf der 21. und letzten Etappe müssen die Fahrer von Creteil bis zum Ziel auf dem Prachtboulevard 160 km zurücklegen. Traditionell gibt es im Gesamtklassement keine Veränderungen mehr, stattdessen kämpfen die Sprinter um den Prestigesieg in Paris.

© sueddeutsche.de/dpa/sid/dapd/mikö - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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