Beim schweren Sturz von Jens Voigt hat nach Angaben eines Tour-Mediziners der Helm dem Berliner "das Leben gerettet". Dies sagte der Arzt Xavier Roy, Mitglied des Medizinerstabs der 96. Tour de France, in der Internetausgabe der französischen Sportzeitung L'Équipe am Mittwoch.
Voigt vom Team Saxo-Bank war am Dienstag rund 30 Kilometer vor dem Ziel der 16. Etappe mit seinem Rad zur Seite weggerutscht, mit großer Wucht auf den Asphalt gekracht und bewusstlos weitergerutscht. Anschließend wurde er per Helikopter ins Hospital gebracht. Voigt zog sich bei dem Sturz einen Jochbeinbruch und eine Gehirnerschütterung zu.
Die Nacht von Dienstag auf Mittwoch verbrachte er auf der Intensivstation. Der Radprofi müsse "mindestens bis Donnerstag", vermutlich aber noch länger, im Krankenhaus von Grenoble bleiben, sagte ein Sprecher von Voigts Saxo-Bank-Team. Ob Voigt operiert werden muss, sei noch nicht klar.
Voigt, 37 Jahre alt und fünffacher Vater, selbst bedauerte seinen Sturz und hätte seiner Familie den Schock gerne erspart. "Seine Frau hatte mit ihm gesprochen. Und da hat er schon gesagt, das tut ihm leid, dass er uns allen so einen Schrecken eingejagt hat. Aber ihm geht es ganz gut. Er hat schon ein schlechtes Gewissen sozusagen", sagte Egon Voigt, Vater des gebürtigen Grevesmühleners, am Mittwoch dem Radiosender Antenne Mecklenburg-Vorpommern.
Nach seinen Angaben soll am Mittwochnachmittag eine Computertomographie gemacht werden. Am Mittwoch wollten auch die Mutter von Jens Voigt und seine Frau nach Grenoble fliegen.
Die Eltern hatten den Sturz vor dem heimischen Fernseher in Dassow, Landkreis Nordwestmecklenburg, live miterlebt. "Wir waren am Boden zerstört", sagte Egon Voigt. Er hofft, dass sein Sohn im kommenden Jahr wieder die Tour de France fährt, denn nach seinen Angaben hatte Saxo-Bank-Team-Chef Bjarne Riis dem Berliner mündlich eine Vertragsverlängerung zugesagt. "Deswegen war er wohl auch den nächsten Tag so übermotiviert, glaube ich", meinte Vater Voigt.