Es sah durchaus beeindruckend aus, wie die Mannschaft Jumbo-Visma die letzten Kilometer dieser Bergankunft bestritt. Erst hielt Wout van Aert das Tempo hoch, dann übernahm Sepp Kuss, knapp 300 Meter vor dem Ziel war schließlich der Moment gekommen, in dem Kapitän Primoz Roglic, 30, antrat. Ziemlich souverän sicherte sich der Slowene den Etappensieg in Orcières-Merlette, der ihn dank einer Zeitgutschrift von zehn Sekunden zugleich auf Platz drei der Gesamtwertung brachte. Das Gelbe Trikot trägt weiter der Franzose Julian Alaphilippe, der zeitgleich mit Roglic ins Ziel strampelte.
Die Skistation in den Alpen war die erste Bergankunft der diesjährigen Tour - und entsprechend als erster Gradmesser für die Form der Klassementfahrer vorgesehen. Große Abstände brachte die Etappe erwartungsgemäß nicht. Roglic' mutmaßlich schärfste Konkurrenten im Kampf um den Tour-Sieg, der Kolumbianer Egan Bernal und der Franzose Thibaut Pinot, kamen ebenfalls in der 16-köpfigen Spitzengruppe ins Ziel. Der Deutsche Emanuel Buchmann (Bora-hansgrohe) hingegen verlor neun Sekunden. "Als es am Ende richtig schnell wurde, hat es mir einfach noch ein bisschen gefehlt", sagte Buchmann, der bei einem Tour-Vorbereitungsrennen gestürzt war.
Die fünfte Etappe am Mittwoch führt über 183 Kilometer von Gap nach Privas. Dabei dürfte es aufgrund des flachen Parcours wieder zu einem Massensprint kommen.