16. Etappe der Tour de France:Vingegaard verteidigt das Gelbe Trikot

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Die Attacke mühelos pariert: Jonas Vingegaard (Mitte) bleibt vor Tadej Pogacar (links) (Foto: Nico Vereecken/Imago/Panoramic International)

Tadej Pogacar attackiert den Rivalen auf der ersten Pyrenäen-Etappe vergeblich. Doch die beiden schwersten Abschnitte stehen noch bevor. Der Deutsche Lennard Kämna muss aussteigen.

Am Dienstagmittag, auf einem Boulevard in Carcassonne, lächelte Tadej Pogacar noch leicht verschmitzt, als es um die entscheidende Frage des Tages ging. Ob das heute bereits die Etappe für die Attacke aufs Gelbe Trikot sei? Tja, mal sehen, sagte der Slowene, aber wer die Reaktion rund um seine Mundwinkel sah, konnte diese Antwort nur als klares Ja interpretieren - und es blieb nur noch abzuwarten, wann genau der Angriff erfolge würde.

Die Antwort auf diese Frage ergab sich dann ein paar Stunden später. Bereits am ersten der beiden schweren Anstiege versuchte es Pogacar - doch der Gesamtführende Jonas Vingegaard parierte mühelos. Und am zweiten schweren Berg schickte Pogacar seinen Teamkollegen Rafal Majka zur Tempoarbeit vor, bis dieser sprichwörtlich stehenblieb, allerdings nicht aus Kraftlosigkeit, sondern wegen eines technischen Defekts. Mit einer gescheiten Attackenvorbereitung wurde es so aber nichts mehr, und so rollten die beiden Leader dieses Rennens gemeinsam über den letzten Gipfel und auch gemeinsam ins Ziel von Foix. 2:22 Minuten beträgt der Vorsprung des Dänen Vingegaard (Team Jumbo-Visma) auf den Slowenen Pogacar (Team UAE Emirates) damit weiter.

Diese Etappe war rein vom Streckenprofil her ein Abschnitt, der durchaus dem Deutschen Lennard Kämna aus dem Team Bora-Hansgrohe hätte liegen können. Zweimal hatte der 25-Jährige bei dieser Tour einen großen Erfolg knapp verpasst, einmal einen Etappensieg, einmal das Gelbe Trikot - doch nun musste er kurz vor dem Start wegen einer Erkrankung aussteigen. Dafür schaffte es beim Sieg des Kanadiers Hugo Houle erneut der Berliner Simon Geschke in die Gruppe des Tages, der dabei das Bergtrikot nicht nur verteidigte, sondern seinen Vorsprung sogar ausbaute.

Pogacar/Vingegaard wiederum konnte mal wieder kaum ein Konkurrent folgen, als die beiden das Tempo erhöhten. Der größte Verlierer des Tages war der Franzose Romain Bardet, der im Klassement von Rang vier auf Rang neun abstürzte. Doch diese Etappe nach Foix war nur der Auftakt für die Pyrenäen. Die beiden schwersten Abschnitte durch das Massiv stehen noch bevor - und es ist nicht die Frage, ob Pogacar nochmal attackiert, sondern nur wann.

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