Fußball ist nicht nur Kampf und Grätschen. An diesem Spieltag gab es einige besonders schöne Tore zu bestaunen: Volley, Fallrückzieher, Heber - Fußball kann auch Kunst sein. Von Sebastian Gierke Er wusste es schon kurz nachdem er den Ball wunderbar satt getroffen hatte. Eren Derdiyok wusste, man sah es an seinen Augen, diesem fast irren Blick, dass ihm da gerade etwas Besonderes gelungen war. Sekunden bevor er so hypnotisiert dem Ball hinterherschaute,...
...hatte er ihn perfekt mit der Brust angenommen, ballancierte ihn wie ein brasilianischer Strandfußballer, eher er sich dann quer in die Luft legte, das Tor in seinem Rücken - und ein wunderbares Tor schoss. Ein Fallrückzieher wie aus Klaus Fischers Lehrbuch.
Sie erinnern sich? Klaus Fischer? Markenzeichen Fallrückzieher. Hier bei seinem berühmten Tor für die Nationalmannschaft im Weltmeisterschafts-Halbfinale Deutschland gegen Frankreich 1982.
Ganz so wichtig war Derdiyoks Treffer nicht, der Jubel war dennoch groß - nicht nur augrund der ausgesuchten Schönheit des Treffers. Denn mit dem Tor ging Leverkusen im Spiel gegen Wolfsburg mit 2:1 in Führung, gewann am Ende mit 3:1.
Dass ihm sein entblößter Oberkörper dann noch eine Gelbe Karte einbrachte, kostete Derdiyok nicht mehr als ein Lächeln. Auch Mario Götze lächelte, ...
... nachdem er den Ball mit einem gefühlvollen Heber ins Tor des FC Augsburg gesetzt hatte.
Ausgerechnet der oftmals wegen seiner Abschlussschwäche kritisierte Pole Robert Lewandowski steuerte drei Treffer zum 4:0 Sieg der Dortmunder gegen Augsburg bei. Auch die Vorarbeit für Götzes Treffer kam von Lewandowski und war sehenswert. Der Abschluss Götzes allerdings war herausragend. Mindestens so viel Gefühl wie Götze mit rechts, bewies auch der Berliner Raffael - mit links.
Eine Flanke über mindestens 30 Meter segelte im Spiel der Hertha gegen Köln zwischen zwei Verteidigern hindurch, ehe der Ball auf seinem Fuß landet. Raffael geht volles Risiko. Bumm. Ein sehr edles Bumm. Ein Volley-Bumm. Ins lange Eck. Wunderschön.