Das Gesicht war nicht ganz so dreckverschmiert, und der Bizeps, gut, der war ein kleines bisschen schmaler, aber ansonsten gab der Münchner Hochspringer Tobias Potye ein formidables Rambo-Double an diesem Dienstagabend im Finale der Weltmeisterschaften in Budapest. Er blickte mindestens genauso entschlossen in die Kamera, schimpfte, sprang in die Luft und schimpfte noch lauter, nachdem er die 2,36 Meter auch im dritten Versuch gerissen hatte.
Die Favoriten hatten ihm tatsächlich einen Weg zu den Medaillen geebnet, dann liefen Olympiasieger Gianmarco Tamberi (2,36 Meter), der Amerikaner JuVaughn Harrison (2,36) und Mutaz Essa Barshim (2,33) doch auf Platz eins bis drei ein. Potye wurde Fünfter (2,33) - und stapfte mit einer ähnlichen Erkenntnis im Gepäck aus dem Stadion wie die deutschen Diskuswerferinnen, die beim Triumph der Amerikanerin Laulauga Tausaga (69,49 Meter) Sechste (Kristin Pudenz/65,96) und Siebte (Shanice Craft/65,46) wurden: Manchmal glänzen auch fünfte Plätze wie Medaillen.