Tischtennis-WM in Dortmund:Bundestrainer fordert Boll auf, härter zu trainieren

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Vor Beginn der Mannschaft-Weltmeisterschaft in Dortmund kritisiert Tischtennis-Bundestrainer Jörg Roßkopf die Arbeitseinstellung seines Topspielers Timo Boll. Dazu zähle auch, mal einen Sponsorentermin abzusagen. Im Gespräch mit der SZ sagt er, Bolls Ziel für Olympia in London müsse die Goldmedaille sein.

Ulrich Hartmann

Am 8. April 1989 hatte Jörg Roßkopf mit Steffen Fetzner bei der Weltmeisterschaft in der Dortmunder Westfalenhalle den Titel im Doppel gewonnen und damit einen Boom im deutschen Tischtennis ausgelöst. 23 Jahre später kehrt er als Bundestrainer der deutschen Tischtennismänner in diese Halle zurück, in der an diesem Sonntag die Mannschafts-WM beginnt.

"Er besäße die Möglichkeit, über ein härteres Training noch näher an die Chinesen heranzukommen": Roßkopf (links) über Boll (rechts). (Foto: imago sportfotodienst)

Vor Beginn der WM kritisierte Roßkopf nun die Arbeitseinstellung seines Topspielers Timo Boll. "Timo hat ein begnadetes Talent, aber er besäße die Möglichkeit, über ein härteres Training noch näher an die Chinesen heranzukommen", sagte Roßkopf im Interview mit der Süddeutschen Zeitung. Roßkopf forderte: "Man muss sich an der Spitze orientieren und daran, dass die Chinesen auf einem anderen Level arbeiten. Es geht nur mit harter Arbeit. Anders werden wir die Chinesen nie besiegen." Er glaubt, Boll könne "noch einen Tick mehr machen", um seine Leistung zu steigern.

Roßkopf verlangte von Boll auch mehr Ehrgeiz im Hinblick auf Olympia: "Natürlich hat er eine Ambition: eine Medaille", sagte Roßkopf. "Ich allerdings würde ihm als Ziel Gold ausgeben. Er muss sich mit dem Maximalziel heranarbeiten." Diesem Ziel müsse Boll alles andere unterordnen, "auch mal einen Sponsorentermin". Aber "das muss er noch lernen", so Roßkopf.

Falls die Nationalspieler seine "Vision" nicht mittragen, stellt Roßkopf seinen Rücktritt in Aussicht. "Intensiver zu arbeiten, sich noch zielgerichteter vorzubereiten, die Spieler maximal auszubilden, mehr im Aufschlag-Rückschlag-Bereich zu arbeiten. Aber das sind Sachen, die harte Arbeit bedeuten, und wenn ich merke, dass die Spieler da nicht mitziehen, muss ich die Konsequenzen ziehen."

Das komplette Interview lesen Sie in der Süddeutschen Zeitung vom 22. März oder auf dem Ipad.

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