Tischtennis:Tischtennis-Genie Boll: Rekordtitel zum Geburtstag

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Chemnitz (dpa) - Timo Boll hat sich an seinem 34. Geburtstag zum deutschen Tischtennis-Rekordmeister gekürt. Boll gewann durch ein umkämpftes 4:2 im Finale gegen Ruwen Filus aus Fulda seinen zehnten nationalen Titel.

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Chemnitz (dpa) - Timo Boll hat sich an seinem 34. Geburtstag zum deutschen Tischtennis-Rekordmeister gekürt. Boll gewann durch ein umkämpftes 4:2 im Finale gegen Ruwen Filus aus Fulda seinen zehnten nationalen Titel.

Das war zuvor in 83 Jahren keinem anderen Spieler gelungen. Sichtlich erfreut genoss der Hesse, der auch Rekord-Europameister ist, die Ovationen der rund 3000 Fans in der Chemnitz-Arena. Bei den Damen gewann die 20-jährige Petrissa Solja aus Berlin mit 4:1 gegen Sabine Winter (Kolbermoor) erstmals den Titel.

„Auf jeden Fall ist die Freude groß. Das ist eine schöne Geschichte, am Geburtstag so einen Titel zu holen“, kommentierte Boll den einmaligen Triumph. Auf der Tribüne freute sich fast die komplette Familie. Ehefrau Rodelia, Töchterchen Zoey Malaya und die Hündin Carry waren aus dem heimischen Höchst im Odenwald mit nach Sachsen gereist. „Nur die Katze ist zu Hause geblieben“, sagte die Gattin.

Bol war nach der Absage des Titelverteidigers Dimitrij Ovtcharov als klarer Favorit in das Turnier gestartet. In vier Partien blieb er ohne Satzverlust, nur im Endspiel leistete Abwehrkünstler Filus vier Sätze lang erbitterte Gegenwehr. „Das war ein harter Kampf“, sagte Boll. Sieben Wochen vor der WM in China bewies er aber gute Form und überholte die neunmaligen Meister und Legenden Conny Freundorfer und Eberhard Schöler.

„Ich freue mich für Timo. Er ist ein Vorbild an Sportlichkeit“, teilte der entthronte Rekordmeister Schöler (74) mit. „Timo ist eben das Genie des Tischtennis-Sports. Er verbindet perfekte Technik mit unerschöpflicher Kreativität“, würdigte DTTB-Ehrenpräsident Hans Wilhelm Gäb den Vorzeige-Athleten.

„Zehn Titel, das ist mehr als beachtlich. Er hätte sie schon viel eher haben können“, lobte Bundestrainer Jörg Roßkopf den neuen Champion.

Dessen bemerkenswerte Titelserie hatte auf den Tag genau vor 17 Jahren in Saarbrücken begonnen. „Da bin ich auch an meinem 17. Geburtstag erstmals Meister geworden“, erinnerte sich der Linkshänder von Borussia Düsseldorf. Die ist mit Chemnitz noch längst nicht zu Ende. „Mir wäre es lieber, er wird Weltmeister im Doppel mit dem Chinesen Ma Long und holt auch eine WM-Medaille im Einzel“, sagte Roßkopf.

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