Tischtennis:Schwache deutsche Bilanz beim Tischtennis-Europacup

Lesezeit: 1 min

Lausanne (dpa) - Dreieinhalb Monate nach einer dominanten EM fiel die Bilanz der deutschen Tischtennis-Asse bei der Premiere des Europacups mager aus. Ein dritter Platz von Kontinental-Champion Dimitrij Ovtcharov war das beste Ergebnis in Lausanne. Den Titel holte sich der Portugiese Marcos Freitas.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Lausanne (dpa) - Dreieinhalb Monate nach einer dominanten EM fiel die Bilanz der deutschen Tischtennis-Asse bei der Premiere des Europacups mager aus. Ein dritter Platz von Kontinental-Champion Dimitrij Ovtcharov war das beste Ergebnis in Lausanne. Den Titel holte sich der Portugiese Marcos Freitas.

Der topgesetzte Ovtcharov gewann nur das kleine Finale gegen den Franzosen Adrien Mattenet in sechs Sätzen. Damit sicherte sich der Hamelner zusätzlich einen direkten Startplatz beim Weltcup im Oktober in Düsseldorf.

Im Viertelfinale hatte Ovtcharov sich knapp mit 4:3 gegen Timo Boll durchgesetzt. „Ich habe hier außer gegen Timo Boll wirklich nicht gut gespielt und bin froh, wenigstens noch Dritter geworden zu sein“, kommentierte der ausgelaugte Weltranglisten-Sechste.

„Nach einem Zwischenhoch gegen Timo war gegen Maze und Mattenet wieder der Dima zu sehen, der im Moment ohne wirkliches Selbstbewusstsein spielt“, analysierte Bundestrainer Jörg Roßkopf. „Das liegt einfach daran, dass ihm durch den vollen Terminkalender im Moment eine längere intensive Trainingsphase fehlt. Wenn er die hat, wird er schnell zu alter Stärke zurückzufinden.“ Die Kuwait Open wird Ovtcharov deshalb wohl streichen.

Boll machte trotz der Niederlage gegen Ovtcharov einen Schritt nach vorn. „Die wichtigste Erkenntnis ist, dass ich immer näher herankomme“, sagte der Rekord-Europameister aus Düsseldorf. „Es war endlich wieder ein Spiel auf Augenhöhe gegen ihn.“ Der 32-Jährige konnte wegen eines Magen-Darm-Infekts nicht mehr zu seinem letzten Platzierungsspiel antreten und beendete das Turnier als Sechster.

Es gab aber auch eine positive Überraschung durch Petrissa Solja. Die mit 19 Jahren jüngste Teilnehmerin erreichte das Halbfinale. Hier blieb die Spielerin gegen die weißrussische Abwehr-Spezialistin Pawlowitsch zwar ebenso ohne Chance wie beim 1:4 im Spiel um Platz drei gegen die Holländerin Li Jiao. Bundestrainerin Jie Schöpp wertete Rang vier aber als „Riesenerfolg“. Ex- Europameisterin Jiaduo Wu (Metz/Frankreich) wurde Fünfte.

Bei den Männern sorgte Freitas für eine Premiere. „Es ist der erste große Einzel-Titel für mein Land“, sagte der stolze Portugiese nach einem überraschend klaren 4:0 gegen Ex-Europameister Michael Maze aus Dänemark. Dieser hatte nach 15 Monaten Verletzungspause ein erstaunliches Comeback gefeiert. Liu Jia aus Österreich siegte im Damen-Endspiel mit 4:2 gegen Wiktoria Pawlowitsch aus Weißrussland.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: