Tischtennis:Ovtcharov in der Weltrangliste erstmals vor Boll

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Hannover (dpa) - Zahlen lügen nicht. Dimitrij Ovtcharov hat Timo Boll nach fast zwölf Jahren als deutsche Nummer 1 in der Tischtennis-Weltrangliste abgelöst. Dass dies geschehen würde, stand schon lange fest. Nun ist es seit Mittwoch auch offiziell und symbolisiert das Ende einer Ära.

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Hannover (dpa) - Zahlen lügen nicht. Dimitrij Ovtcharov hat Timo Boll nach fast zwölf Jahren als deutsche Nummer 1 in der Tischtennis-Weltrangliste abgelöst. Dass dies geschehen würde, stand schon lange fest. Nun ist es seit Mittwoch auch offiziell und symbolisiert das Ende einer Ära.

„Ich bin super stolz, dass ich das geschafft habe, dass sich die ganze Arbeit der letzten Jahre gelohnt hat“, sagte Ovtcharov der Nachrichtenagentur dpa. „Timo ist ein großer Spieler, und dass ich jetzt vor ihm stehe, ist toll.“ Dank seines EM-Titels und Platz drei beim Weltcup tauschte der Hamelner in dem vom Weltverband ITTF veröffentlichten November-Ranking mit dem Düsseldorfer die Plätze: Der 25-jährige Ovtcharov ist Fünfter, sein sieben Jahre älterer Kumpel Boll Sechster. Nach 13 Punkten Rückstand im Oktober beträgt Ovtcharovs Vorsprung nun satte 106 Zähler.

Boll hatte im Februar 2002 in der Weltrangliste den heutigen Bundestrainer Jörg Roßkopf überholt und war bis Oktober 2013 ununterbrochen der am höchsten notierte deutsche Tischtennisspieler. Die EM hatte der Titelverteidiger und Rekord-Europameister wegen einer Grippe absagen müssen. Zuletzt unterlag er beim Weltcup seinem Freund „Dima“ im Duell um Platz drei.

Für Ovtcharov war es bedeutsam, die Wachablösung dadurch noch einmal untermauert zu haben. „Auch das war wichtig für mich“, erklärte der Rechtshänder. „Sonst hätten vielleicht einige Leute meinen Status als neue deutsche Nummer eins angezweifelt und gesagt, dass ich Timo nur überholt habe, weil er die EM nicht gespielt hat.“

Der Spitzenspieler des russischen Champions-League-Siegers Fakel Orenburg hofft, dass dies Boll noch einmal zu Höchstleistungen anstachelt. „Wir wollen schließlich bei der Mannschafts-WM im kommenden Jahr erneut versuchen, die Chinesen anzugreifen“, erklärte der Hamelner.

Die beiden Deutschen sind weiter die besten Nicht-Chinesen der Tischtennis-Welt. Das Führungsquartett aus dem Reich der Mitte wird unverändert von Ma Long angeführt. Er hat einen Vorsprung von 323 Punkten auf Ovtcharov. Beste deutsche Spielerin ist Polen-Legionärin Ying Han (Tarnobrzeg). Die EM-Dritte verbesserte sich um elf Positionen auf Platz 21. Spitzenreiterin bleibt die Chinesin Liu Shiwen vor zwei ihrer Landsfrauen.

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