Tischtennis:Ovtcharov: Hoffentlich sind die Chinesen nur gut drauf

Lesezeit: 2 min

Düsseldorf (dpa) - Tischtennis-Europameister Dimitrij Ovtcharov hat sich in China viel Respekt und Anerkennung verschafft.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Düsseldorf (dpa) - Tischtennis-Europameister Dimitrij Ovtcharov hat sich in China viel Respekt und Anerkennung verschafft.

Der dritte Platz bei Olympia 2012, der EM-Titel vor einem Jahr in Österreich und der fünfte Platz in der Weltrangliste als bester Nicht-Chinese wurden im Reich der Mitte natürlich registriert. Vor dem Weltcup an diesem Wochenende in Düsseldorf ziert der 26 Jahre alte Deutsche sogar die Titelseite des größten chinesischen Tischtennis-Magazins.

„Tolle Ehre! Vielleicht ja ein gutes Omen für den Weltcup“, teilte „Coverboy“ Ovtcharov auf seiner Facebook-Seite mit. In Düsseldorf, wo er am Samstag erstmals im Achtelfinale in das Geschehen eingreift, ist der Rechtshänder hinter den beiden Top-Chinesen Ma Long und Zhang Jike an Position drei gesetzt. Genau diesen Rang erreichte Ovtcharov im Vorjahr bei dem mit 150 000 Dollar (etwa 116 500 Euro) dotierten Turnier, das einer Mini-WM ähnelt.

Da sich der ehrgeizige Profi Schritt für Schritt verbessern will, wäre eigentlich der Einzug in das Endspiel am Sonntag das logische Ziel. Doch eine Weisheitszahn-Operation vor wenigen Wochen hat die Formkurve geknickt. „Dima“ musste als Backup bei der Team-EM in Portugal einspringen und verlor mit den DTTB-Herren das Finale gegen die Gastgeber. „Nach den Wehwehchen im Vorfeld kann man nicht erwarten, dass es ganz nach oben geht“, dämpfte Ovtcharov etwas die Erwartungen. „Mit Platz drei wäre ich zufrieden.“

Der deutsche Meister befindet sich seit zwei Wochen körperlich wieder auf der Höhe. „Ich bin bei vollen Kräften und habe im Training Gas gegeben“, berichtete Tischtennis-Weltbürger Ovtcharov. Der gebürtige Ukrainer wuchs im niedersächsischen Tündern bei Hameln auf, lebt und trainiert in Düsseldorf und spielt für den russischen Club Orenburg. Zur Vorbereitung auf den Weltcup trainierte er an der Werner-Schlager-Akademie in Schwechat, wo er vor einem Jahr die Nachfolge von Timo Boll als Europameister angetreten hatte.

Im Sommer spielten Ovtcharov und Rekord-Europameister Boll für verschiedene Clubs in Chinas Superliga. Während Boll trotz seiner Popularität kaum eingesetzt wurde und im nächsten Jahr eine Pause einlegen will, führte Ovtcharov sein Team bis ins Endspiel. „Das war eine große Sache, 2015 will ich wieder in China spielen“, sagte der Europameister. Die Top-Favoriten Ma Long und Weltmeister Zhang Jike, den er schon mehrfach besiegen konnte, kennt er gut. Seine Weltcup-Prognose: „Entweder sind die Chinesen extrem stark oder übermächtig stark. Ich hoffe, dass sie nur ganz gut drauf sind.“

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: