Tischtennis:Der Rücken zwickt: Boll sagt bei German Open ab

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Magdeburg (dpa) - Für Tischtennis-Star Timo Boll fällt die erhoffte Probe für den Ernstfall aus. Fünf Wochen vor der Team-WM in Tokio hat der Rekord-Europameister seinen Start bei den German Open in Magdeburg kurzfristig abgesagt.

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Magdeburg (dpa) - Für Tischtennis-Star Timo Boll fällt die erhoffte Probe für den Ernstfall aus. Fünf Wochen vor der Team-WM in Tokio hat der Rekord-Europameister seinen Start bei den German Open in Magdeburg kurzfristig abgesagt.

Wegen einer Zerrung, die ihn bereits beim Bundesligamatch in Bremen zum Zuschauen zwang, und wegen schmerzhafter Rückenprobleme musste der Düsseldorfer Profi nun passen - auch um die WM-Teilnahme nicht zu gefährden.

„Trotz umfangreicher Behandlungsmaßnahmen ist es nicht besser geworden und in diesem Zustand kann ich nicht im Wettkampf antreten. Ich bedaure das sehr, weil ich weiß, dass meine deutschen Fans sich gefreut haben, mich in Magdeburg spielen zu sehen“, teilte der 33 Jahre alte Ausnahmespieler mit. „Somit wird es auch nicht zum erneuten Duell mit meinem Freund Dima kommen“, ergänzte der an Nummer drei gesetzte Mitfavorit. Vor ihm rangierten nur der Chinese Wang Hao und der deutsche Europameister Dimitrij Ovtcharov (Hameln).

Boll suchte extra den Spezialisten Johannes Peil in der Sportklinik Bad Nauheim auf, der ihn auch schon früher behandelt hatte. Doch diesmal reichte die Ärztekunst nicht. Der Trainerstab um Bundestrainer Jörg Roßkopf, die Organisatoren der mit 100 000 Euro dotierten Veranstaltung und vor allem Boll selbst bedauerten den Ausfall. „Ich war in hervorragender körperlicher Verfassung und hoffe nun schnell wieder fit zu werden“, sagte der gebürtige Hesse.

Boll hatte sich in diesem Jahr international rar gemacht. Die gutklassig besetzten German Open sollten sein einziges großes Turnier vor der WM sein. Im Doppel wollte er mit seinem Partner Patrick Franziska (Fulda) den Titel verteidigen. Nun muss er sehen, dass er rechtzeitig wieder in den letzten Teil der WM-Vorbereitung einsteigen kann. „Meine Spieler sollen beim Jahreshöhepunkt ihre Bestform haben“, erklärte Roßkopf.

Vor Boll hatten bereits die besten vier Chinesen inklusive des 17 Jahre alten Titelverteidigers Fan Zhendong abgesagt. „Das ist für mich keine Überraschung. Uns war seit Wochen klar, dass sich die Top-Chinesen jetzt im Trainingslager befinden“, sagte Roßkopf. Seine Hoffnungen ruhen nun auf den Weltranglisten-Sechsten Ovtcharov, der im Vorjahr das Finale gegen Fan Zhendong verloren hatte. „Ich hatte mich auf ihn gefreut, weil ich ja noch eine Rechnung offen habe“, erklärte Ovtcharov.

Der ehrgeizige Olympia-Dritte, der im Doppel an der Seite des Düsseldorfers Patrick Baum bereits in der Qualifikation ran musste, bestreitet am Freitag sein erstes Einzel. Läuft alles nach Plan, trifft er im Finale am Sonntag auf den achtmaligen Weltmeister Wang Hao. Das Reich der Mitte hat den 30 Jahre alte Routinier und mehrere Nachwuchsleute zu dem als WM-Generalprobe titulierten Turnier geschickt. Davon will sich Ovtcharov nicht beeindrucken lassen. „Ich weiß, dass jeder Chinese, der von seinem Verband für ein World-Tour-Turnier gemeldet wird, ein Spitzenspieler ist“, sagte der deutsche Meister.

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