Thomas Bach:DOSB erwartet offene Haltung zu Menschenrechten

DOSB-Präsident Thomas Weikert hält das Schweigen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) zu den Menschenrechtsverletzungen im Olympia-Gastgeberland China für falsch. "Ich denke, dass man sich zu den Menschenrechten äußern muss, das hat auch der DOSB getan", sagte Weikert im Aktuellen Sportstudio des ZDF. Er hoffe, "dass noch eine Äußerung von Thomas Bach oder dem IOC kommt. Man kann ja auch diplomatisch seinen Protest ausdrücken. Ich denke, das kann man erwarten."

Das Internationale Olympische Komitee steht vor den Winterspielen in Peking (4. bis 20. Februar) wegen der selbst erklärten "politischen Neutralität" in der Kritik. Präsident Bach vermeidet jede Aussage zu den Menschenrechtsverletzungen in China, zur Unterdrückung der Minderheiten in Hongkong, Tibet oder der Region Xinjiang, die in einigen Teilen der Welt als Völkermord an den muslimischen Uiguren gilt. Diese Neutralität widerspricht nun der Haltung des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB). Dieser hatte sich am Mittwoch gemeinsam mit dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) zu einem "wertebasierten Sport" bekannt. "Dazu gehört für uns neben Aspekten wie Toleranz, Vielfalt, Integration, Inklusion, Integrität, Fair Play und vielem mehr selbstverständlich auch die Geltung der allgemeinen Menschenrechte", hieß es in der Stellungnahme. Deutliche Kritik an China scheut aber auch der DOSB.

© SZ vom 31.01.2022 / SID - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: