Testspiele zur Fußball-WM 2010:Fünf Länderspiele unter Manipulationsverdacht

Ein Koffer voller Geld für zwei Handelfmeter: Vor der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika soll es eindeutige Spielmanipulationen gegeben haben. Das berichtet die New York Times unter Berufung auf ein vertrauliches Fifa-Dokument. Der betroffene Schiedsrichter handelte nicht nur einmal auffällig.

Der Fußball-Weltverband Fifa untersucht offenbar mindestens fünf Vorbereitungsspiele zur WM 2010 wegen des Verdachts der Manipulation. Das berichtet die New York Times unter Berufung auf einen vertraulichen Fifa-Untersuchungsbericht, der der Zeitung vorliegt.

Beim Spiel zwischen WM-Gastgeber Südafrika und Guatemala (5:0) soll Schiedsrichter Ibrahim Chaibou aus Niger demnach 100000 Dollar erhalten haben. Chaibou hatte in der Begegnung zwei fragwürdige Handelfmeter gepfiffen. Der Referee streitet ab, die Partie verschoben zu haben. Insgesamt soll die Wettmafia sogar 15 Spiele ins Visier genommen haben, darunter eine Partie zwischen den USA und Australien.

Es ist nicht das erste Mal, dass Chaibou ins Visier der Fifa gerät. Im Jahr 2011 leitete der Schiedsrichter ein Testspiel zwischen Nigeria und Argentinien. Nigeria führte nach 90 Minuten mit 4:0 gegen die mit einer B-Elf angetretenen Südamerikaner.

Chaibou ließ allerdings acht Minuten nachspielen und pfiff kurz vor dem Ende einen umstrittenen Handelfmeter für die Argentinier, den diese zum 4:1 verwandelten. Kurz zuvor waren auf dem asiatischen Wettmarkt hohe Beträge auf ein fünftes Tor in der Partie gesetzt worden.

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