Tennis:Tennis-Tief von Kerber dauert an

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Indian Wells (dpa) - Angelique Kerber ist ratlos: Die Weltranglisten-14. hat ihre sportliche Krise auch beim Tennis-Turnier in Indian Wells fortgesetzt.

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Indian Wells (dpa) - Angelique Kerber ist ratlos: Die Weltranglisten-14. hat ihre sportliche Krise auch beim Tennis-Turnier in Indian Wells fortgesetzt.

Beim 6:7 (6:8), 2:6 gegen Sloane Stephens aus den USA verlor die Fed-Cup-Spielerin zum vierten Mal in diesem Jahr gleich ihre erste Partie. „Natürlich ist es hart, wieder ein Auftaktmatch zu verlieren, aber ich schaue jetzt nach vorne und werde versuchen, zurückzukommen“, meinte die Kielerin, die in Kalifornien nach einem Freilos erst in der zweiten Runde eingreifen musste. Im Training, so betont sie, mache sie nichts anders als sonst, auch die Vorbereitung sei so wie zu ihren erfolgreichen Zeiten. Die Ergebnisse bleiben dennoch aus.

„Ich habe das Gefühl, dass alles, was ich derzeit probiere, nicht klappt, im Netz hängen bleibt oder ein paar Zentimeter im Aus ist“, sagte Kerber. Ende Februar hatte sie sich nach dem Erstrunden-Aus in Doha von Trainer Benjamin Ebrahimzadeh getrennt und war zu Torben Beltz zurückgekehrt. Unter seiner Führung hatte Kerber es zweimal ins Halbfinale eines Grand Slam-Turniers sowie auf Position fünf der Weltrangliste geschafft.

Doch bei seinem Comeback konnte auch der neue, alte Kerber-Coach die Talfahrt der Linkshänderin nicht stoppen. Mit 3:0 hatte sie im ersten Durchgang geführt, bis zum Stand von 6:6 im Tiebreak war der Satzgewinn greifbar. „Dann hat sie alles riskiert, und ich habe etwas zu defensiv gespielt. Wenn ich den Satz gewinne, sieht es vielleicht ganz anders aus“, haderte Kerber.

Angst, sagt die 27-Jährige, habe sie nicht, Zweifel aber schon, und die Sicherheit fehle ihr auch. „Ich denke derzeit einfach zu viel nach, anstatt einfach Tennis zu spielen.“ Wie lange die Zusammenarbeit mit Beltz dauert, wisse sie noch nicht, so Kerber. Er sei auf jeden Fall auch beim nächsten Turnier in Miami an ihrer Seite. Danach werde man weitersehen.

Serena Williams zeigte sich hingegen völlig überwältigt. Schon vor dem langersehnten Comeback in Kalifornien flossen bei der Amerikanerin die Tränen. Vor 14 Jahren war Williams auf dem Centre Court noch ausgebuht und ihr Vater Richard rassistisch beleidigt worden. Danach hatte sie das Turnier gemieden. Diesmal begrüßten die Zuschauer die 19-malige Grand Slam-Gewinnerin bereits vor ihrem 7:5, 7:5-Erfolg gegen Monica Niculescu aus Rumänien mit großem Jubel.

„Die Fans waren einfach unglaublich. Es war ein großartiger Moment für unsere Familie, und es hat sich gelohnt, zurückzukehren“, sagte die Weltranglisten-Erste. 1999 und 2001 hatte sie bereits in der Wüste triumphiert. Jetzt, so sagte sie, möchte sie neue Erinnerungen an Indian Wells schaffen. Dabei geht es der 33-Jährigen, die in Runde drei auf die Kasachin Zarina Diyas trifft, gar nicht so sehr um den Turniersieg.

Die Erfahrungen des Finales 2001 haben sie gelehrt, dass es Wichtigeres im Leben gibt, als eine Trophäe in die Höhe zu halten. „Ich habe nicht das Gefühl, hier gewinnen zu müssen. Einfach nur hier zu sein, ist wahrscheinlich der größte Sieg meiner Karriere“, betonte Williams nach dem in jeder Hinsicht gelungenen Start in das mit 5,38 Millionen Dollar dotierte Turnier.

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