Tennis:Lisicki deklassiert Williams

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Stark in Toronto: Sabine Lisicki. (Foto: AFP)

Die deutsche Tennisspielerin gibt gegen die ältere Williams-Schwester nur drei Spiele ab. Spieler von Fenerbahce Istanbul werden in einem Auto beschossen, bleiben aber unverletzt.

Tennis: Sabine Lisicki ist beim WTA-Turnier in Toronto überraschend deutlich in Runde zwei gestürmt. Die Weltranglisten-24. aus Berlin ließ zum Auftakt des Hartplatzturniers in der kanadischen Millionenstadt der siebenmaligen Grand-Slam-Siegerin Venus Williams (USA/Nr. 14) beim 6:0, 6:3 keine Chance. Lisicki zeigte sich im Vergleich zur Niederlage gegen die 44 Jahre alte Japanerin Kimiko Date-Krumm in der Vorwoche in Stanford deutlich verbessert. "Es macht jedes Mal Spaß, gegen sie zu spielen, weil ich genau weiß, dass ich mein bestes Tennis spielen muss, um sie zu schlagen", sagte Lisicki, die gegen die ältere der beiden Williams-Schwestern zum dritten Mal im vierten Aufeinandertreffen gewann. "Ich bin wirklich glücklich über meine Leistung", meinte die 25-Jährige.

Lisicki trifft nun entweder auf Barbora Strycova (Tschechien) oder Varvara Lepchenko (USA). Die Partie der Hamburgerin Carina Witthöft gegen Lesia Zurenko aus der Ukraine wurde an einem verregneten Tag in Toronto beim Stand von 6:3, 2:4 aus Sicht der Deutschen unterbrochen und wird am Dienstag fortgesetzt. Dann greifen auch Andrea Petkovic (Darmstadt) und Top-Favoritin Serena Williams (USA/Nr. 1) ins Geschehen ein. Beim mit 2,37 Millionen Dollar dotierten Vorbereitungsturnier auf die US Open in New York (31. August bis 13. September) ist auch Angelique Kerber (Kiel) am Start. Die Nummer 13 der Setzliste spielt nach ihrem Turniersieg in Stanford ihr Auftaktmatch gegen Qualifikantin Miskai Doi (Japan).

Angriff auf Fenerbahce-Profis: Gut vier Monate nach dem bewaffneten Angriff auf den Mannschaftsbus von Fenerbahce Istanbul sind zwei Spieler des türkischen Erstligisten in einem Wagen beschossen worden. Mehmet Topal (29) und sein Teamkollege Uygar Mert Zeybek (20) seien dank der kugelsicheren Scheiben des Fahrzeugs unverletzt geblieben, berichtete der Club. Die beiden Mittelfeldspieler seien am Dienstag in Topals Auto auf dem Heimweg vom morgendlichen Training gewesen, als es zu dem Angriff gekommen sei. Fenerbahce sprach von einem "terroristischen Akt" und forderte die Behörden auf, den oder die Täter zu fassen und zur Rechenschaft zu ziehen. Auf einem Foto auf der Fenerbahce-Homepage war die beschädigte Windschutzscheibe eines Autos zu sehen. Fenerbahce kritisierte zugleich, dass auch der Angriff auf den Mannschaftsbus vom 4. April bislang nicht aufgeklärt sei. Nach dem 5:1-Auswärtssieg bei Caykur Rizespor war der Teambus des Clubs auf dem Weg zum Flughafen Trabzon mit einem Gewehr beschossen worden, die Mannschaft war an Bord. Der Fahrer war verletzt worden und musste operiert werden.

Anschlag auf Fenerbahce-Teambus
:Türkische Polizei fasst mutmaßliche Attentäter

Die türkischen Behörden verhaften zwei Männer, die für die Schüsse auf den Mannschaftsbus von Fenerbahce verantwortlich sein sollen. Derzeit werden beide Verdächtige verhört. Die Liga pausiert am kommenden Wochenende.

Radsport: Die Dopingpoben der Radprofis von der diesjährigen Tour de France sollen nach dem Auftreten eines neuen Präparats anscheinend erneut untersucht werden. Wie aus offiziellen Quellen verlautet, reagieren die Verantwortlichen damit auf die Dopingfälle beim italienischen Team Androni, dessen Fahrer Fabio Taborre (Italien) und Carlos Oyarzun (Chile) positiv auf das Epo-ähnliche FG 4592 getestet worden waren. Der Wirkstoff regt die Produktion roter Blutkörperchen an und wird in Tablettenform eingenommen. Bei vergleichbaren Nachtests auf das Dopingmittel Cera waren vor sieben Jahren unter anderem Stefan Schumacher (Nürtingen) und Bernhard Kohl (Österreich) vom deutschen Team Gerolsteiner aufgeflogen.

Handball, THW Kiel: Der deutsche Handball-Rekordmeister THW Kiel hat den Vertrag mit Erfolgstrainer Alfred Gislason (55) vorzeitig bis 2019 verlängert. Das gaben die Kieler am Dienstag bekannt. "Der aus meiner Sicht wichtigste Mann bleibt im Verein. Das ist ein Meilenstein für uns", sagte Geschäftsführer Thorsten Storm. Gislason arbeitet seit 2008 für den THW und konnte in dieser Zeit sechs Meisterschaften, vier Pokalsiege und zwei Champions-League-Titel feiern. Ob Kapitän Filip Jicha in Kiel bleibt, ist weiter nicht endgültig geklärt, ein Abschied aus Norddeutschland bleibt wahrscheinlich. "Wir haben ihm einen langfristigen Vertrag auch über die kommenden zwei Jahre hinaus angeboten, das wurde leider abgelehnt", sagte Storm. Jicha wird vom Champions-League-Sieger FC Barcelona umworben. Ohne einen entsprechenden Ersatz wird der THW Jicha aber nicht an die Spanier abgeben. "Wir können die Mannschaft nicht derart schwächen", sagte Storm.

Klippenspringen bei der WM
:Menschliche Flugobjekte

Sprung aus 27 Metern in den Fluss Kasanka: Die Klippenspringer sorgen bei der WM in Kasan für spektakuläre Bilder. Eines müssen sie jedoch unbedingt vermeiden: Bauchklatscher.

Fußball in England: Titelkandidat Manchester City ist standesgemäß in die neue Saison der englischen Fußball-Liga gestartet und hat sich gleich zum Auftakt an die Tabellenspitze gesetzt. Die Citizens, die weiter stark an einer Verpflichtung von Deutschlands Fußballer des Jahres Kevin de Bruyne (VfL Wolfsburg) interessiert sind, siegten zum Abschluss des ersten Spieltags in der Premier League mit 3:0 (2:0) bei West Bromwich Albion. Yaya Touré sorgte mit zwei Toren bereits früh für eine komfortable Führung des Vizemeisters (9./24.), in der zweiten Halbzeit legte der ehemalige Hamburger Vincent Kompany (59.) nach. Im Ringen um de Bruyne hat City angeblich ein neues Mega-Angebot abgegeben. Wie die Tageszeitung The Guardian am Montag berichtete, umfasst die nunmehr zweite Offerte für den belgischen Spielmacher eine Summe von etwa 66 Millionen Euro. Die Ablösesumme soll 56 Millionen betragen, hinzu kommen etwa 10 Millionen Euro erfolgsabhängige Bonuszahlungen. Bei West Brom stand 17-Millionen-Euro-Neuzugang Jose Salomon Rondon noch nicht im Kader. Der Klub hatte den Transfer des 25 Jahre alten Angreifers von Zenit St. Petersburg wenige Stunden vor dem Anpfiff bekannt gegeben.

Dirk Nowitzk im DBB: Deutschlands bester Basketballer hat am Montag erstmals seit vier Jahren wieder mit dem deutschen Nationalteam trainiert. Der 37-Jährige absolvierte am Abend im Vorbereitungscamp auf Mallorca eine Einheit mit der Mannschaft. Nowitzki war am Mittag zusammen mit DBB-Generalsekretär Wolgang Brenscheidt auf der Ferieninsel eingetroffen, wo sich die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes bis Donnerstag weiter auf die Europameisterschaft mit der Vorrunde in Berlin (5. bis 20. September) vorbereitet. Der Rest des Teams war bereits am Samstagabend nach Mallorca geflogen. Nach einem freien Sonntag fand das erste Training am Montagvormittag noch ohne Nowitzki statt. In den kommenden Tagen wird es für Bundestrainer Chris Fleming vor allem darum gehen, Nowitzki ins Team zu integrieren. Der Würzburger hatte letztmals 2011 bei der EM in Litauen das Deutschland-Trikot getragen. Ob er bereits am Freitag beim Testspiel in Zagreb gegen Kroatien sein Comeback im deutschen Team feiern wird, wollen Nowitzki und Fleming nach den Tagen auf Mallorca entscheiden. Auf jeden Fall soll der NBA-Champion von 2011 am Sonntag in Bremen beim zweiten Vergleich mit den Kroaten auf dem Parkett stehen.

Schwimmen, Michael Phelps: Michael Phelps hat zum Abschluss der US-Meisterschaften in San Antonio/Texas menschliche Züge gezeigt. Nach seinen Gala-Vorstellungen über die 200 Meter Lagen, 100 und 200 m Schmetterling, bei denen der 30-Jährige schneller geschwommen war als die jeweiligen Weltmeister bei der kürzlich ausgetragenen WM in Russland, ließ er es über 200 Meter Brust etwas langsamer angehen und wurde Fünfter. In 2:11,30 Minuten lag Phelps dabei gut zwei Sekunden hinter dem Sieger Craig Benson (2:09,68). Allerdings war der 18-malige Olympiasieger die Bruststrecke nach seinen triumphalen Auftritten an den Tagen zuvor laut eigener Aussage eher zu Trainingszwecken geschwommen. "Um ehrlich zu sein, wollte ich heute lieber ausruhen, als zu schwimmen", sagte Phelps: "Es ist aber gut, dass ich auch diese Strecke noch geschafft habe." Insgesamt zog der Amerikaner nach den nationalen Titelkämpfen ein überaus positives Fazit. "Ich in in einer tollen Form, einer Form in der ich schon lange nicht mehr war und die mir viel Selbstvertrauen gibt", sagte Phelps: "Ich gehe in ein Olympia-Jahr und auf dieser Leistung kann ich aufbauen." Für die WM in Russland war der Rekord-Olympiasieger wegen einer Alkoholfahrt vom US-Verband gesperrt worden.

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