Tennis:Djokovic zieht mit US-Legende John McEnroe gleich

Lesezeit: 4 min

Besiegt mühelos den zwölf Jahre jüngeren Denis Shapovalov: Novak Djokovic. (Foto: AFP)

Der Serbe gewinnt in Paris seinen 77. ATP-Titel. Die deutschen Hockey-Damen qualifizieren sich für Olympia 2020. Canelo Álvarez ist nun Weltmeister in drei Gewichtsklassen.

Meldungen im Überblick

Tennis, ATP: Novak Djokovic hat zum fünften Mal das ATP-Masters in Paris gewonnen und sich damit als Top-Favorit für das Finalturnier der acht saisonbesten Tennisprofis in Stellung gebracht. Der 16-malige Grand-Slam-Gewinner aus Serbien bezwang im Endspiel des Hallenturniers im Stadtteil Bercy den zwölf Jahre jüngeren Kanadier Denis Shapovalov problemlos mit 6:3, 6:4. Für Djokovic (32) war es der 34. Masterssieg und der 77. Titel auf der ATP-Tour insgesamt - damit zieht er mit US-Legende John McEnroe gleich. Allerdings verliert er trotz seines Erfolgs in Paris-Bercy am Montag die Führung in der Weltrangliste an Rafael Nadal: Der Spanier hatte vor seinem Halbfinale gegen Shapovalov wegen einer Bauchmuskelverletzung aufgegeben. Sollte Nadal nicht in London antreten, verbessern sich Djokovics Aussichten deutlich, auf dem Spitzenplatz zu überwintern.

Basketball: Alba Berlin hat die Tabellenführung in der Basketball-Bundesliga übernommen. Der Hauptstadtclub bezwang am Sonntagabend ratiopharm Ulm mit 109:89 und feierte damit den fünften Sieg im fünften Ligaspiel. Die Berliner schoben sich vor das Überraschungsteam der Hakro Merlins Crailsheim, das am Samstag mit 93:98 nach Verlängerung gegen die EWE Baskets Oldenburg verloren hatte. Tabellenzweiter ist der FC Bayern München. Der Meister hatte am Wochenende spielfrei und liegt mit ebenfalls fünf Siegen nur wegen der schlechteren Korbdifferenz hinter Alba.

Hockey: Die deutschen Hockey-Frauen haben sich souverän für die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio qualifiziert. Das Team von Bundestrainer Xavier Reckinger setzte sich in den beiden entscheidenden Qualifikationsspielen gegen Außenseiter Italien (2:0/7:0) durch und geht damit bei Olympia zum zehnten Mal in Folge auf Medaillenjagd. "Nach dem 3:0 waren wir uns schon relativ sicher, dass nichts mehr passieren wird", sagte Reckinger: "Wir wollten gut starten, das haben wir auch geschafft. Danach haben wir aber auch ein bisschen den Fokus verloren." Beim 7:0 (3:0) am Sonntag vor 4000 Zuschauern machte die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) schon früh alles klar. Cecile Pieper (2., 43.), Nike Lorenz (2.), Lena Micheel (8.), Elisa Gräve (40., 55.) und Pia Maertens (60.) sorgten für einen ungefährdeten Sieg, nachdem die Tore beim 2:0 im Hinspiel gegen den Weltranglisten-17. am Samstag an gleicher Stelle erst spät gefallen waren.

Nach den Damen haben weniger später auch die Herren des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) ihre Pflicht erfüllt und das Ticket zu den Olympischen Spielen 2020 in Tokio gelöst. Einen Tag nach dem klaren 5:0-Erfolg über Österreich gewann die Auswahl von Interims-Bundestrainer am Sonntag in Mönchengladbach auch den zweiten Vergleich. Beim 5:3 (2:1) erzielten Mats Grambusch, Marco Miltkau, Constantin Staib, Niklas Wellen und Christopher Rühr die Tore. Für die starken Österreicher gelangen Michael Körper drei Ecken-Tore.

Boxen: Der Mexikaner Saul Alvarez hat sich durch einen Sieg gegen Sergej Kowalew zum WBO-Weltmeister im Halbschwergewicht gekrönt und Box-Geschichte geschrieben. Der 29-Jährige setzte sich in der Nacht zum Sonntag in der MGM Grand Garden Arena in Las Vegas gegen den Russen durch Technischen K.o. in der elften Runde durch. Alvarez hält nach dem Triumph - es war sein erster Kampf im Halbschwergewicht überhaupt - vier WM-Titel in drei verschiedenen Gewichtsklassen. "Das ist ein weiterer Schritt in meiner Karriere, meiner Geschichte", sagte Alvarez nach dem Kampf: "Ich bitte darum, geduldig mit mir zu sein, denn ich werde Geschichte schreiben. Das ist eine Garantie." Dabei hat sich der rothaarige Mexikaner mit dem Kampfnamen "Canelo" (Zimt) mit dem Sieg bereits einen Platz in der Box-Historie verschafft. Weltmeister in drei verschiedenen Gewichtsklassen gleichzeitig zu sein, hatte vor ihm nur der Amerikaner Henry Armstrong 1938 im Feder-, Leicht- und Weltergewicht geschafft. Alvarez hält neben dem Halbschwergewichts-Gürtel der WBO zudem den Supermittelgewichts-Titel der WBA und ist Mittelgewichts-Champion der IBF und des WBC. "Canelo ist ein großartiger Champion", gestand selbst "Krusher" Kowalew nach der Niederlage ein: "Ich war nach meinem letzten Kampf nicht vollständig erholt, aber das ist in Ordnung. Ich habe großen Respekt vor Canelo. Er hat Geschichte geschrieben."

Fußball, 2. Liga: Hannover 96 hat Trainer Mirko Slomka mit sofortiger Wirkung entlassen. Die Niedersachsen reagierten damit auf die sportliche Talfahrt des Klubs. Dies gab Hannover am Sonntag bekannt. Zwei Tage zuvor hatte die Mannschaft beim 1:1 (1:0) gegen den SV Sandhausen enttäuscht. 96 hat unter Slomka nur drei der zwölf Ligaspiele gewonnen, in sechs Heimspielen gelang bislang kein Sieg. Hannover hinkt den eigenen Ansprüchen weit hinterher, am Samstag hatte der Klub eine umfassende Analyse der sportlichen Situation angekündigt. Statt wie angepeilt um den direkten Wiederaufstieg zu spielen, finden sich die Niedersachsen im unteren Tabellendrittel wieder. Slomka hatte den Trainerjob in Hannover erst im Sommer als Nachfolger von Thomas Doll übernommen. Für den 52-Jährigen war es die zweite Amtszeit bei den Roten. Bereits zwischen Januar 2010 und Weihnachten 2013 hatte Slomka den Klub als Cheftrainer betreut und in dieser Zeit zweimal in den Europacup geführt.

Tennis, WTA: Die Weltranglisten-Erste Ashleigh Barty hat ihr herausragendes Tennis-Jahr mit dem Titel bei den WTA Finals in Shenzhen gekrönt. Im Endspiel gewann die 23 Jahre alte Australierin am Sonntag dank einer starken Leistung gegen Titelverteidigerin Jelina Switolina 6:4, 6:3. Alle vorherigen fünf Partien gegen die Ukrainerin hatte Barty verloren. Für ihren Erfolg beim Saisonabschluss der besten acht Tennisspielerinnen des Jahres kassierte Barty gut 4,4 Millionen US-Dollar. In ihrem erfolgreichen Tennis-Jahr hatte Barty bei den French Open in Paris erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier triumphiert und ist zur Nummer eins der Welt aufgestiegen. Nun sicherte sie sich als Debütantin und erste Australierin seit Evonne Goolagong Cawley 1976 den Titel bei den WTA Finals, die auch als eine Art Tennis-WM gelten. Die Einzel-Konkurrenz fand diesmal ohne deutsche Beteiligung statt, auch die dreimalige Grand-Slam-Siegerin Angelique Kerber hatte nach enttäuschenden Ergebnissen die Qualifikation verpasst. Im Doppel schied Anna-Lena Grönefeld aus Nordhorn mit ihrer niederländischen Doppelpartnerin Demi Schuurs erst im Halbfinale aus.

Schach: Schach-Weltmeister Magnus Carlsen hat seine erste Niederlage seit dem 31. Juli 2018 kassiert - allerdings im Finale eines völlig neuen WM-Formats. Der 28 Jahre alte Norweger verlor das Endspiel der Fischer-Random-Weltmeisterschaft in Oslo mit 2,5:13,5 gegen den Amerikaner Wesley So. Der zwei Jahre jüngere Kontrahent setzte sich am Wochenende im Endspiel mit vier Siegen und zwei Remis überraschend deutlich gegen den Weltmeister im klassischen Schach durch. Die Idee des Random (Zufalls)-Schachs hatte einst der legendäre Ex-Weltmeister Bobby Fischer - die nach dem Amerikaner benannte neue Schach-Variante feierte nun in der norwegischen Hauptstadt ihre WM-Premiere. Beim Fischer Random Schach oder Chess960 wird die Stellung der Figuren auf der Grundreihe zufällig gewählt. Daraus können 960 verschiedene Kombinationen entstehen, wodurch die gängige Eröffnungstheorie im klassischen Schach wegen der unzähligen Möglichkeiten nicht anwendbar ist. Die bis dato letzte Niederlage hatte Carlsen am 31. Juli 2018 beim Großmeisterturnier in Biel gegen Schachrijar Mamedjarow aus Aserbaidschan kassiert. In 101 Partien blieb Carlsen bis dato ungeschlagen - das untermauerte seinen Nimbus als zur Zeit mit Abstand bester Schachspieler der Welt.

© SZ.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Finale der Rugby-WM
:Armdrücken auf höchstem Niveau

Im Finale der Rugby-WM standen sich die wahrscheinlich ausgeglichensten Teams der Welt gegenüber - dennoch unterliegen die Engländer Südafrika mit 12:32. Deren Kapitän findet nach dem Sieg die richtigen Worte.

Von Thomas Hahn

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: