Tennis:Debütant Tim Pütz überrascht in Wimbledon

Lesezeit: 2 min

Erstmals in Wimbledon - und dann gleich in Runde zwei: Tim Pütz (Foto: Getty Images)

Er ist 26 Jahre alt, die Nummer 251 der Welt und spielt erstmals bei einem Grand-Slam-Turnier: Tim Pütz sorgt in Wimbledon für Furore und erreicht die zweite Runde. Viktoria Asarenka feiert ein erfolgreiche Comeback. Und auch Mitfavorit Novak Djokovic kommt locker weiter.

Der Titelverteidiger hatte die Richtung vorgegeben, der Grand-Slam-Debütant folgte gehorsam. Wenige Stunden nachdem der britische Wimbledon-Champion Andy Murray den Saisonhöhepunkt im Rasen-Mekka eröffnet hatte, überraschte Qualifikant Tim Pütz sich und große Teile der Tennis-Welt. Bei seinem ersten Match im Hauptfeld eines der vier Majors gewann der Frankfurter gegen Teimuras Gabaschwili aus Russland 2:6, 6:4, 6:2, 6:2.

Pütz, 26 Jahre alt, Platz 251 der Weltrangliste und bisher auf der ATP-Tour noch nie in Erscheinung getreten, sorgte für den ersten deutschen Sieg am ersten Tag der 128. Championships. Für den zweiten Sieg zeichnete Mona Barthel verantwortlich, die Romina Oprandi (Schweiz) 7:5, 6:0 bezwang.

Zehn Dinge zu Wimbledon
:Trauzeuge in der Zwickmühle

Andy Murray soll nach dem Wimbledonfinale den Trauzeugen für Novak Djokovic geben, Sabine Lisicki steht nach dem Vorjahres-Finale unter besonderer Beobachtung - und Boris Becker gibt sein Comeback im Wohnzimmer. Zehn Dinge zu Wimbledon.

Von Saskia Aleythe und Martin Anetzberger

"Vorletzte Woche in Halle stand ich das erste Mal auf Rasen", sagte Pütz, der nun 53 000 Euro Preisgeld sicher hat - beinahe so viel, wie er in seiner gesamten Karriere verdient hat (60 000). Seit eineinhalb Jahren ist der Student erst Profi und hat seinen Masterabschluss in Volkswirtschaft dafür vorerst auf Eis gelegt. "Anfangs hatte ich Zweifel, ob es mir überhaupt Spaß macht. Heute sage ich: Es war eine super Entscheidung."

Weiter kamen auch Benjamin Becker und Mona Barthel. Becker gewann sein Erstrundenmatch gegen Donald Young (USA) 6:4, 6:3, 6:4. Barthel besiegte die Schweizerin Romina Oprandi in nur 56 Minuten 7:5, 6:0.

Bereits ausgeschieden sind dagegen Fed-Cup-Spielerin Julia Görges (Bad Oldesloe), Wimbledon-Debütantin Anna-Lena Friedsam (Neuwied), Tobias Kamke (Lübeck) und Publikumsliebling Dustin Brown (Winsen/Aller). Erst am Dienstag greifen die vier gesetzten unter den 15 deutschen Tennisprofis ins Geschehen ein. Vorjahresfinalistin Sabine Lisicki (Berlin/Nr. 19), die deutsche Nummer eins Angelique Kerber (Kiel/Nr. 9) und French-Open-Halbfinalistin Andrea Petkovic (Darmstadt/Nr. 20) sind in ihren Auftaktmatches ebenso favorisiert wie Philipp Kohlschreiber (Augsburg/Nr. 22).

Asarenka gelingt Comeback

Bei den Frauen hat die ehemalige Weltranglistenerste Viktoria Asarenka hat ihr erstes Match nach dreimonatiger Verletzungspause gewonnen. Die 24 Jahre alte Weißrussin setzte sich zum Wimbledon-Auftakt gegen Mirjana Lucic-Baroni (Kroatien) 6:3, 7:5 durch. Beim Vorbereitungsturnier im britischen Eastbourne hatte Asarenka bei ihrem Comeback verloren. Die zweimalige Australian-Open-Siegerin hatte ihr letztes Spiel vor der Pause Anfang März in Indian Wells bestritten. Wegen einer Fußverletzung war sie später in der Weltrangliste von Platz zwei auf Platz acht zurückgefallen.

Auch Boris Beckers Schützling Novak Djokovic kam eine Runde weiter. Der Serbe setzte sich gegen den Kasachen Andrej Golubew mit 6:0, 6:1, 6:4 durch. Djokovic hofft bei Beckers Trainer-Premiere in Wimbledon, seinen zweiten Titel an der Church Road zu gewinnen. 2011 hatte der Serbe erstmals im Londoner Südwesten triumphiert, im vergangenen Jahr verlor Djokovic im Finale gegen Murray.

© sz.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: