Die Deutschen Kristina Barrois und Benjamin Becker scheitern bei den Australian Open in Runde zwei. Gelegenheit, die aktuelle Tennismode zu begutachten. Es tat weh für Kristina Barrois. Die 29-Jährige aus dem Saarland hätte zum ersten Mal in ihrer Karriere die dritte Runde eines Grand-Slam-Turniers erreichen können, doch nach ihrem Spiel Zweitrunden-Spiel bei den Australian Open sollte sie sagen: "Ich habe leider überhaupt nicht in mein Spiel gefunden und viel zu viele Fehler gemacht. Ich habe völlig verdient verloren."
Sie unterlag der an Nummer 16 gesetzten Russin Anastasia Pawljutschenkowa 2:6, 2:6. Damit sind in der Frauen-Konkurrenz mit Julia Görges und Andrea Petkovic noch zwei deutsche Spielerinnen dabei, die aber erst am Freitag antreten. Für die deutschen Tennis-Fans eine Gelegenheit, die aktuelle Tennismode in Melbourne zu begutachten. Pawljutschenkowa kam in der Tarnfarbe blau auf den blauen Platz, ...
... Jelena Jankovic in rosa-pink. Das auffällige Kleid brachte der ehemaligen Nummer eins aus Serbien kein Glück, sie verlor gegen die Chinesin Peng Shuai 6:7, 3:6.
Maria Kirilenko hielt es da wesentlich dezenter, doch man beachte ein Detail: das kleine Schürchen unter dem linken Knie. Was immer das Schnürchen bringen sollte, es erfüllte seine Aufgabe nicht, die Russin verlor überraschend gegen die Tschechin Iveta Benesova 3:6, 1:6.
Eher blass wirkte die Französin Alize Cornet. Wenngleich auch sie ein knalliges Detail dabei hatte: das rosarote Armband. Dieser Talisman half, Cornet gewann gegen die Spanierin Maria Martinez Sánchez 7:5, 6:1.
Die Farbe Grün steht für Hoffnung, wobei es für Kim Clijsters bislang in Melbourne keine Notwendigkeit gibt, auf irgendwas zu hoffen. Sie ist einfach stärker als ihre Gegnerinnen, Carla Suárez Navarro aus Spanien besiegte sie klar mit 6:1, 6:3.
Ein herzhafter Händedruck zwischen Frauen: Sorana Cirstea (Rumänien, rechts) gratuliert Shahar Peer zum Erfolg (6:3, 6:2). Vielleicht halfen der Israelin auch ihre pinken Klebestreifen an der Schulter.
Pink ist ohnehin in Mode auf dem Tenniscourt. Bojana Jovanovski trägt es (6:2, 3:6, 1:6 gegen Vera Swonarewa) oder ...
... Caroline Garcia (4:6, 4:6 gegen Ayumi Morita).
Bei den Männern kommt es bisweilen vor, dass die Spieler gar kein Oberteil mehr tragen. Rafael Nadal entzückte seine weiblichen Fans mit einem Trikotwechsel.
Nach seinem Tennis-Spaziergang gegen Ryan Sweeting aus den USA (6:2, 6:1, 6:1) erfreute er zudem seine jugendlichen Fans mit ein paar Unterschriften. Spielerisch können dem Spanier wohl nur wenige in Melbourne gefährlich werden, ...
... modisch allerdings greifen einige frontal an: der Australier Bernard Tomic zum Beispiel mit einer wagemutigen Kombination aus Bürstenschnitt, Stirnband und Spiegelbrille. Immerhin zog er durch ein 7:6 (7:4), 7:6 (7:3), 6:3 gegen Nadals Landsmann Feliciano Lopez in die dritte Runde ein.
Ebenso wie Kappen-Träger Jo-Wilfried Tsonga (6:3, 7:6 (7:1), 7:6 (7:5) gegen Andreas Seppi, Italien).
Dagegen ist der letzte deutsche Kappen-Träger aus dem Turnier ausgeschieden: Benjamin Becker verlor gegen den Ukrainer Alexander Dolgopolowmit 3:6, 0:6, 6:3 und 7:7 (3:7). Becker komplettierte damit das Scheitern der deutschen Männer spätestens in Runde zwei. Patrick Kühnen, Teamchef der deutschen David-Cup-Mannschaft, sagte: "Das ist natürlich sehr schade. Man darf aber nicht vergessen, dass wir erstmals seit langer Zeit keinen gesetzten Spieler mehr hatten. Da ist es zwangsläufig, dass man schnell auf starke Gegner trifft."