Systeme der Torlinientechnik:Dünne Kabel, Magnetfelder oder Kameras

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Beim Torliniensystem GoalControl sind Kameras am Stadiondach installiert. (Foto: dpa)

Die Vereine der Ersten und Zweiten Liga entscheiden über die Einführung einer Torlinientechnik. Dabei gibt es vier verschiedene Systeme, die genutzt werden könnten. Ein Überblick.

  • Hawk Eye

Das aus dem Tennis bekannte, britische Hawk-Eye-System, das bereits in der englischen Premier League zum Einsatz kommt, basiert auf der Verwendung von sieben Hochgeschwindigkeitskameras pro Tor, die meist am Dach des Stadions angebracht sind. Diese erfassen den Spielball in Tornähe ständig aus verschiedenen Winkeln, auch wenn nur ein kleiner Teil des Balls zu sehen ist, so dass die exakte Position des Balls berechnet wird. Ist der Ball hinter der Torlinie sendet das System ein entsprechendes Signal an die Armbanduhr des Schiedsrichters.

  • Goal Control

Das GoalControl-System aus Würselen, das bei der WM 2014 in Brasilien zum Einsatz kommen wird, basiert auf sieben Hochgeschwindigkeitskameras pro Tor, die am Stadiondach installiert sind. Über einen Computer werden alle Objekte auf dem Spielfeld verfolgt und Störfaktoren ausgeblendet. Der Spielball wird kontinuierlich verfolgt und in drei Dimensionen erfasst, sobald der Ball in Tornähe ist. Ist der Ball hinter der Torlinie, empfängt der Schiedsrichter ein Signal auf seiner Armbanduhr.

  • Cairos

Das in Karlsbad entwickelte Cairos-System basiert auf einem Magnetfeld, das durch dünne Kabel unterhalb des Spielfeldes installiert ist. Ein Sensor (Chip) im Ball erfasst das Magnetfeld und sendet Signale an ein zentrales Computersystem, das errechnet, ob der Ball die Torlinie überschritten hat - oder eben nicht. Der Schiedsrichter empfängt die Informationen über seine Armbanduhr. Verlegt werden die Kabel über einen 15 cm tiefen Schnitt im Rasen.

  • Goal Ref

Das am Fraunhofer-Institut entwickelte GoalRef-System basiert auf einem Magnetfeld im Tor, das über spezielle Spulen im Spielball registriert wird. Diese bauen, sobald sie sich im Tormagnetfeld befinden, durch Induktion ein eigenes Feld auf, so dass im Tor eine Magnetfeldänderung registriert wird. Ein Auswertungssystem errechnet, ob sich der Ball im Tor befindet und sendet ein entsprechendes Signal an die Armbanduhr des Schiedsrichters.

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