Stuttgart:Zielers Neustart

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"Die Gespräche waren überzeugend": Ron-Robert Zieler. (Foto: Julia Rahn/Baumann/imago)

Der Torhüter kostet die Schwaben rund vier Millionen Euro Ablöse und erhält beim VfB einen Dreijahresvertrag. Er soll dem Verein kurzfristig zum Klassenerhalt verhelfen.

Torwart Mitchell Langerak ahnte es wohl bereits, als er sich am Montag frühzeitig aus dem Urlaub zurückmeldete, um mit dem VfB Stuttgart ins Trainingslager nach Grassau am Chiemsee aufzubrechen. Tags darauf präsentierte der Aufsteiger den ehemaligen DFB-Nationalkeeper Ron-Robert Zieler als fünften Zugang des Sommers und - bringt damit Schwung in den Kampf um den Platz im Stuttgarter Tor.

In der abgelaufenen Zweitligasaison gehörte dieser dem Australier Langerak. Doch VfB-Sportvorstand Jan Schindelmeiser und Trainer Hannes Wolf schienen nie vollständig davon überzeugt zu sein, dass Langerak auch für die Fußball-Bundesliga die erforderliche Klasse mitbringt. "Wir haben die Verantwortung für den VfB, alle Positionen so gut wie möglich zu besetzen. Wenn man Ron- Robert Zieler verpflichten kann, muss man das machen", sagte Wolf. Der 28-Jährige - der die Schwaben rund vier Millionen Euro Ablöse kostet - ist Langerak in der Strafraumbeherrschung und im Spiel mit den Füßen überlegen. Er soll dem Verein kurzfristig zum Klassenerhalt und langfristig zur Etablierung im oberen Tabellendrittel verhelfen. "Mein Traum ist, dass bestenfalls nur zwei Vereine größer sind als wir. Der eine sitzt im Süden, der andere im Westen", sagte VfB-Präsident Wolfgang Dietrich im Interview mit Sport Bild. Zieler kehrt nach einem enttäuschenden Jahr in England zurück in die Bundesliga. Er unterschrieb nach dem Medizincheck in Stuttgart am Dienstag einen Dreijahresvertrag und kam noch um Mitternacht im Teamhotel in Grassau an. Dort absolvierte er am Mittwochmorgen trotz nächtlicher Ankunft eine erste Trainingseinheit mit der Mannschaft.

Für den Keeper, der 2014 als Ersatzmann mit der DFB-Auswahl Weltmeister in Brasilien geworden war, könnte mit dem Wechsel nach Stuttgart die sportlich wohl schwerste Zeit in seiner Karriere zu Ende gehen. Zieler war im vergangenen Sommer als unumstrittene Nummer eins vom damaligen Absteiger Hannover 96 nach Leicester gewechselt. Bei den Foxes saß er aber häufig nur auf der Bank, weil er beim englischen Meister von 2016 nicht am Dänen Kasper Schmeichel vorbeikam. Das kostete ihn auch seinen Platz im Nationalteam von Bundestrainer Joachim Löw.

Beim VfB will er nun einen Neuanfang starten. Schon seit Wochen hatte sich der Aufsteiger um ihn bemüht - und Zieler wollte unbedingt zurück in die Bundesliga. "Die Gespräche mit den Verantwortlichen des VfB waren sehr überzeugend, sie haben sich sehr um mich bemüht", sagte Zieler.

© SZ vom 13.07.2017 / SZ, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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