Diese Meldung so kurz vor der WM ließ ganz Uruguay aufhorchen: Luis Suárez musste das Training der Nationalmannschaft wegen Knieschmerzen abbrechen. Der Torschützenkönig der abgelaufenen Premier-League-Saison, der mit einem absichtlichen Handspiel auf der Linie bei der WM vor vier Jahren sein Team ins Halbfinale brachte, bangt um die Teilnahme am Turnier in Brasilien.
Am Donnerstagmorgen wurde der Stürmer nun erfolgreich am Knie operiert. Nach ärztlichen Angaben sei die Arthroskopie gut verlaufen, seine Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Brasilien sei "nicht ausgeschlossen", heißt es in einer offiziellen Mitteilung der Nationalmannschaft. Der Stürmer habe im letzten Spiel der Premier League ein stumpfes Trauma im linken Knie erlitten, teilte der Verband mit.
Die erfolgreiche Operation nährt die Hoffnung, dass Suárez doch noch zur WM mitfahren kann. Er selbst zeigt sich optimistisch: "Mir geht es sehr gut. Danke an alle und bleibt ruhig, ich werde es schaffen", schrieb er in einer Mail an einen Journalisten.
Der Sender Tenfield schätzte, dass die Erholungsdauer nach solch einem Eingriff zwischen 15 und 20 Tage betragen würde. Die erste Partie bestreitet der WM-Vierte Uruguay am 14. Juni gegen Costa Rica, am 19. Juni steht das Duell gegen England an. Am 24. Juni kommt es gegen Ex-Weltmeister Italien womöglich zum entscheidenden Spiel ums Weiterkommen.
Ohne Suárez würden die Chancen Uruguays sinken. Der einst wegen seiner "Beißattacke" berühmt gewordene Angreifer ist neben Routinier Diego Forlán und Edinson Cavani von Paris St. Germain einer der wichtigsten Akteure im Team von Nationalcoach Oscar Tabárez.
Bei der WM 2010 in Südafrika verhinderte Suarez durch ein absichtliches Handspiel auf der Torlinie kurz vor Ende der Verlängerung gegen Ghana (4:2 i.E.) im Viertelfinale das Ausscheiden. Im Halbfinale gegen die Niederlande (2:3) fehlte er gesperrt. Suárez erzielte in der zurückliegenden englischen Meisterschaftsrunde 31 Tore. Der 27-Jährige wurde zum Spieler der Saison gewählt.