SSV Jahn Regensburg:An die Wand gespielt

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Der SSV Jahn ärgert sich über das 1:1 gegen den Zweitliga-Dritten FC St. Pauli. Denn genau in der stärksten Phase trifft der Gast. Die Oberpfälzer lassen dagegen zu viele Gelegenheiten gegen die von Magenproblemen geplagten Hamburger aus.

Von Christoph Leischwitz

Die Gegner hätten es ja immer schwer gehabt in Regensburg, sagte Marvin Knoll nach dem Spiel, "heute bin ich ein Gegner gewesen. Und ich bin froh, einen Punkt mitzunehmen." Knoll war im Sommer von Jahn Regensburg zum FC St. Pauli gewechselt. Von einer Mannschaft also, die nach eigenem Selbstverständnis stets gegen den Abstieg spielt, zu einer Mannschaft, die gerne von jenem dritten Platz spricht, auf dem sie aktuell auch steht. Bei seiner Rückkehr am Sonntagnachmittag war der Jahn im ausverkauften Stadion zwar lange zurückgelegen. Als dann aber der eingewechselte Sebastian Stolze in der 83. Minute den 1:1-Ausgleich erzielte, war das mehr als verdient. "Wenn man eine Mannschaft wie Pauli an die Wand spielt, kann man schon ein großes Lob an die Mannschaft aussprechen", fand Kapitän Marco Grüttner. Trainer Achim Beierlorzer ging noch weiter: "Das einzige was mich ärgert ist, dass wir nicht gewonnen haben."

Grüttner hätte sich diesmal besonders gerne mit einem Tor belohnt, er war am Donnerstag zum zweiten Mal Vater geworden. "Da kann man befreit aufspielen", freute er sich. Das tat er auch. In der 38. Minute verarbeitete er einen langen Ball, der über ihn hinweg in den Strafraum flog, und leitete ihn per Hacke zurück auf Jann George, dessen Volleyschuss geblockt wurde. George war kurz zuvor schon an St. Paulis Torwart Robin Himmelmann gescheitert (32.). Es war die stärkste Phase der Regensburger im gesamten Spiel. Doch sie gerieten trotzdem überraschend in Rückstand: Nach einem Konter über die linke Abwehrseite flankte Mats Möller Daehli in den Strafraum, Innenverteidiger Asgar Sörensen schlug über den Ball (Beierlorzer: "Ärgerlich"), Henk Veerman staubte ab (41.). Doch die Gäste wirkten arg gehemmt, und das lag nicht nur an den Magenproblemen, die mehrere Spieler aus bislang unbekannten Gründen befallen hatten. Trainer Markus Kauczinski bestätigte später, dass sich der frühere Regensburger Philipp Ziereis übergeben, aber weitergespielt hatte.

Ein weiterer Jahn-Offensivspieler, der sich gerne belohnt hätte, war Hamadi Al Ghaddioui, der erstmals seit seinem Wechsel vor knapp einem Jahr in der Startelf stand. Seine beste Möglichkeit vergab er in der 71. Minute, als ihm alleine vor dem leeren Tor der Ball vom Fuß tropfte.

Dem 1:1 gingen dann ein Pfostenschuss von Grüttner und ein abgewehrter Nachschuss von Sargis Adamyan voraus. Und dann drosch Stolze aus spitzem Winkel so fest aufs Tor, dass Himmelmann gar nicht anders konnte, als den Ball ins Tor zu lenken. Regensburg ist damit im neunten Spiel in Serie ungeschlagen. Marvin Knoll tauschte noch mit Grüttner das Trikot und besuchte später die alten Kollegen in der Kabine. Er dürfte zu einem guten Spiel gratuliert haben.

© SZ vom 26.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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