SpVgg Greuther Fürth:Die alten Gefährten im Blick

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Ciao, TSV: Maximilian Wittek verteidigt künftig in Fürth. (Foto: Marc Mueller/Getty)

Der Linksverteidiger Maximilian Wittek bleibt in der zweiten Liga. Er wechselt nach dem Abstieg des TSV 1860 München nach Fürth.

Von Johannes Kirchmeier

"WWW", diese Buchstabenfolge ist fast überall als Abkürzung für World Wide Web bekannt, also für den sichtbaren Teil des Internets. Vor jeder Webseite steht eigentliche diese Buchstabenreihe, die inzwischen niemand mehr in die Adresszeile seines Internetbrowsers eingibt. In Giesing allerdings hat das "WWW" überhaupt nichts mit dem Internet zu tun. Beim TSV 1860 München steht es für drei Jugendspieler: Julian Weigl, Marius Wolf und Maximilian Wittek, alle 1995 geboren. Sie haben 2014 gemeinsam den Sprung zu den Profis geschafft und liefen in der zweiten Fußball-Bundesliga auf. Am Sonntag hat sich nun das letzte "W" verabschiedet. Maximilian Wittek, 21, wechselt ablösefrei zum ehemaligen Gegner SpVgg Greuther Fürth, nachdem die Sechziger nach ihrem Abstieg inzwischen ja in der viertklassigen Regionalliga Bayern antreten müssen - unter anderem gegen Fürths zweite Mannschaft.

Witteks Gefährten Weigl und Wolf wechselten bereits 2015 und 2016 in die Bundesliga. Der ehemalige Löwen-Kapitän Weigl ist mittlerweile Nationalspieler und bei Borussia Dortmund Stammkraft im defensiven Mittelfeld, Wolf spielt beim Erstligisten Eintracht Frankfurt. Auch Wittek hatte vor, in die erste Liga zu wechseln, blieb den Löwen dafür aber vermutlich etwas zu lange treu. Nach dem Abstieg seiner Mannschaft hatte Wittek zwar "einige Angebote", wie er selbst sagt, er war jedoch wohl nur an einen Zweitligisten zu vermitteln. Denn es ist ja auch so, dass Wittek nach zwei nahezu tadellosen Spielzeiten in der jüngst abgeschlossenen Saison erstmals schwächer spielte. Was jedoch auch damit zu tun hatte, dass der ehemalige Sechzig-Trainer Vitor Pereira den Linksfuß Wittek von der linken Abwehrseite auf die rechte verschob, um Platz für seinen Winterzugang Lumor zu schaffen.

In Fürth wird Wittek nun wieder auf der linken Seite spielen. Er dürfte als Ersatz für den erst am Freitag zu Fortuna Düsseldorf gewechselten Niko Gießelmann eingeplant sein. Voll des Lobes war schon einmal sein neuer Trainer Janos Radoki: "Maximilian bringt viel Tempo und Leidenschaft mit. Er ist jung und hungrig und kann unser Spiel über den Flügel anschieben. Außerdem ist er ein guter Standardschütze." Und für sein Alter verfügt der flinke Verteidiger bereits über eine große Erfahrung, er bestritt bereits 72 Zweitligaspiele und stach in diesen durchweg durch Einsatz und Leidenschaft heraus, was ihn von einigen früheren Kollegen unterscheidet.

"Den Weg, den mir die Verantwortlichen aufgezeigt haben, möchte ich jetzt mitgestalten", sagte Wittek nach dem Wechsel. Er ist nach Nik Omladic von Eintracht Braunschweig, Oliver Torres vom Karlsruher SC und Philipp Hofmann, ehemals U21-Nationalspieler, vom englischen Zweitligisten FC Brentford der nächste hochkarätige Zugang für den Tabellen-Achten der Vorsaison, während Gießelmann bis jetzt der einzige prominente Weggang ist. Der Weg, den die Franken im Sinn und Wittek aufgezeigt haben, könnte also eine Platzierung deutlich über Tabellenposition acht zum Ziel haben. Möglicherweise steht an dessen Ende ja sogar einmal ein Wiedersehen von "WWW" in der Fußball-Bundesliga.

© SZ vom 19.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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