Sportereignisse:«Riesenschub»: Zweite Badminton-Garde nutzt Baku-Chance

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Baku (dpa) - Zweimal war Dieter Domke als Sparringspartner schon bei Olympia, die Europaspiele genoss der Badmintonspieler selbst im Rampenlicht.

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Baku (dpa) - Zweimal war Dieter Domke als Sparringspartner schon bei Olympia, die Europaspiele genoss der Badmintonspieler selbst im Rampenlicht.

Weil die deutsche Nummer Eins Marc Zwiebler zeitgleich in Kanada Qualifikationspunkte für die Sommerspiele sammelte, durfte Domke nach Baku - und nutzte die Chance. Mit dem dritten Platz feierte der 28-Jährige seinen wichtigsten Erfolg im Einzel.

„Ich bin richtig happy, dass es für Bronze gereicht hat, auch wenn man sich nach einer Niederlage erstmal immer ärgert“, sagte der Bischmisheimer und zog zufrieden den Olympia-Vergleich: „Jetzt hast du das hier alles selbst: die Aufmerksamkeit, das Dorf, die Fernsehübertragungen und die Medaille.“ Nach einem kräfteaufreibendem Turnier reichte es für den „mit Abstand größten und schwersten Spieler“ (Domke) beim glatten 14:21, 15:21 gegen den Dänen Emil Holst nicht mehr zum Finalcoup.

Im deutschen Badminton steht Domke im Schatten des früheren Europameisters Marc Zwiebler, der auch im Einzel bei Olympia in Peking 2008 und London vor drei Jahren antrat. „Das bedeutet erstmal, dass man es selbst nicht geschafft hat“, erzählte Domke von seiner Rolle als Trainingskollege vor Ort. „Aber gleichzeitig ist es eine Belohnung, dass man dabei sein darf und auch eine Riesenmotivation, es selbst zu schaffen.“

Vor Rio dürfte Domke seinen drei Jahre älteren Clubkollegen nicht mehr verdrängen können. „Tokio ist für ihn aber eine Option“, sagte DBV-Sportdirektor Martin Kranitz mit Blick auf die Olympischen Spiele 2020.

Mit insgesamt dreimal Bronze durfte der Verband „mehr als zufrieden“ sein. Auch in den Doppel-Konkurrenzen präsentierte sich die zweite Garde in Baku in guter Form. Im Mixed unterlagen Raphael Beck und Kira Kattenbeck nach einem lange Zeit starken Auftritt den an Nummer drei gesetzten Dänen Niclas Nohr und Sara Thygesen mit 1:2-Sätzen (21:17, 10:21, 15:21).

Zuvor hatte Beck bereits an der Seite von Andreas Heinz im Herren-Doppel den dritten Platz belegt. „Bronze ist mehr als erwartet“, sagte Beck zu dem „größten Erfolg“ seiner Karriere. „Das ist eine Riesenchance gewesen, sich hier beweisen zu können.“

Und auch seine Spielpartnerin hofft auf Schwung für den Sprung auf die ganz große Bühne: „Das gibt einen Riesenschub“, sagte Kattenbeck. „Jetzt haben wir uns nach außen gut präsentiert und nach innen das ganze Drumherum gesehen, dieses beinahe olympische Format, und jetzt weiß ich: da will ich hin.“

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