Sport kompakt:Teixeira zieht sich zurück

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Der mit Korruptionsvorwürfen schwer belastete OK-Chef der WM 2014 soll nach Medienberichten all seine Ämter ruhen lassen, Viktoria Rebensburg steht kurz vor dem Gewinn des Riesenslalom-Weltcups, Olympia in London soll nun bereits 13,5 Milliarden Euro teuer sein. Sport kompakt.

WM 2014, Brasilien: Brasiliens unter Korruptionsverdacht stehender Fußballverbandschef Ricardo Teixeira hat sich Medienberichten zufolge wegen gesundheitlicher Probleme auf unbestimmte Zeit beurlauben lassen. Er soll auch den Chefposten im Organisationskomitee der WM 2014 ruhen lassen. Genauere Angaben zu seiner Erkrankung lagen bis Freitagmorgen nicht vor. Der brasilianische Fußballverband (CBF) bestätigte die Meldung der Zeitung O Globo bisher noch nicht. Marco Polo Del Nero, Leiter des Fußballverbandes von Sao Paulo, sagte der Zeitung, dass CBF-Vizepräsident Jose Maria Marin vorerst die Amtsgeschäfte Teixeiras übernehmen werde. Teixeira war in den vergangenen Wochen und Monaten stark unter Druck geraten.

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Wie brasilianische Medien berichtet hatten, soll der 64-Jährige an einem Unternehmen beteiligt gewesen sein, das 2008 ein Testspiel zwischen Brasilien und Portugal zu deutlich überzogenen Preisen organisiert hatte. Demnach soll die Firma horrende Preise für die Flüge und die Übernachtungen der beiden Delegationen verlangt haben. Auch wird Teixeira immer wieder in Verbindung mit der Korruptionsaffäre um den 2001 pleitegegangenen Rechtevermarkter ISL gebracht. Teixeira bestritt die Vorwürfe stets und wurde bislang gerichtlich für keine der erhobenen Anschuldigungen belangt.

Ski Alpin, Riesenslalom der Frauen: Viktoria Rebensburg steht kurz vor dem Gewinn ihrer zweiten Weltcup-Kristallkugel, Lindsey Vonn vor dem Sieg in der Gesamtwertung. Die Amerikanerin führt am Freitag in Are beim Riesentorlauf vor der bayerischen Skirennfahrerin, die einen Rückstand von sieben Hundertstelsekunden hat. Dritte im WM-Ort von 2007 ist die Österreicherin Anna Fenninger. Maria Höfl-Riesch schied im dritten Riesenslalom nacheinander aus. Nach gut einer Fahrminute rutschte die Gesamtweltcupsiegerin weg. Der zweite Durchgang beginnt um 13.30 Uhr.

Bundesliga, VfL Wolfsburg: Der Aufsichtsratschef vom Fußball-Bundesligisten VfL Wolfsburg hat sich erneut gegen eine vorzeitige Vertragsverlängerung für Felix Magath ausgesprochen und den Trainer unter Druck gesetzt. "Wir sehen im Moment nicht den Bedarf, das zu machen, weil der Trainer ja noch länger Vertrag hat. Wir sollten uns erstmal darauf konzentrieren, wieder nach oben zu kommen", sagte Francisco Garcia Sanz der "Wolfsburger Allgemeinen Zeitung". Magath besitzt beim VfL noch einen Vertrag bis Ende Juni 2013. Am vergangenen Wochenende hatte der 58-Jährige den Wunsch geäußert, noch in dieser Saison zu verlängern. Die Entscheidungsträger waren von diesem Vorstoß jedoch überrascht worden. Garcia Sanz stellte außerdem klar, dass trotz mäßig laufender Saison Tabellenplatz sechs nach wie vor zu erreichen ist. "Ich will mich von diesem Ziel noch nicht verabschieden. Wir haben noch zehn Spiele, wir können es noch schaffen", sagte der Spanier und nimmt dabei auch Magath in die Pflicht: "Es wäre jetzt falsch, sich davon zu verabschieden. Der Druck muss weiterhin hochgehalten werden." Vor dem Spiel gegen Bayer Leverkusen am Samstag steht der Meister von 2009 nur auf Platz elf. Der Rückstand auf den sechsten Platz beträgt bereits acht Punkte.

Olympische Spiele in London: Britische Parlamentarier haben den Olympia-Machern von London 2012 schwere Planungsfehler und Verschwendung von Steuergeldern vorgeworfen. Die Olympischen Spiele werden dem Bericht der Abgeordneten zufolge deutlich teurer, als die Organisatoren zugeben. Die offiziell genannten Kosten von 9,3 Milliarden Pfund (11,1 Milliarden Euro) würden schon jetzt um zwei Milliarden Pfund (2,4 Milliarden Euro) überschritten, heißt es in dem Report. Das Organisationskomitee Locog habe die Kosten für den Ankauf des Olympiaparks im Londoner Stadtteil Stratford für 788 Millionen Pfund (941 Millionen Euro) herausgerechnet. Auch Kosten in Höhe von 826 Millionen Pfund (987 Millionen Euro) für Sonderprojekte, etwa zum Wecken der Sportbegeisterung im Land, seien nicht berücksichtigt. Bei der Olympia-Bewerbung 2005 hatte London Gesamtkosten von 2,4 Milliarden Pfund (2,87 Milliarden Euro) kalkuliert.

Hauptgrund für das Schönrechnen seien die immens gestiegenen Sicherheitskosten. Die Zahl der Sicherheitsleute, die die Spiele schützen sollen, hat sich von den geplanten 10.000 auf 23.000 mehr als verdoppelt. "Locog ist Opfer eines schlechten Vertrages mit der Sicherheitsfirma G4S", sagte die Vorsitzende des Parlamentsausschusses für Ausgabenüberwachung, Margaret Hodge. Unter anderem hatte die US-Regierung moniert, die Spiele seien nicht ausreichend gegen Terroranschläge geschützt. Großbritannien beorderte daraufhin auch mehr als 10.000 Soldaten zum Schutz der Spiele - mehr als in Afghanistan Dienst tun.

Eishockey, NHL: Dennis Seidenberg schlägt Christian Ehrhoff: In der nordamerikanischen Profi-Eishockeyliga NHL konnten die Boston Bruins mit dem deutschen Nationalmannschafts-Verteidiger Seidenberg die Buffalo Sabres 3:1 bezwingen. Boston konnte damit am Donnerstag (Ortszeit) seinen Spitzenplatz in der Northeast Division der Eastern Conference verteidigen. In der Partie der Florida Panthers mit dem Ex-Mannheimer Marcel Goc gegen die Philadelphia Flyers ging das Team aus Florida mit 0:5 unter. Die Panthers müssen damit um ihren ersten Platz in der Southeast Division und somit um die Playoff-Qualifikation fürchten. In der Gesamtwertung der Eastern Conference liegt Florida auf Platz drei.

Basketball, NBA: Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks kommen in der NBA weiter nicht in Tritt. Der Titelverteidiger verlor bei den Phoenix Suns 94:96 und kassierte im neunten Duell mit dem Team aus Arizona die erste Niederlage. Nowitzki war mit 18 Punkten bester Werfer seines Teams, konnte die fünfte Auswärtspleite in Folge aber nicht verhindern. Zur Pause lagen die Mavericks noch mit 53:44 in Führung, ehe es nach einem völlig verkorksten dritten Viertel 76:78 stand. In den Schlusssekunden hatte Rodrique Beauboi für Dallas zweimal die Chance zum Ausgleich, scheiterte aber sowohl mit einem Korbleger als auch bei einem Sprungwurf. In der Western Conference bleibt Dallas auf Rang sechs, mit einer Bilanz von 23 Siegen und 18 Niederlagen ist der Rückstand auf Oklahoma City (31:8) aber bereits deutlich. Eine überraschende Heimniederlage kassierten die Chicago Bulls. Der Spitzenreiter der Eastern Conference verlor nach acht Siegen in Folge gegen Orlando Magic 94:99. Drei Minuten vor Schluss lagen die Bulls noch mit 91:89 in Führung, ehe nahezu nichts mehr gelang.

Golf: Martin Kaymer hat einen ordentlichen Start in die glänzend besetzte World Golf Championship in Doral/Florida erwischt. Der 27-Jährige aus Mettmann benötigte bei stürmischen Bedingungen auf dem Par-72-Kurs 73 Schläge und liegt auf dem geteilten 35 Platz. Die Führung teilen sich Adam Scott (Australien) und Jason Dufner (USA), die bei dem mit 8,5 Millionen Dollar dotierten Turnier mit einer glänzenden 66 ins Klubhaus kamen. Kaymer liegt gleichauf mit dem neuen Weltranglistenersten Rory McIlroy (Nordirland), der mit dem teils heftigen Wind haderte. Nicht viel besser erging es Tiger Woods, der eine Par-Runde spielte und sich auf Platz 25 einfand.

Tennis, Männer-Tour: Philipp Kohlschreiber hat beim ATP-Turnier im kalifornischen Indian Wells das deutsche Duell gegen den Münchner Matthias Bachinger gewonnen und ist in die zweite Runde eingezogen. Nach 77 Minuten Spielzeit setzte sich der Augsburger im ersten Aufeinandertreffen der beiden mit 6:4, 6:2 durch. In der nächsten Runde trifft die Nummer 34 der Weltrangliste nun auf den an Position 29 gesetzten Südafrikaner Kevin Anderson. Neben Kohlschreiber und Bachinger stehen bei den Herren auch Florian Mayer (Bayreuth), Tommy Haas (Sarasota/USA) und Cedrik-Marcel Stebe (Vaihingen/Enz) im Hauptfeld.

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