Sport kompakt:Bamberger K.o. in letzter Sekunde

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Gegen ZSKA Moskau verlieren die Brose Baskets in der Euroleage durch einen Treffer mit der Schlusssirene, Bayern-Präsident Hoeneß spricht sich gegen die Verpflichtung neuer Spieler aus. Dresden wehrt sich gegen DFB-Pokal-Ausschluss, Silvio Berlusconi will wieder Präsident des AC Mailand sein und Hoffenheim suspendiert zwei Profis.

Sport kompakt

Basketball, Euroleague: Der deutsche Basketball-Meister Brose Baskets Bamberg muss sich um den Einzug in die Zwischenrunde der Euroleague ernsthafte Sorgen machen. Die Oberfranken unterlagen am Mittwochabend dem noch ungeschlagenen Tabellenführer ZSKA Moskau knapp mit 78:81 (37:44) und befinden sich in der Vorrundengruppe B jetzt in schwieriger Lage. Bester Bamberger Werfer war Marcus Slaughter mit 21 Punkten. Nach bis dato nur zwei Siegen, aber fünf Niederlagen brauchen die Baskets in ihren letzten drei Partien nun dringend weitere Erfolge, um sich die Chance aufs Weiterkommen zu erhalten.

Julius Jenkins und die Brose Baskets verloren gegen ZSKA denkbar knapp - erst ein Dreier in letzter Sekunde brachte die Entscheidung.  (Foto: dapd)

Vier von sechs Teams ziehen in die Zwischenrunde ein. Schon das Hinspiel in Moskau hatten die Franken Ende Oktober mit 74:94 deutlich verloren - diesmal spielten die Bamberger bis zur allerletzten Sekunde bravourös mit, ehe ein Dreier von Moskaus Aufbauspieler Milos Teodosic die Partie entschied.

Basketball, Eurochallenge: Die Baskets Oldenburg haben vorzeitig den Sprung in die Top-16-Runde geschafft. Der frühere deutsche Meister setzte sich mit 88:79 (45:34) gegen den slowakischen Klub BK Spu Nitra durch und ist nach dem vierten Sieg im vierten Spiel durch. Die Telekom Baskets Bonn können derweil durch ein 93:81 (49:37) gegen den weißrussischen Vertreter BC Minsk weiter hoffen. Durch den Erfolg verbesserten sich die Bonner auf den dritten Tabellenplatz. Nur die ersten beiden Mannschaften kommen weiter. In Oldenburg waren die Amerikaner Adam Chubb und Ronald Burrell mit jeweils 17 Punkten beste Werfer der Gastgeber. Die Niedersachsen bauten ihren Vorsprung bis zur Pause auf elf Punkte aus und ließen den Gegner danach nicht mehr herankommen. Ähnlich verlief das Spiel in Bonn. Spielmacher Jared Jordan (20 Punkte) und Zvonko Buljan (18) waren beste Werfer der Rheinländer, die sich im zweiten Viertel absetzten und ihre Führung bis zur Schlusssirene behaupteten. Dem Team von Trainer Michael Koch feierte den zweiten Sieg im laufenden Wettbewerb und hat nun eine ausgeglichene Bilanz.

Fußball, England: Manchester United hat sich im Ligapokal kräftig blamiert und ist im heimischen Old Trafford im Viertelfinale gegen Zweitligist Crystal Palace ausgeschieden. Das Team von Trainer Sir Alex Ferguson verlor durch ein Kopfballtor von Glenn Murray in der 98. Minute 1:2 (1:1, 0:0) nach Verlängerung und muss damit die erste Titelhoffnung begraben. Zuvor hatte Federico Macheda (68.) für ManU vor 52.624 Zuschauern per Elfmeter die erste Führung der Gäste durch Darren Ambrose (65.) noch ausgeglichen. Statt ManU stehen jetzt die Londoner im Halbfinale im Januar, wo sie in einem Zweitliga-Duell auf Cardiff City aus Wales treffen. Im zweiten Semifinale stehen sich in in Hin- und Rückspiel ManU-Lokalrivale und Premier-League-Spitzenreiter Manchester City sowie der FC Liverpool gegenüber.

FC Bayern, Transfers: Uli Hoeneß hat sich eindeutig festgelegt und Neuverpflichtungen zur Winterpause ausgeschlossen. "Diese Lösung, Spieler zu holen, um das Problem zu lösen, gibt es nicht", sagte der Präsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters Bayern München dem neuen Sportnachrichtensender Sky Sport News HD (Sendestart: 1. Dezember 12.00 Uhr): "Die, die wir haben, müssen so spielen, wie sie können. Und dann brauchen wir keine neuen Spieler. Dass man am Ende der Saison darüber nachdenkt, ist wieder etwas anderes." Jetzt sei man aber mitten in der Saison, und da würden Spielertransfers die Situation nicht verändern.

Damit sind Spekulationen über einen vorzeitigen Wechsel von Papiss Demba Cisse zum FC Bayern vorerst vom Tisch. Der Freiburger Torjäger war zuletzt immer wieder als Kandidat für einen Wintertransfer gehandelt worden.

Fußball, Dynamo Dresden: Fußball-Zweitligist SG Dynamo Dresden wehrt sich gegen den Ausschluss aus dem DFB-Pokal. "Die SG Dynamo Dresden geht gegen das Urteil des DFB-Sportgerichtes fristgemäß in Berufung", teilte Geschäftsführer Volker Oppitz am Mittwoch mit. Der Verein war in der vergangenen Woche vom DFB-Sportgericht für Fan-Ausschreitungen am Rande des Pokalspiels bei Borussia Dortmund bestraft worden. Demnach darf Dynamo Dresden in der kommenden Saison nicht am DFB-Pokal teilnehmen. "Die Vorsitzenden aller Gremien der SG Dynamo Dresden sind geschlossen der Meinung, dass wir gegen dieses Urteil in Revision gehen müssen", erklärte Präsident Andreas Ritter. "Wir werden uns wehren und dabei alle Rechtsmittel ausschöpfen."

Basketball, FC Bayern: Basketball-Bundesligist FC Bayern München muss mehrere Wochen auf seinen besten Werfer Je'Kel Foster verzichten. Der 28 Jahre alte US-Amerikaner war im Eurocupspiel am Dienstagabend bei Spartak St. Petersburg (62:75) ) kurz vor Ende des zweiten Viertels umgeknickt. Dabei zog sich der Aufbauspieler einen Riss des Außenbands und einen Teilriss der Syndesmose am rechten Fuß zu. Foster kommt in der Basketball-Bundesliga bisher auf einen Schnitt von 15.5 Punkten pro Spiel.

Skispringen, Vierschanzentournee: Das Neujahrsspringen der Vierschanzentournee findet in diesem Winter mit einem Windschutz statt. Dafür errichtet gegenwärtig eine österreichische Spezialfirma ein 1500 Quadratmeter großes Windnetz entlang der neuen Olympia-Schanze in Garmisch-Partenkirchen. Auftraggeber ist der Deutsche Skiverband (DSV). Die DSV-Verantwortlichen und das Tournee-Organisationskomitee reagierten damit auf die windbedingten Verzögerungen des Wettkampfes im vergangenen Winter. Garmisch-Partenkirchen ist damit die zweite Station der Vierschanzentournee, die über ein Windnetz verfügen wird. Seit drei Jahren wird bereits in Innsbruck mit einem Windnetz gesprungen.

Fußball, TSG Hoffenheim: Holger Stanislawski hat die Offensivspieler Chinedu Obasi und Roberto Firmino aus dem Kader der TSG Hoffenheim geworfen und Torhüter Tom Starke abgewatscht. Der Brasilianer Firmino war am Sonntag beim Auslaufen nach dem 1:1 gegen den SC Freiburg eine Stunde, der nigerianische WM-Teilnehmer Obasi 20 Minuten zu spät gekommen. "Sie trainieren diese Woche separat. Sie sind nicht im Kader", sagte Stanislawski vor dem Spiel am Freitag (20.30 Uhr) bei Bayer Leverkusen.

Eine Trennung schloss der Hoffenheimer Coach aus. Zumal die beiden Profis noch Verträge bis 2014 (Obasi) und 2015 (Firmino) besitzen und auf dem Transfermarkt einen Millionen-Wert haben. Nach der Begegnung in Leverkusen will Stanislawski entscheiden, wie weiter mit den beiden umgegangen wird. "Das entscheide ich alleine", betonte der 42-Jährige.

Obasi kam zusammen mit Mitspieler Knowledge Musona vor dem Spiel in Köln zu spät zum Mannschaftsessen. Firmino war vor der Partie in Hannover zu spät zum Training erschienen. Eine Geldstrafe muss Starke befürchten. Der Torhüter hatte nach dem Remis im Baden-Derby über den derzeit glücklosen niederländischen Angreifer Ryan Babel gesagt: "Wir haben Ryan Babel vorne, der auch langsam mal anfangen könnte, ein paar Punkte für uns zu holen." Stanislawski wetterte nun: "Es geht nicht, dass Spieler andere öffentlich kritisieren. Er muss so erfahren sein zu wissen, dass so was nicht geht."

Start der Biathlon-Saison
:Abschiedstournee mit 24 Jahren

Magdalena Neuner kokettiert munter mit ihrem Karriereende, der mehr als zehn Jahre ältere Ole Einar Bjørndalen dagegen will sich weiter verbessern. Der DSV beeindruckt mit einem 400.000 Euro teuren Wachs-Truck und schon jetzt schaut alles nach Ruhpolding. Zehn Dinge, die Sie über die neue Biathlon-Saison wissen sollten.

Carsten Eberts

Fußball, AC Mailand: Der ehemalige italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi plant eine Rückkehr als Präsident beim italienischen Fußball-Erstligisten AC Mailand. Er werde als Präsident des Klubs "sehr bald" zurück sein, sagte er am Dienstag vor Journalisten und fügte hinzu: "Ich bin der Präsident, der die meisten Titel im Fußball gewonnen hat." 1986 hatte Berlusconi die Aktienmehrheit beim AC Mailand übernommen und startete einen erfolgreichen Neuaufbau. Wegen einer Gesetzesänderung, die eine Vermischung von Politik und Wirtschaft verhindern sollte, musste er das Amt des Präsidenten 2004 abgeben. Seitdem leitet Manager Adriano Galliani das Tagesgeschäft - Berlusconi ist aber noch Ehrenpräsident und Mehrheitseigner. Nach seinem Rückzug aus der Politik kann er nun auch offiziell wieder die Führung im Club übernehmen.

Aserbaidschan, Berti Vogts: Der frühere Fußball-Bundestrainer Berti Vogts bleibt nun doch Nationaltrainer Aserbaidschans. Der 64-Jährige hat nach Angaben des Verbands (AFFA) seinen zum Jahresende auslaufenden Vertrag bis zur WM 2014 verlängert. Laut AFFA hat sich der Verband einstimmig dafür ausgeprochen, Vogts zu halten, obwohl das Nationalteam in der zurückliegenden EM-Qualifikation nur den vorletzten Platz in der deutschen Gruppe belegt hatte. Vogts hatte zuletzt angedeutet, dass er wegen der andauernden Querelen mit den Vereinen in der Liga Aserbaidschans seinen Vertrag nicht verlängern wolle.

Werder Bremen, Tim Wiese: Werder Bremen muss am Samstag im Spitzenspiel der Fußball-Bundesliga bei Bayern München auf Nationaltorhüter Tim Wiese verzichten. Trainer Thomas Schaaf entschied am Mittwoch nach einem Telefonat mit Wiese wegen eines Trauerfalls in dessen Familie auf den Keeper zu verzichten. "Er wird nicht spielen. Er ist derzeit nicht in der Lage, sich auf die Aufgaben hier zu konzentrieren", sagte Schaaf nach dem Gespräch mit Wiese. Der Torhüter war am Dienstag zu seiner Mutter ins Rheinland gefahren. Für Wiese dürfte beim FC Bayern Sebastian Mielitz zwischen den Pfosten stehen. Ob Stürmer Claudio Pizarro nach seiner Innenbandverletzung bereits am Samstag wieder spielen kann, ist weiterhin unklar. Der Peruaner, der beim 2:0 gegen den VfB Stuttgart am Sonntag ausgefallen war, konnte auch am Mittwochvormittag noch nicht mit der Mannschaft trainieren.

Becherwurf, Prozess: Im Prozessauftakt um den Becherwurf-Skandal am 1. April in der abgebrochenen Partie zwischen dem damaligen Fußball-Bundesligisten FC St. Pauli und Schalke 04 hat sich der vermeintliche Becherwerfer Stephan H. nicht zu den Vorwürfen geäußert. Die beiden Zeugen, die bei der Aktion im Millerntorstadion in der Nähe gestanden haben wollen, machten zudem unklare Angaben zum Tathergang. Die Aussagen gegenüber der Polizei kurz nach dem Vorfall und in der aktuellen Gerichtsverhandlung widersprachen sich in einigen Punkten. Der vom Becher getroffene Schiedsrichter-Assistent Thorsten Schiffner bekräftigte in seiner Aussage, einen starken Schlag im Nacken gespürt zu haben und erst nach mehr als zwei Wochen wieder komplett schmerzfrei gewesen zu sein. Teammanager Christian Bönig verfolgt den Prozess für Zweitligist St. Pauli. Der Klub fordert im Falle einer Verurteilung Schadensersatz in Höhe von 400.000 Euro.

Ski, Viktoria Rebensburg: Die derzeit Führende im Gesamtweltcup, Viktoria Rebensburg, hat als Zweite des Abfahrtstrainings in Lake Louise (Kanada) am überrascht. Die 22 Jahre alte Riesenslalom-Olympiaisegerin hatte im Ziel 1,67 Sekunden Rückstand auf die Schnellste Lindsey Vonn. Die Amerikanerin hatte zuletzt im Slalom von Aspen wegen Rückenproblemen pausiert. Maria Höfl-Riesch fuhr im ersten Trainingslauf für das erste Abfahrtsrennen der Saison am Freitag (20.30 Uhr) auf Rang 15 (2,69 Sekunden zurück). Am Samstag und Sonntag stehen in Lake Louise noch ein Abfahrts- und ein Super-G-Rennen auf dem Programm. Sollte Rebensburg auch im Rennen erstmals unter die ersten drei fahren, wäre es die erste Podestplatzierung in der Abfahrt ihrer Karriere. Ausgefallen ist dagegen am Dienstag der Trainingslauf der Männer in Beaver Creek (USA), nachdem einige Fahrer Teilpassagen der anspruchsvollen Strecke kritisiert hatten.

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