Sport kompakt:Barça holt sich spanischen Pokal

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Der FC Barcelona sichert sich im Finale gegen Athletic Bilbao den spanischen Fußball-Pokal. Nach Philipp Kohlschreibers Niederlage im Einzel scheidet Deutschland aus. Schalkes Julian Draxler gibt am Samstag in der Schweiz sein Länderspieldebüt und Heiko Herrlich ist nicht mehr Trainer bei Unterhaching. Sport kompakt

Copa del Rey: Der FC Barcelona ist zum 26. Mal Gewinner des spanischen Fußball-Pokals Copa del Rey. Durch einen 3:0 (3:0)-Sieg am späten Freitagabend im Finale gegen Athletic Bilbao bauten die Katalanen ihren Status als alleiniger Rekordsieger des Wettbewerbs aus. Zugleich sicherte sich Barca mit dem Sieg im Pokalwettbewerb den einzigen Titel der laufenden Saison, nachdem es in der Meisterschaft nur zu Rang zwei hinter Real Madrid gereicht hatte und das Team in der Champions League im Halbfinale gegen den FC Chelsea ausgeschieden war. Für Barcelonas scheidenden Trainer Pep Guardiola war es ein gelungener Abschluss. Nach vier Jahren auf der Trainerbank war das Pokalendspiel die letzte Partie seiner Amtszeit.

Grund zum Feiern: Lionel Messi vom FC Barcelona's (r.) traf in dieser Saison 73 Mal. (Foto: AP)

Der Favorit hatte das Finale jederzeit im Griff und sorgte im Stadion Vincente Calderon von Madrid frühzeitig für eine Entscheidung. Pedro erzielte schon in der 3. Minute die Führung für den FCB, Mitte der ersten Halbzeit gelang ihm mit dem 3:0 bereits eine Vorentscheidung (24.). Zwischenzeitlich schoss Weltstar Lionel Messi (19.) mit einem Weltklassetor aus spitzem Winkel das 2:0 für den Favoriten.

Tennis, World Team Cup: Titelverteidiger Deutschland hat beim World Team Cup in Düsseldorf den erneuten Einzug ins Finale verpasst. Philipp Kohlschreiber unterlag am Freitag im entscheidenden Gruppenspiel gegen Serbien im zweiten Einzel Janko Tipsarevic mit 4:6, 6:3, 5:7 und kassierte damit die zweite deutsche Niederlage. Am Donnerstag hatte sich bereits Florian Mayer dem Serben Viktor Troicki mit 6:7 (6:8), 3:6 geschlagen geben müssen. Das abschließende Doppel im Rochusclub war damit ohne Bedeutung. Im vergangenen Jahr hatte das deutsche Team bei der Mannschafts-Weltmeisterschaft den fünften Titel errungen.

Kohlschreiber zeigte gegen Tipsarevic erneut eine gute Leistung, verpasste am Ende aber doch seinen dritten Erfolg in Düsseldorf in diesem Jahr. Tipsarevic verwandelte nach 2:25 Stunden seinen siebten Matchball. "Es war ein super Fight. Er ist immerhin die Nummer acht der Welt. Ich habe ihn ein bisschen ärgern können", sagte Kohlschreiber nach der Partie. Im Endspiel am Samstag treffen die Serben entweder auf Tschechien oder Argentinien.

Fußball, EM: Joachim Löw verspricht sich vor dem Start in die "letzte heiße Phase" der EM-Vorbereitung wichtige Erkenntnisse vom Testlauf am Samstag in Basel gegen die Schweiz. "Das Spiel kommt zum richtigen Zeitpunkt. Die Schweiz ist für uns ein sehr guter Gegner, vielleicht so das kleine Holland", sagte der Bundestrainer am Freitag im Trainingslager in Südfrankreich mit Blick auf das vorletzte Länderspiel vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft.

Löw möchte drei Tage vor der Nominierung des endgültigen 23-Mann-Kaders für das Turnier in Polen und der Ukraine möglichst viele der verfügbaren 19 Akteure noch in einem Wettkampf sehen. Der Schalker Julian Draxler soll sein Länderspieldebüt feiern. Im Blickpunkt steht ganz besonders die Viererabwehrreihe mit Benedikt Höwedes, Per Mertesacker, Mats Hummels und Marcel Schmelzer. Vom Auftritt der beiden Außenverteidiger Höwedes und Schmelzer will Löw auch abhängig machen, ob Kapitän Philipp Lahm bei der EM links oder rechts verteidigen wird.

"Wir werden sehen, wie sich die Außenverteidiger gegen die Schweiz präsentieren", sagte Löw. Im Angriff soll Miroslav Klose wertvolle Spielpraxis sammeln. Allerdings will Löw bei dem zuletzt angeschlagenen Torjäger "kein Risiko" eingehen. Man brauche ihn topfit bei der EM. Auch Mesut Özil und Sami Khedira werden beginnen, aber nicht 90 Minuten durchspielen. Ilkay Gündogan darf sich wohl vor der Abwehr neben Khedira beweisen. Löw sieht in dem jungen Dortmunder einen "kleinen Schweinsteiger". Mit dem Eintreffen der Bayern-Spieler am Samstagabend in Südfrankreich ist für Löw das verlorene Champions-League-Finale der Münchner "völlig abgehakt". Alle acht Bayern sind für die EM gesetzt.

2. Bundesliga, FC St. Pauli: Manager Rachid Azzouzi verlässt den Bundesliga-Aufsteiger SpVgg Greuther Fürth und wechselt zum Fußball-Zweitligisten FC St. Pauli. Der 41-Jährige wird dort neuer Sportchef, wie die Fürther am Freitag mitteilten. In Hamburg erhalte er einen Vierjahresvertrag. "Rachid und ich haben in den letzten Jahren sehr vertrauensvoll zusammengearbeitet. Wir hätten ihn sehr gerne als Manager gehalten", sagte SpVgg-Präsident Helmut Hack. Azzouzi begründete seinen Schritt in die 2. Liga damit, dass er sich weiterentwickeln wolle. "Es war keine einfache Entscheidung, weil man ein Stück zurücklässt", sagte er auf der Homepage des FC St. Pauli.

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Das Formel-1-Rennen auf dem Stadtparcours in Monte Carlo gehört allein schon wegen seiner malerischen Rennstrecke zu einem der spektakulärsten Events der Saison. Beim ersten freien Training lassen es viele Fahrer noch ruhig angehen - oder nehmen sich Zeit für ihre Fans.

Basketball, BBL: Die Überraschungsmannschaft der diesjährigen Saison steht kurz vor dem Einzug ins Finale um die deutsche Meisterschaft. Die Korbjäger von ratiopharm Ulm setzten sich auch im zweiten Spiel der Halbfinal-Playoffs in der Serie "Best of five" am Donnerstag mit 82:74 (46:36) bei den s.Oliver Baskets Würzburg durch. Überragende Akteure waren dabei der Ulmer Per Günther mit 25 Punkten und John Bryant (16). Bryant, der wertvollste Spieler der abgelaufenen Saison, holte zudem 16 Rebounds für sein Team. "Wir müssen jetzt viel erholen, und dann haben wir am Sonntag hoffentlich viel Energie, um das Ding nach Hause zu holen", sagte Günther, der zum besten Spieler des Partie gewählt wurde. Für die Gastgeber trafen Jason Boone und John Little (jeweils 15) am besten.

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Rugby, Krafttraining und bolzen: Während acht Bayern-Spieler noch einige Tage Auszeit bekommen, bereitet sich der Rest der Nationalmannschaft in Südfrankreich auf die EM vor. Manche Spieler müssen sich beim Testspiel gegen die Schweiz ihren Platz im Kader sichern - auch die Stürmer-Frage könnte dabei geklärt werden.

Ulms Top-Scorer Isaiah Swann fiel mit einer Bänderverletzung am Sprunggelenk kurzfristig aus. Die Baskets mussten ohne Aufbauspieler Chester Frazier auskommen, der den Verein am Mittwoch überraschend verlassen hatte, um einen Job als Assistant Coach an der Kansas State University anzunehmen. In einer temporeichen Partie mangelte es den Würzburgern dann auch an zündenden Ideen für die Offensive. In der Verteidigung konnten sie die Ulmer oft nur mit Fouls stoppen. Gegen Mitte des letzten Viertels kamen die Gastgeber noch einmal heran, doch am Ende setzte sich die größere individuelle Klasse der Ulmer durch. Bei einem Sieg in der nächsten Partie am kommenden Sonntag (18.45 Uhr) vor eigenem Publikum kann Ulm zum zweiten Mal nach 1998 im Finale um den Meistertitel kämpfen.

Wasserspringen, DM: Wasserspringer Patrick Hausding hat sich sein erstes Ticket für die Olympischen Spiele in London gesichert. Der Berliner gewann in seiner Heimatstadt den deutschen Meistertitel vom Drei-Meter-Brett und kann damit in dieser Disziplin für London planen. Mit 493,00 Punkten ließ der siebenmalige Europameister seinen Synchronpartner Stephan Feck (Leipzig/462,45) hinter sich, der ebenfalls das Olympia-Ticket buchte. Turmspezialist Sascha Klein (Riesa) ging durch eine Ellenbogenverletzung beeinträchtigt als Dritter leer aus.

Fußball, SpVgg Unterhaching: Der frühere Fußball-Nationalspieler Heiko Herrlich gibt nach Medienberichten das Traineramt beim Drittligisten SpVgg Unterhaching zum Saisonende ab. Wie die Bild-Zeitung am Freitag vermeldete, wolle der 40-Jährige zurück zu seiner Familie nach Nordrhein-Westfalen ziehen. Herrlich arbeitet seit fast einem Jahr als Coach der finanziell angeschlagenen Oberbayern. Hachings Präsident Engelbert Kupka sagte am Freitag: "Ich möchte mich dazu zurzeit nicht äußern." Der Verein will sich stattdessen am Nachmittag auf einer Pressekonferenz mit dem Sportlichen Leiter Manfred Schwabl erklären.

Handball, EHF-Pokal: Frisch Auf Göppingen hat zum zweiten Mal hintereinander den europäischen EHF-Pokal gewonnen. Der Handball-Bundesligist gewann am Donnerstagabend das Final-Rückspiel gegen den französischen Vertreter Dunkerque HB in eigener Halle 34:28 (15:14). Nachdem das Hinspiel am vergangenen Samstag in Frankreich 26:26-Unentschieden geendet hatte, reichte der Sieg den Göppingern, um den Titel erfolgreich zu verteidigen. Insgesamt war es in dem Pokalwettbewerb der neunte Sieg in Folge für ein deutsches Team. Ab der Saison 2012/2013 wird der Wettbewerb mit dem Europapokal der Pokalsieger zum EHF Europa Pokal vereinigt. In der ersten Halbzeit entwickelte sich über weite Strecken ein ausgeglichenes Spiel, die Gäste aus Dunkerque hielten gut dagegen. Erst im zweiten Durchgang konnten sich die Schwaben entscheidend absetzen. Beste Werfer der Gastgeber waren Momir Rnic und Pavel Horak mit jeweils sieben Toren. Bei den Franzosen kam Baptiste Butto auf zehn Treffer.

Basketball, NBA: Vizemeister Miami Heat hat dank Dwyane Wade das Halbfinale der Playoffs erreicht. Beim 105:93-Auswärtssieg gegen die Indiana Pacers verbuchte der 30-Jährige 41 Punkte und 10 Rebounds. Das Team aus Florida gewann die "Best of seven"-Serie mit 4:2 und spielt nun gegen die Boston Celtics oder Philadelphia 76ers um den Einzug ins Endspiel, wo Miami vergangenes Jahr gegen die Dallas Mavericks von Dirk Nowitzki verloren hatte. "Dwyane war spektakulär, von Anfang bis zum Ende", sagte Teamkollege LeBron James. Der wertvollste Spieler (MVP) der regulären Saison musste sich bei Miamis drittem Sieg in Folge mit "nur" 28 Zählern begnügen. Alleine im zweiten Viertel kam Wade auf 20 Punkte und drehte Indianas schnelle 28:21-Führung nahezu im Alleingang. Die Entscheidung fiel nach der Pause, als die Gäste aus Miami innerhalb von vier Minuten aus einem 66:66 ein 79:69 machten.

Fußball, Italien: Antonio Conte soll bis 30. Juni 2015 Trainer bei Juventus Turin bleiben. Wie der italienische Fußball-Rekordmeister am Donnerstagabend bekannt gab, verlängerte der Coach seinen Kontrakt um drei Jahre. Der 42 Jahre alte frühere Spieler von Juventus führte die Mannschaft in der abgelaufenen Saison ohne Niederlage in der Serie A zum Meistertitel und erreichte das Pokalfinale. Das Pokalendspiel ging dann allerdings 0:2 gegen den SSC Neapel verloren. "Es ist wirklich ein großer Tag, weil mein Traum nach einem Jahr Arbeit weitergeht", sagte Conte. "Es erfüllt mich mit Stolz und Glück und motiviert mich definitiv, meine Arbeit noch besser zu machen."

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