Spanischer Fußballverband:Razzia und Festnahmen wegen Rubiales-Verträgen

Die spanische Polizei hat laut Medienberichten Büros des nationalen Fußballverbandes RFEF in Madrid und weitere Räumlichkeiten in der Hauptstadt und anderen Städten durchsucht und dabei sieben Personen festgenommen. Es gehe um mutmaßlich unregelmäßige Verträge, berichteten der staatliche Sender RTVE und andere Medien unter Berufung auf die Polizeieinheit Guardia Civil. Die Behörden bestätigten auf dpa-Anfrage die Durchsuchungen und Festnahmen.

Laut des Fernsehsenders wurden die Razzien auf Ersuchen eines Ermittlungsgerichts in Majadahonda bei Madrid vorgenommen, das seit einiger Zeit mehrere Abkommen und Verträge untersucht, die der RFEF während der fünfjährigen Amtszeit des im September 2023 im Zuge des Kuss-Skandals bei der Fußball-WM der Frauen als Verbandschef zurückgetretenen Luis Rubiales abschloss. Unter diesen Verträgen sei auch die Vergabe der Austragung des spanischen Supercups an Saudi-Arabien, die Rubiales in Zusammenarbeit mit dem früheren FC-Barcelona-Profi und heutigen Geschäftsmann Gerard Piqué abwickelte.

Zu den mutmaßlichen Straftaten gehören Korruption im Geschäftsverkehr, unlautere Verwaltung und Geldwäsche. Den Medienberichten zufolge wurden am Mittwoch elf Durchsuchungsaktionen in verschiedenen Regionen Spaniens ausgeführt - auch in Granada, wo Rubiales seinen Hauptwohnsitz habe, hieß es.

Luis Rubiales war als RFEF-Präsident zurückgetreten, nachdem er Nationalspielerin Jenni Hermoso nach dem WM-Finalsieg Spaniens in Australien auf den Mund geküsst und damit für weltweite Empörung gesorgt hatte. Der 46-Jährige wurde vom Weltverband Fifa für drei Jahre gesperrt. Wegen des Vorfalls wird gegen Rubiales in Spanien auch strafrechtlich ermittelt.

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