Skispringen in Klingenthal:Weite Sprünge zum Auftakt

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Severin Freund in Klingenthal (Foto: dpa)

Die deutschen Skispringer gewinnen den Team-Weltcup in Klingenthal. Markus Deibler stellt einen deutschen Rekord um 200 Meter Lagen auf. DFB-Boss Niersbach offenbart, dass die Uefa über einen europäischen Widersacher für Sepp Blatter nachdenkt.

Sksipringen, Klingenthal: Die deutschen Skispringer haben einen Traumstart in den WM-Winter erwischt. 278 Tage nach dem Triumph bei den Olympischen Spielen gewannen Severin Freund, Andreas Wellinger, Richard Freitag und der starke Newcomer Markus Eisenbichler überlegen den Team-Weltcup in Klingenthal. Mit 1098,0 Punkten landete das DSV-Quartett klar vor Japan (1068,9) und Norwegen (1061,2). "Das war wirklich fantastisch. Alle vier sind entfesselt gesprungen. Es gibt keinen, den ich hervorheben kann", sagte Bundestrainer Werner Schuster. Auch Eisenbichler, dem mit 142 m der weiteste Sprung eines Deutschen gelang, war nach dem ersten Team-Weltcup seiner Karriere mehr als zufrieden: "Als ich vom Vorbau weg war, habe ich gemerkt: Jetzt geht es richtig ab. Das war geil." Vor rund 7500 begeisterten Zuschauern in der Vogtland-Arena zeigten die DSV-Adler nahezu keine Schwächen. Schon zur Halbzeit lag das Team von Bundestrainer Schuster nur 0,4 Punkte hinter dem Olympia-Dritten Japan auf Platz zwei. Eisenbichler brachte die DSV-Adler mit einem Traumflug auf 142 m gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs in Führung, die das Team anschließend nicht mehr aus der Hand gab. Am Sonntag (11.30 Uhr/ZDF und Eurosport) steht in Klingenthal der erste Einzel-Wettbewerb der Saison auf dem Programm.

Schwimmen, Wuppertal: Markus Deibler hat seinen deutschen Kurzbahn-Rekord über 200 Meter Lagen deutlich verbessert. Der Hamburger schwamm am Samstag in Wuppertal in 1:52,38 Minuten 0,86 Sekunden schneller als die bisher bestehende Bestmarke aus dem Vorjahr. "Ich wusste, dass ich gut drauf bin. Ich habe mir gesagt, der Rekord ist jetzt fällig", sagte Deibler, der tags zuvor den deutschen Rekord über die halbe Distanz noch knapp verpasst hatte. Weltweit waren in diesem Jahr nur zwei Schwimmer schneller. Auch Philip Heintz schaffte in 1:54,82 Minuten die Endlauf-Norm für die Weltmeisterschaften in Doha/Katar vom 3. bis 7. Dezember.

Paul Biedermann verlor über 400 Meter Freistil sein erstes Rennen bei einer deutschen Kurzbahn-Meisterschaft seit zehn Jahren und verzichtet auf die Kurzbahn-WM. Der Noch-Weltmeister schwamm in Wuppertal 3:39,60 Minuten und war damit eine Zehntelsekunde langsamer als der Sieger Clemens Rapp. Beide blieben unter der geforderten WM-Norm von 3:42,40. Biedermann hat nach einer erneuten Zwangspause wegen Krankheiten Trainingsrückstand und sieht sich trotz erfüllter WM-Normen bei der WM vom 3. bis 7. Dezember in Katar nicht konkurrenzfähig.

Fifa, Präsidentenwahl: Die Uefa will die Wiederwahl des Fifa-Präsidenten Joseph Blatter nicht kampflos hinnehmen. Wie DFB-Präsident Wolfgang Niersbach der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung bestätigte, erwägen die Mitgliedsländer der Uefa, trotz der Absage ihres Präsidenten Michel Platini einen eigenen Bewerber für die Wahl am 29. Mai aufzustellen. "Ich schließe nicht aus, dass es bis zum 24. Januar doch noch einen europäischen Kandidaten geben wird", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach dem Blatt: "Diese Option wird gerade innerhalb der Uefa besprochen." Bis Anfang 2015 müssen sich die möglichen Kandidaten erklären, bislang hat neben dem Schweizer Blatter nur der frühere Fifa-Funktionär Jerome Champagne (Frankreich) seine Absicht zur Kandidatur bekundet. Platini hatte im Sommer erklärt, nicht gegen Blatter antreten zu wollen. Der DFB und andere europäische Verbände hatten sich wiederholt gegen Blatters mögliche fünfte Amtszeit ausgesprochen. "Auch wenn es nicht immer gerecht ist, werden die Probleme der Fifa sehr stark an der Person des Präsidenten festgemacht und stehen damit einem unbelasteten Neuanfang im Wege", sagte Niersbach.

Basketball, NBA: Die Dallas Mavericks haben ihr sechstes Spiel in Serie eindrucksvoll gewonnen. Dallas besiegte am Freitagabend (Ortszeit) die Los Angeles Lakers in der nordamerikanischen Basketball-Liga NBA mit 140:106 (68:59). Dirk Nowitzki erzielte dabei 23 Punkte für die Mavs und verwandelte acht seiner zehn Versuche aus dem Feld. Er war gemeinsam mit Teamkollege Monta Ellis (20 Punkte, 10 Assists) bester Spieler der Partie. Die Mavericks verwandelten bei dem Sieg starke 62,2 Prozent ihrer Feldwurfversuche, darunter 18 Drei-Punkte-Würfe.

Die Atlanta Hawks haben nach zuletzt zwei Niederlagen wieder einen Sieg gefeiert. In der Eastern Conference gewann das Team von Dennis Schröder Zuhause gegen die Detroit Pistons mit 99:89 (50:49). Bester Spieler für Atlanta war Spielmacher Jeff Teague, der 28 Punkte erzielte. Schröder spielte 14 Minuten und holte dabei sechs Punkte.

Bundesliga, FC Bayern: Weltmeister Bastian Schweinsteiger steht nach 132 Tagen Verletzungspause vor seinem Comeback bei Bayern München. Trainer Pep Guardiola berief den 30-Jährigen für das Bundesligaspiel des deutschen Fußball-Rekordmeisters am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen 1899 Hoffenheim erstmals wieder in den Kader. Auch Thomas Müller hat seine im Länderspiel gegen Spanien (1:0) erlittene Prellung am Gesäß überwunden und ist einsatzfähig.

"Bastian ist im Kader, er ist fit. Das ist eine gute Nachricht. Er ist dabei und zurückgekommen, ein Spieler mehr für unseren Kader. Ich weiß nicht, ob er von Beginn an spielt", sagte Guardiola am Freitag. Schweinsteiger hatte sein letztes Pflichtspiel am 13. Juli im WM-Finale der deutschen Nationalmannschaft gegen Argentinien (1:0 n.V.) bestritten. Seitdem war der Kapitän der DFB-Auswahl wegen hartnäckiger Probleme an der Patellasehne im Knie ausgefallen. Erst in der vergangenen Woche war Schweinsteiger wieder ins Mannschaftstraining beim FC Bayern eingestiegen. Trotz der Rückkehr des Mittelfeldspielers werden die Münchner derzeit von akuten Personalproblemen geplagt.

Neben Spielführer Philipp Lahm, der am Donnerstag am Fuß operiert wurde und bis Februar ausfällt, stehen Guardiola weiterhin auch die verletzten Javi Martínez, Holger Badstuber, Thiago, David Alaba und Claudio Pizarro sowie die Torhüter Tom Starke und Pepe Reina nicht zur Verfügung. Wenigstens konnten die zuletzt leicht angeschlagenen Manuel Neuer und Jerome Boateng, die beide gegen Spanien abgesagt hatten, problemlos trainieren. Auch Müller absolvierte die Einheit am Freitag ohne Probleme.

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