Skicross: Simon Stickl im Gespräch:"Ich muss dringend schlafen"

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Skicross ist eine extrem spektakuläre Sportart - und auf dem besten Weg, den Alpinen die Aufmerksamkeit zu nehmen. Simon Stickl, der erste deutsche Weltcup-Sieger, über sechs Läufe an einem Tag und die Aussichten bei der WM.

Anfang 2010 gewann Simon Stickl als erster Deutscher überhaupt einen Skicross-Weltcup. Seitdem hat sich viel verändert: Für seine Sportart, die seit den Winterspielen von Vancouver immer professioneller wird. Aber auch für Stickl, der seitdem auf seinen zweiten Sieg wartet. Das Interview entstand in der Mixed-Zone beim ersten deutschen Skicross-Weltcup in Grasgehren.

Zum ersten Mal stürzten sich die Weltcup-Fahrer im Ski-Cross einen deutschen Berg hinunter: Simon Stickl (grüne Hose) und Konkurrenten in Grasgehren, Allgäu. (Foto: dpa)

Frage: Herr Stickl, sind sechs Skicross-Läufe an einem Tag zu viel?

Stickl: Ich könnte gerade echt nicht mehr fahren. Ich muss dringend etwas essen - und dann schlafen. Das Problem ist, dass die Strecke in Grasgehren so lang ist. In St. Johann dauerte ein Lauf knapp über 30 Sekunden, hier sind es eine Minute zehn. Aber das ist ein gutes Training, so knapp vor der WM.

Frage: Die beginnt am kommenden Wochenende in den USA. Mit Platz fünf haben Sie soeben Ihr bestes Saisonergebnis erreicht. Kommen Sie endlich in Form?

Stickl: So kann man Weltmeister werden, oder? (lacht) Ich fahre zumindest sehr konstant, werde Siebter, Achter, diesmal Fünfter. Den Ausrutscher nach oben hebe ich mir für die WM auf.

Frage: Dann müssten Sie auch den Österreicher Mario Matt schlagen. Der ist in herausragender Form.

Stickl: Matt ist extrem konstant, das ist seine Stärke. Aber er ist nicht unschlagbar. Er fährt gigantisch gut und hat ein brutales Gefühl dafür, wann er überholen kann. Aber er ist mit Sicherheit nicht der beste Starter.

Frage: Um Matt zu schlagen, setzen Sie also beim Start an?

Stickl: Der Start ist immer wichtig. Wer vorne ist, muss erst mal überholt werden. Aber wir wissen noch gar nicht genau, wie die Strecke in den USA ist. Vielleicht kann man gut überholen, vielleicht nicht. Das Ziel bleibt trotzdem, jeden Start zu gewinnen.

Frage: Sie wissen noch nichts über die WM-Strecke?

Stickl: Ich bin die Strecke vor vier Jahren einmal gefahren, als ich mit Skicross angefangen habe. Da kam sie mir entgegen: sehr technisch, sehr kurvig, nicht ganz so viel Highspeed. Ich hoffe, dass da etwas geht.

Frage: Wie geht es eigentlich Ihrer Hand? Sie hatten einen schmerzhaften Haarriss.

Stickl: Die ist endlich wieder in Ordnung. Ich kann nach wie vor nur mit Fäustlingen starten, weil es meinen kleinen Finger sonst zu weit abspreizt. Aber heute war ich zum ersten Mal in diesem Jahr schmerzfrei. Das wurde ehrlich gesagt auch Zeit.

Aufgezeichnet von Carsten Eberts

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