Ski alpin: Slalom in Flachau:Rieschs geteilter Triumph

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Dank eines fulminanten zweiten Laufs gelingt Maria Riesch beim Nachtrennen in Flachau ihr dritter Weltcup-Sieg des WM-Winters. Platz eins muss sie sich jedoch mit einer Finnin teilen - Lindsey Vonn verlässt den Hang enttäuscht.

Sie musste etwas warten auf diesen Triumph, denn zuletzt war sie eher auf zweite, dritte und vierte Plätze gebucht, doch an diesem Abend fuhr Maria Riesch fast allen davon. Beim Nachtslalom in Flachau schaffte sie den dritten Sieg im WM-Winter - und nahm ganz nebenbei noch doppelt Revanche. Die Doppel-Olympiasiegerin aus Partenkirchen sauste im Flutlicht-Finale von Rang drei auf eins vor und feierte zeitgleich mit der Finnin Tanja Poutiainen nach den zwei Abfahrtserfolgen in Lake Louise den ersten Torlauf-Sieg der Saison.

Maria Riesch im Ziel: In Flachau gelang der Partenkirchenerin ihr dritter Sieg dieser Saison. (Foto: AFP)

"Ich bin so glücklich. Es ist absolut kein Problem, diesen Sieg zu teilen", sagte die 26-Jährige nach ihrem 16. Weltcup-Erfolg mit breitem Grinsen im Gesicht. Mit ihrer angriffslustigen Fahrt nutzte Maria Riesch die Patzer ihrer beiden ärgsten Konkurrentinnen im WM-Winter. Nach drei Siegen in Serie schied die Österreicherin Marlies Schild beim Heim-Rennen vor den Augen des Flachauer Ehrenbürgers Hermann Maier aus und gab die Führung im Kampf um die kleine Kristallkugel an Riesch ab.

Im Gesamtweltcup kam dieser das Malheur der Amerikanerin Lindsey Vonn, die zum vierten Mal nacheinander nicht das Slalom-Ziel des ersten Durchgangs sah, zugute. Nachdem ihre Freundin am vergangenen Speed-Wochenende in der Gesamtwertung aufgeholt hatte, baute Riesch ihren Vorsprung nun wieder auf 196 Punkte aus. Beim Wettkampf vor 15.000 Zuschauern auf der Hermann-Maier- Weltcupstrecke am Griessenkar stand Riesch also wieder einmal ganz oben - dagegen gab es für Susanne Riesch den nächsten Nackenschlag.

Nach Rang neun im ersten Durchgang schied sie zum dritten Mal diese Saison im zweiten Lauf aus. Nach den Enttäuschungen der letzten Rennen in Semmering und Zagreb kam jetzt eine weitere hinzu. Im ersten Durchgang sei sie noch mit "Selbstvertrauen" an den Start gegangen; wieder einmal machte sie sich im Finale selbst einen Strich durch die Rechnung.

Im ersten Durchgang war Maria Riesch gut unterwegs, als ein Fehler fast für ihr Aus gesorgt hätte. "Gott sei Dank bin ich noch drin geblieben", war die Weltmeisterin erleichtert. "Es sind ein bisschen mehr Wellen und Geländeübergänge drin. Ich fand es letztes Jahr gut und finde es auch jetzt super", sagte die deutsche "Sportlerin des Jahres".

Mit Schwester Susanne plauschte sie gerade mit Blick auf die Großleinwand, als die Gesamtzweite Vonn den nächsten Slalom- Rückschlag kassierte. Nach 24 Sekunden war die Fahrt der Amerikanerin, die in Zauchensee noch bei Abfahrt und Super-G aufgetrumpft hatte, vorbei. Ohne Brille und Helm abzunehmen fuhr die die 26-Jährige durch den Team-Korridor in die österreichische Nacht hinein - und weg war sie.

Anders als im Vorjahr, als es angeführt von Maria Riesch auf Platz zwei beim Sieg von Schild vier deutsche Damen unter die ersten Zehn geschafft hatten, lief es nur einen Durchgang lang gut: Acht erreichten den zweiten Durchgang - aber dort fuhr nur die Vorzeige- Alpine in die Top-10. Nina Perner schaffte als 12. zumindest die halbe Qualifikations-Norm für die WM in Garmisch-Partenkirchen Anfang Februar. Zudem holten Katharina Dürr (13.), Fanny Chmelar (15.), Kathrin Hölzl (17.) und Barbara Wirth (23.) Weltcup-Punkte. Wie Susanne Riesch schied Junioren-Weltmeisterin Christina Geiger im zweiten Lauf aus.

© sueddeutsche.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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Nachtslalom in Flachau
:0,00 Sekunden schneller

Dritte nach dem ersten Lauf, Spitze nach dem zweiten: Im Flutlicht von Flachau darf sich Maria Riesch über den dritten Weltcup-Sieg dieser Saison freuen - Tanja Poutiainen ist aber genauso schnell wie die deutsche Olympiasiegerin.

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