Segeln:Spektakuläre Rettung von Weltumsegler Escoffier

Kevin Escoffier und sein Boot im Wellengang Anfang November. (Foto: Alexis Courcoux/imago images)

Was für Szenen am Rand des Südpolarmeeres: Bei der Segelregatta Vendée-Globe treibt ein Franzose in seiner Rettungsinsel in fünf Meter hohen Wellen - unter den Helfern ist auch der Deutsche Boris Herrmann.

Der französische Weltumsegler Kevin Escoffier wurde in der Nacht zum Mittwoch von seinem Vendée-Globe-Konkurrenten Jean Le Cam nach einer Havarie am Rand des Südpolarmeeres gerettet und ist bei ihm an Bord der Yacht Yes We Cam!. Escoffier musste seine Yacht PRB am Montagnachmittag um 14.46 Uhr deutscher Zeit nach starkem Wassereinbruch aufgeben und war 840 Seemeilen südwestlich von Kapstadt in die Rettungsinsel umgestiegen.

Nach erstem Sichtkontakt zwischen Le Cam und Escoffier war die Rettungsinsel in starken Winden und bis zu fünf Meter hohen Wellen bei einbrechender Dunkelheit zunächst aber außer Sicht geraten.

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Die Rennleitung der Vendée Globe hatte mit dem Hamburger Boris Herrmann ( Seaexplorer - Yacht Club de Monaco), Yannick Bestaven ( Maître Coq IV) und Sébastien Simon ( Arkea Paprec) drei weitere Teilnehmer zur Unglücksstelle umgeleitet.

Die Such- und Rettungsaktion wurde gemeinsam mit dem Einsatzzentrum für Seenotrettung im nordfranzösischen Gris-Nez und der Seenotrettungszentrale MRCC in Südafrika koordiniert. Erste Videosequenzen von Bord der Yes We Cam! zeigten den nach bangen Stunden am 1. Dezember um 2.06 Uhr Geretteten glücklich lächelnd im Überlebensanzug.

Retter Jean Le Cam war vor knapp zwölf Jahren am 6. Januar 2009 selbst von seinem Landsmann und PRB-Skipper Vincent Riou vor Kap Hoorn von seiner auf dem Kopf treibenden Yacht gerettet worden. Dieses Mal war es der 61-jährige Rekordteilnehmer Le Cam, der einen PRB-Skipper aus einer lebensbedrohlichen Situation befreite.

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