Schwimmen:Schwimmerinnen Maurer und Härle kämpfen um Rio-Teilnahme

Lesezeit: 2 min

Kasan (dpa) - Angela Maurer sprach gerade über den bitteren Fall, dass sich die beiden deutschen Schwimmerinnen gegenseitig die Olympia-Teilnahme streitig machen könnten. Da fiel ihr Isabelle Härle freundlich ins Wort.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Kasan (dpa) - Angela Maurer sprach gerade über den bitteren Fall, dass sich die beiden deutschen Schwimmerinnen gegenseitig die Olympia-Teilnahme streitig machen könnten. Da fiel ihr Isabelle Härle freundlich ins Wort.

„Mit dem rechnen wir jetzt gar nicht“, sagte die lachende Härle. Sie legte ihren Arm um Maurer und diese stimmte in das Gelächter ein. Die 40-jährige Maurer und die 27-jährige Härle kämpfen am 28. Juli in Kasan um einen Startplatz für die Olympischen Spiele. Ein Top-10-Rang bringt das Ticket für Rio 2016.

Gemeinsam würden die beiden im WM-Rennen über zehn Kilometer so gerne das große Ziel erreichen, beide erlebten die Sommerspiele bislang aus verschiedenen Perspektiven. Maurer wurde bei der ersten olympischen Freiwasser-Auflage 2008 in Peking Vierte, kam vier Jahre später in London als Fünfte ins Ziel und würde sich so gerne mit einem glanzvollen Auftritt in Rio de Janeiro von der langen Karriere verabschieden. Beckenschwimmerin Härle, die bei den Titelkämpfen in Kasan auch auf der 50-Meter-Bahn antreten wird, sehnt sich nach ihrer Premiere beim Ringe-Spektakel.

„Ich habe mich noch nie für Olympische Spiele qualifiert. Das ist einfach mein größtes Ziel“, erklärte die Weltlisten-Achte über 1500 Meter Freistil. Daher ist für Härle der Wettkampf in der Kasanka das „allerwichtigste Rennen überhaupt“. Nach einer Teilnahme bei den Spielen, so eine wahrscheinliche Variante der Laufbahnplanung der Europameisterin über fünf Kilometer, könnte dann Schluss sein.

„Isi ist immer noch mein kleines Schäfchen und ich habe vor zwei Jahren immer gesagt, das Ziel ist erreicht, wenn ich Dich zu Olympia gebracht habe“, schilderte die zweimalige Weltmeisterin Maurer. „Isi ist eine sehr ehrgeizige und zielstrebige Sportlerin. Sie zwar im Vorfeld aufgeregt, aber wenn es drauf ankommt, kann sie ihre ganzen Kräfte mobilisieren.“

Gerne holt Härle sich Rat von der großen Dame des Freiwasserschwimmens. „Angie ist unsere Mutti. Angie kann man immer fragen, sie weiß eigentlich immer über alles Bescheid“, beschrieb Härle. „Wenn ich einmal so die innere Ruhe habe wie sie, dann habe ich irgendwas geschafft. Definitiv.“

Trotz aller innerer Ruhe und Routine ist die Olympia-Qualifikation aber auch für die elfmalige WM-Medaillengewinnerin Maurer ganz sicher kein Business as usual. „Ich profitiere zwar unheimlich von meiner Erfahrung, aber die Nacht vorher ist die schlimmste Nacht im ganzen Sportlerleben. Da wird auch bei mir die Nervosität kommen“, gestand die Polizeikommissarin, die an diesem Montag 40 Jahre alt wird.

„Über den Geburtstag habe ich mir nicht so viele Gedanken gemacht. Es gab ja auch schon Tage, da bin ich an meinem Geburtstag bei der WM geschwommen. Aber wenn es Dienstag läuft, dann kann man doppelt feiern“, sagte Maurer. Am liebsten würden „Mutti“ das „kleine Schäfchen“ dann zusammen auf den Flug nach Brasilien anstoßen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: