Schwimmen:Koch chancenreich - Schwimm-EM mit internationalen Stars

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London (dpa) - 15 deutsche Schwimmer starten von Montag an bei den Europameisterschaften in London. Nur zwei von Ihnen haben echte Medaillenchancen, der Nachwuchs und andere hoffen auf persönlich gute Zeiten. Bis Sonntag bestreiten insgesamt 660 Schwimmer aus 48 Nationen 42 Wettkämpfe.

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London (dpa) - 15 deutsche Schwimmer starten von Montag an bei den Europameisterschaften in London. Nur zwei von Ihnen haben echte Medaillenchancen, der Nachwuchs und andere hoffen auf persönlich gute Zeiten. Bis Sonntag bestreiten insgesamt 660 Schwimmer aus 48 Nationen 42 Wettkämpfe.

Wer hat aus deutscher Sicht Chancen?

Um Medaillen mitschwimmen können nur Weltmeister Marco Koch und die WM-Vierte Franziska Hentke. Koch hat nach den deutschen Meisterschaften drei Tage wegen seiner lädierten Schulter pausiert und dürfte so sogar etwas ausgeruht die EM bestreiten. Über die 200 Meter Brust duelliert sich der Darmstädter am Donnerstag gegen die starken Briten. Hentke hat nach der DM weitertrainiert und die EM nicht speziell vorbereitet. Edelmetall über die 200 Meter Schmetterling wird schwer, ist aber nicht unmöglich. Die anderen 13 deutschen Schwimmer sind größtenteils Mitglieder des Perspektivteams und sollen im Olympia-Becken von 2012 Erfahrungen sammeln.

Warum sind Koch undHentkedabei, andere nicht?

Beide testen nochmals den Olympia-Modus mit Vorläufen, Halbfinals am Abend und Endläufen am folgenden Tag. „Marco sucht die Konkurrenz“, sagt Chefbundestrainer Henning Lambertz. Lambertz erlaubte Koch und Hentke die Ausnahme, hier zu schwimmen. Alle anderen Olympia-Kandidaten müssen den zweiten Teil der Rio-Qualifikation im Juni bei der international besetzten Mare-Nostrum-Tour oder den German Open Anfang Juli in Berlin erfüllen. „Wäre die deutsche Meisterschaft Anfang April gewesen und nicht vor gut einer Woche, wären wir hier geschwommen“, erklärt Lambertz die auf Olympia im August ausgerichtete Trainingsperiodisierung des deutschen Teams.

Wer sind die internationalen Stars?

Die Kraftraum-gestählte Ungarin Katinka Hosszu macht ihrem Spitznamen „Eiserne Lady“ wieder alle Ehre und startet über sechs Einzelstrecken. Altmeister Laszlo Cseh will seiner Medaillensammlung weiteres Edelmetall hinzufügen. Federica Pellegrini führt ein starkes italienische Team an, das in London noch seine Olympia-Ausscheidung absolviert. Freistil-Olympiasieger Yannick Agnel (Frankreich) wird nur Staffeln schwimmen. Gastgeber Großbritannien könnte dank seiner Weltmeister Adam Peaty, James Guy & Co. diese EM dominieren. Sarah Sjöström (Schweden) ist für weitere Goldmedaillen gut, ihre Teamkollegin Therese Alshammar will nach Baby-Pause mit 38 ihre Sprint-Form für Rio testen. Das Doping-belastete Russland hingegen tritt nur mit einem Nachwuchs-Miniteam an.

Welche Erinnerungen haben die deutschen Schwimmer an London?

Olympia 2012 im Aquatics Centre waren die ersten Olympischen Spiele seit 80 Jahren ohne Medaille im Becken. Auch Marco Koch blieb damals unter seinen Möglichkeiten, schied im Halbfinale aus. „Damals habe ich die Tage vor dem Wettkampf die Spannung verloren“, erinnert sich der Darmstädter. Die Konsequenz: Er reist erst am Dienstag an, einen Tag vor seinem Vorlauf. Bei der bisher einzigen Schwimm-EM in London waren deutsche Athleten vor langer Zeit hingegen erfolgreich: 1938 gab es für die Männer bei damals sechs Entscheidungen drei Siege.

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