Schwimmen:Gold, Silber, zweimal Bronze: DSV mit tollem EM-Start

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Herning (dpa) - Die deutschen Schwimmer sind unerwartet erfolgreich in die Kurzbahn-EM gestartet. Angeführt von Überraschungs-Europameister Philip Heintz holte das Team im dänischen Herning vier Medaillen.

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Herning (dpa) - Die deutschen Schwimmer sind unerwartet erfolgreich in die Kurzbahn-EM gestartet. Angeführt von Überraschungs-Europameister Philip Heintz holte das Team im dänischen Herning vier Medaillen.

Heintz ließ mit einer Klasse-Vorstellung über 200 Meter Lagen die Konkurrenz hinter sich, Franziska Hentke überzeugte mit deutschem Rekord als Zweite über 200 Meter Schmetterling ebenso wie der EM-Dritte Christian Diener auf den 200 Meter Rücken. Die 4 x 50 Meter Lagenstaffel der Männer komplettierte mit Bronze den erfolgreichen deutschen Tag. „Einen besseren Auftakt kann es nicht geben“, frohlockte Chefbundestrainer Henning Lambertz an seinem 43. Geburtstag.

Allenfalls mit Lagen-Bronze mochte Heintz nach starkem Vorlauf geliebäugelt haben, im Ziel streckte der 19-Jährige lächelnd seine Zunge heraus. „Damit habe ich nie und nimmer gerechnet. Es hat tierisch viel Spaß gemacht, hier zu schwimmen. Ich bin ja schon im Vorlauf persönliche Bestzeit geschwommen“, sagte Heintz. Dank eines starken Schlussspurts und seiner Spezial-Lage Schmetterling hielt der Student in 1:53,98 Minuten die Konkurrenz in Schach.

Franziska Hentke verbesserte über 200 Meter Schmetterling in 2:03,47 Minuten ihren deutschen Rekord um fast eine Sekunde. „Das ist super, ich hatte nie mit dieser Zeit gerechnet. Ich war in der Vergangenheit oft krank und konnte meine wahre Leistung nicht zeigen“, erklärte Hentke. Nach langer Verletzungspause knüpft die Magdeburgerin wieder an erfolgreiche Zeiten an. Europameisterin wurde die Spaniern Mireia Belmonte. Sie steigerte in 2:01,52 Minuten den Europarekord der Ungarin Katinka Hosszu um 78 Hundertstelsekunden.

Christian Diener schwamm in persönlicher Bestzeit von 1:51,40 Minuten zu seinem ersten internationalem Edelmetall bei den Arrivierten. „Ich bin ganz schön kaputt und bin froh, dass ich mich noch als Dritter ins Ziel gerettet habe“, sagte der 20-Jährige aus Cottbus. Diener war 2011 dreimaliger Junioren-Europameister gewesen. Das Rennen gewann der Pole Radoslaw Kawecki in 1:49,42 Minuten vor dem Ungarn Peter Bernek. Der Potsdamer Felix Wolf wurde in 1:53,71 Minuten Achter.

Die Lagen-Staffel musste sich erst auf der Schlussbahn geschlagen geben. Christian Diener, Hendrik Feldwehr, Steffen Deibler und Maximilian Oswald blieb in 1:33,06 Minuten Platz drei. Der Sieg ging in Weltrekordzeit von 1:32,38 Minuten an Russland vor Italien (1:32,83). Da der Weltverband FINA seit kurzem auch für Kurzbahn-Staffeln Weltrekord-Listen führt, werden die zuvor geschwommenen Zeiten nicht mehr als Bestmarken geführt.

Theresa Michalak wurde über 200 Meter Lagen disqualifiziert. Die 21-Jährige aus Halle/Saale hatte als Zehnte angeschlagen. Der Titel ging wie erwartet an Weltrekordlerin Katinka Hosszu aus Ungarn. Die Essenerin Dorothea Brandt wurde über 50 Meter Brust beim Sieg der Russin Julia Jefimowa Siebte.

Ebenfalls Platz sieben belegte Tim Wallburger über 400 Meter Freistil. Der Berliner schlug bei der ersten EM-Entscheidung nach 3:42,85 Minuten an und lag damit deutlich über seiner Zeit bei den deutschen Meisterschaften vor knapp drei Wochen. Rund zwei Sekunden fehlten zu Rang drei. Es gewann in 3:39,47 Minuten der Russe Nikita Lobinzew, Weltmeister Paul Biedermann hatte wegen Trainingsrückstands auf einen EM-Start verzichtet.

Eine starke Vorstellung schon vor der Lagen-Staffel bot Steffen Deibler im Halbfinale über 100 Meter Schmetterling. In 49,89 Sekunden zog der Hamburger als Schnellster in den Endlauf an diesem Freitag ein. „Ich fühle mich gut“, sagte der europäische Jahresbeste. Marco Koch qualifizierte sich über 100 Meter Brust als Halbfinal-Dritter für den Endlauf an diesem Freitag.

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