Schwimmen:Drei EM-Titel, zehn Medaillen - Springer mit «Spaß»

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Berlin (dpa) - Dauer-Europameister Patrick Hausding schlüpfte zum Ausklang der Titelkämpfe in die Rolle des Gratulanten.

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Berlin (dpa) - Dauer-Europameister Patrick Hausding schlüpfte zum Ausklang der Titelkämpfe in die Rolle des Gratulanten.

Bei der Siegerehrung für das Silber von Tina Punzel und Nora Subschinski im Synchronspringen vom Drei-Meter-Brett klatschte der dreimalige Gewinner von Berlin neben dem Podest Beifall. Bei Subschinskis Bronze-Medaille am Sonntagabend in der Einzelkonkurrenz feuerte der 25-Jährige dann lautstark mit an. Locker saß er dabei zum EM-Ausklang auf der Sportlertribüne - der Seriensieger hatte auch allen Grund dazu.

„Es war durchweg eine super EM“, bilanzierte Hausding. Daran änderte auch sein vierter Platz beim Springen vom Turm hinter seinem Synchronsprung-Partner Sascha Klein nichts. „Ich gönne Sascha auf jeden Fall die Bronzemedaille“, sagte der erfolgsverwöhnte Hausding.

Dreimal Gold und einmal Silber waren bei einer EM zuvor nur Russlands Sprung-Legende Dimitri Sautin vor 14 Jahren geglückt. Er könne vom Blick in die „Geschichtsbücher zehren“, so Hausding. Ein weiterer kontinentaler Titel fehlte dem elfmaligen Champion zum Sieg-Rekord von Sautin. Der 25-jährige hatte jedenfalls „tierischen Spaß“ beim Heimspiel in Berlin - und nicht nur er. Zehn Medaillen insgesamt, davon drei goldene, lautete die prächtige Wassersprung-Bilanz. Das bedeutete in der Summe Platz zwei hinter Russland (4-3-0).

„Wir holen fast in jeder Disziplin Medaillen, gehören zur Weltspitze oder europäischen Spitze“, freute sich Lutz Buschkow. Der Bundestrainer musste beim Medaillenzählen selbst kurz innehalten, so oft hatten ihn seine Sportler jubeln lassen. „Ein Gütesiegel für die deutschen Wasserspringer generell. Der Fleiß der letzten Jahre wird belohnt.“

Bei der WM in einem Jahr in Kasan/Russland wird es für das Team gegen die chinesischen Dominatoren und die Übersee-Konkurrenz schwieriger mit Top-Plätzen, aber der Weg zu Olympia 2016 ist richtig. „Ich werde versuchen, mich so gut es geht zu regenerieren, werde viel Physiotherapie und Prophylaxe für meine Körperteile machen, damit ich das bis Rio genauso weiter fortführe - und mich vielleicht noch ein bisschen verbessern kann“, sagte Hausding. Trotz aller Freude verließ er die EM in seinem „Badezimmer“ auch mit Schmerzen, an der Schulter: „Langsam ist wirklich Schluss im Bus.“

Hausding freute sich auf Ferien in der Sonne; beim jährlichen Club-Urlaub der Besten des deutschen Sports wird er den ebenfalls glücklichen Synchronsprung-Kumpel Klein wiedertreffen. „Das Fazit fällt für mich super aus“, erklärte der zehnmalige EM-Champ Klein. Gold mit Hausding vom Turm, dazu Bronze im Team-Event und zum Abschluss im Einzel aus zehn Metern Höhe. Angesichts der Tatsache, dass gleich drei Ziele erreicht wurden, fand der 28-Jährige die Europameisterschaften „perfekt“. Unschlagbar am Wochenende: Der Russe Viktor Minibajew vom Turm sowie Tania Cagnotto/Francesca Dallapè (Italien) und Nadeschda Baschina (Russland) in ihren Konkurrenzen vom Drei-Meter-Brett.

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