Schwimm-WM in Barcelona:Sun Yang gewinnt sein drittes Gold

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Unangefochtener Meister auf den Langstrecken: Dreifachweltmeister Sun Yang. (Foto: AFP)

Der Chinese steht bei der Schwimm-WM in Barcelona auch über 1500 Meter ganz oben auf dem Podest. Die deutschen Athleten schwimmen am Finaltag hinterher. Einen Überraschungssieger gibt es bei der Lagen-Staffel der Männer.

Der Chinese Sun Yang hat bei der Schwimm-WM in Barcelona seinen dritten Titel gefeiert. Der 21-Jährige war am Sonntag wie zuvor schon über 400 und 800 Meter auch über 1500 Meter in 14:41,15 Minuten zu schnell für die Konkurrenz. Über Silber durfte sich Ryan Cochrane aus Kanada freuen, über Bronze der Italiener Gregorio Paltrinieri. Siege über alle drei langen Freistilstrecken durfte zuvor der Australier Grant Hackett im Jahr 2005 bejubeln. Sören Meißner war als 22. im Vorlauf ausgeschieden.

US-Staffel wird disqualifiziert, Frankreich jubelt

Die französische Lagen-Staffel der Männer hat überraschend das Rennen über 4 x 100 Meter gewonnen. Titelverteidiger und Olympiasieger USA, der mit einem großen Vorsprung am Ziel anschlug, wurde wegen eines Wechselfehlers disqualifiziert. Zweiter wurde die Auswahl Australiens, auf Rang drei kam das Quartett aus Japan. Die deutschen Schwimmer haben einen guten fünften Platz belegt. Felix Wolf, Hendrik Feldwehr, Philip Heintz und Steffen Deibler waren in 3:33,97 Minuten schneller als beim Auftritt des deutschen Teams in 3:34,91 im Vorlauf.

Zuvor hatte sich die Ungarin Katinka Hosszu in 4:30,41 Minuten den Titel über 400 Meter Lagen bei den Frauen gesichert. Sie siegte vor der lautstark angefeuerten Spanierin Mireia Belmonte Garcia und der Amerikanerin Elizabeth Beisel. Für Hosszu war es nach dem Erfolg über 200 Meter Lagen der zweite Sieg in der katalanischen Metropole.

Britta Steffen wird mit der Lagenstaffel WM-Achte

Die deutschen Schwimmerinnen haben in der Lagen-Staffel über 4 x 100 Meter Platz acht belegt. Das Quartett mit Lisa Graf, Caroline Ruhnau, Alexandra Wenk und Britta Steffen schlug am Sonntag nach 4:01,81 Minuten an und war langsamer als im Vorlauf. Erneut Weltmeister wurde Olympiasieger USA. In 3:53,23 Minuten lagen die US-Girls vor Australien und China.

Fotos von der Schwimm-WM
:Der schnellste Fisch von Barcelona

Spektakuläre Aufnahmen der Unterwasserkameras beweisen, dass sich die Athleten im Wasser in ihrem Element befinden. Bei der Schwimm-WM in Barcelona fotografieren sie jeden Zug der Schwimmer auf der Jagd nach dem Weltrekord.

Die 18-jährige Amerikanerin Missy Franklin holte zum Abschluss dieser Titelkämpfe in der Staffel ihren sechsten Titel von Barcelona. Das hatte vor ihr bei einer WM noch keine Schwimmerin geschafft. Die USA waren erneut erfolgreichste Nation.

Dorothea Brandt hat zum Abschluss den achten Platz über 50 Meter Freistil belegt. Die deutsche Meisterin schlug in 24,81 Sekunden an und blieb damit deutlich über ihrer bei der DM im April geschwommenen Saisonbestzeit (24,51). Am Ende fehlte Brandt eine halbe Sekunde auf Bronze. Den WM-Titel sicherte sich die niederländische Olympiasiegerin Ranomi Kromowidjojo vor der Australierin Cate Campbell und der Britin Francesca Halsall. Brandt hatte schon mit dem Finaleinzug ihr Hauptziel dieser WM erfüllt. "Ich habe das Trauma von Shanghai besiegt", sagte die 29-Jährige, die bei der WM vor zwei Jahren das Finale um eine Hundertstel verpasst hatte. Auch mit ihrer Finalzeit war Brandt zufrieden: "Ich hätte letztes Jahr einen Rückwärtssalto vor Freude gemacht, wenn ich das geschwommen wäre."

Die Hallenserin Daniela Schreiber war dagegen bereits im Vorlauf auf dem indiskutablen 37. Platz ausgeschieden. Schreiber hatte sich über 50 m bei der DM qualifiziert, weil Weltrekordlerin Britta Steffen krankheitsbedingt gefehlt hatte. Schreibers Angebot, den Platz frei zu machen, lehnte die Doppel-Olympiasiegerin von 2008 ab - weil sie keine Medaillenchancen sah.

Seto gewinnt erste asiatische Goldmedaille auf einer Lagendistanz

Der Japaner Daiya Seto ist neuer Weltmeister über 400 Meter Lagen. Der Asiate schlug nach 4:08,69 Minuten vor dem Amerikaner Chase Kalisz und Thiago Pereira aus Brasilien an. Yannick Lebherz und Kevin Wedel waren im Vorlauf ausgeschieden. Damit geht zum ersten Mal ein WM-Titel in einem Lagenrennen nach Fernost.

Jefimowa und Lacourt sprinten am schnellsten

Julija Jefimowa und Camille Lacourt haben die letzten Sprintrennen gewonnen. Über 50 Meter Brust holte sich die Russin Jefimowa am Sonntag in 29,52 Sekunden den Titel. Silber ging in 29,59 an 100-Meter-Weltmeisterin Ruta Meilutyte aus Litauen. Bronze sicherte sich Jessica Hardy aus den USA. Bei den Männern gewann der Franzose Lacourt am Sonntag in 24,52 Sekunden das Rennen über 50 Meter Rücken. Er siegte vor Landsmann Jeremy Stravius und Matt Grevers aus den USA. Die deutschen Starter waren jeweils im Vorlauf ausgeschieden.

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