Schwimm-EM in Ungarn:Zwei Goldmedaillen zum Auftakt

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Erster Start, erstes Gold: Paul Biedermann schwimmt im ungarischen Debrecen über 400 Meter Freistil zum Titel. Dennoch zeigt er sich unzufrieden - wiederum bleibt der 25-Jährige über der Olympia-Norm. Auch die Staffel um Britta Steffen ist über 4 x 100 Meter Freistil nicht zu schlagen.

Paul Biedermann fährt als Europameister zu den Olympischen Spielen nach London. In Abwesenheit von Titelverteidiger Yannick Agnel aus Frankreich schwamm der 25-Jährige aus Halle/Saale zum EM-Auftakt im ungarischen Debrecen zu Gold über 400 Meter Freistil.

Biedermann in Debrecen: Gewonnen, aber dennoch unzufrieden (Foto: dpa)

Auf seiner Weltrekordstrecke blieb Biedermann in 3:47,84 Minuten wie bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin knapp über der Olympia-Norm und verwies Gergo Kis (Ungarn) und Samuel Pizzetti (Italien) auf die Plätze zwei und drei.

"Ich hätte schneller schwimmen sollen", sagte der frisch gebackene Europameister: "Das war blöd, zu verhalten, ich kriege einfach die Frequenz nicht hoch. Mir fehlt die Geschwindigkeit", ärgerte sich Biedermann.

Für London hat der WM-Dritte über diese Strecke jedoch bereits die Zusage von DSV-Leistungssportdirektor Lutz Buschkow erhalten. Am Mittwoch könnte Biedermann den Doppel-Triumph perfekt machen. Über die halbe Distanz geht er als Titelverteidiger an den Start. Clemens Rapp war im Vorlauf auf Rang 17 (3:56,02) ausgeschieden.

Kurz nach ihrem Freund Paul Biedermann gewann auch Doppel-Olympiasiegerin Britta Steffen am ersten Tag der Schwimm-EM Gold. Die 28-Jährige triumphierte in der 4 x 100 Meter Freistilstaffel zusammen mit Silke Lippok, Lisa Vitting und Daniela Schreiber.

In 3:37,98 Minuten blieb das Quartett des Deutschen Schwimm-Verbandes (DSV) vor Schweden und Italien. Steffen, die am Tag zuvor noch eine harte Trainingseinheit absolviert hatte, tat sich als Startschwimmerin in 54,21 Sekunden allerdings äußerst schwer. "Die EM wegen der Olympia-Vorbereitung aus dem vollen Training zu bestreiten ist eine große Herausforderung. Das verlangt mir alles ab", sagte Steffen, die in Debrecen noch Einzelstarts über 50 und 100 Meter Freistil bestreitet.

Meeuw schafft Olympia-Norm

Helge Meeuw hat sich im dritten Anlauf das Ticket für die Olympischen Spiele über 100 Meter Rücken gesichert. Der frühere Europameister blieb im Halbfinale mit 53,80 Sekunden unter der geforderten Normzeit (53,87) und qualifizierte sich als 15. deutscher Athlet für London. Bei den deutschen Meisterschaften in Berlin in der Vorwoche und im Vorlauf von Debrecen hatte der 27-Jährige die Qualifikationszeit noch verpasst.

Als Schnellster des Halbfinals darf sich Meeuw im Endlauf am Dienstag zudem Hoffnungen auf seine zweite EM-Medaille nach Gold 2006 machen. Felix Wolf verpasste als 14. in 55,40 das Finale, Christian Diener war bereits im Vorlauf in 55,59 als 17. ausgeschieden.

© SZ.de/sid/dpa/dapd/fred - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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